- Bayernland
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Bayernland eG Rechtsform Genossenschaft Gründung 27. März 1930 Sitz Nürnberg, Deutschland Mitarbeiter 700 Umsatz 1,04 Mrd. Euro (2008) Branche Milchindustrie Website www.bayernland.de Die Bayernland eG ist ein deutscher Milchindustriekonzern mit Schwerpunkt auf den Geschäftsfeldern Käse und Butter. Unternehmenssitz ist Nürnberg, Vorstandsvorsitzender ist Albert Deß, MdEP.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
Das Unternehmen wurde am 27. März 1930 von Adam Pickel und Georg Bachmann unter dem Namen „Bayerische Markenbutter-Verkaufsgenossenschaft“ in Nürnberg gegründet. In dieser Genossenschaft schlossen sich alle Hersteller zusammen. Zu Beginn lieferten 16, zum Jahresende bereits 45 Molkereien Milch an die Genossenschaft. Wenige Jahre später werden unter dem geänderten Namen „Bayerische Butter-Verkaufsgenossenschaft“ alle Buttersorten vermarktet. 1936 sind bereits 100 Milchlieferer angeschlossen. Im Dritten Reich firmiert das Unternehmen als „Molkerei-Zentrale Bayern“. 1951 wird das Exportgeschäft aufgenommen. Mit dem „Bayerischen Molkereiverband Kempten“ (Allgäu) wird eine Verkaufsgenossenschaft gebildet, 1954 fusionieren beide. In Nürnberg wird ein Schmelzkäsewerk gebaut. 1957 wird der „Bierwürfel“ (ein Kümmelkäse) als Markenzeichen angemeldet, 1965 die Marke „Bayernland“.
Der Jahresumsatz beträgt inzwischen bereits über 500 Millionen Deutsche Mark. Der Italienexport beginnt, 1970 wird für den Vertrieb nach und innerhalb von Italien eine eigene Tochtergesellschaft, die „Bayernland-Vipiteno s.r.l.“ in Sterzing (Südtirol) gegründet. 1972 entsteht die „Molkerei-Zentrale Süd“ als gemeinsame Vertriebsgesellschaft der Molkerei-Zentralen Bayern und Hessen. 1977 überschreitet der Umsatz 1 Milliarde DM. 1984 wird von Kraft Foods das Schmelzkäsewerk und die Naturkäseabpackerei in Lindenberg im Allgäu übernommen. Anfang der 1990er Jahre gerät das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten, welche ab 2000 durch eine Neuausrichtung in den Folgejahren überwunden werden kann. Zum Bayernland-Grundsortiment kommen nun aus der Schweiz und aus Italien importierte Spezialitäten von Fremdherstellern hinzu, sowie neue Eigenmarken und zahlreiche Handelsmarken. 2008 erfolgte die Fusion mit der Domspitzmilch eG, Regensburg. In einer außerordentlichen Vertreterversammlung Ende Dezember 2010 sprachen sich alle Vertreter der Käserei Bayreuth einstimmig dafür aus, mit der Bayernland eG zusammenzuarbeiten. Der vorliegende Partnerschaftsvertrag zwischen der Käserei Bayreuth und der Bayernland eG sollte nach einer Sitzung des Vorstandes der Bayernland eG am 30. Dezember unterzeichnet werden. Laut Unternehmensmitteilung soll die Zusammenarbeit zwischen der Käserei Bayreuth und der Bayernland eG den Milcherzeugern der Käserei Bayreuth bessere wirtschaftliche Perspektiven als bei Eigenständigkeit eröffnen. Der Milchauszahlungspreis der Käserei Bayreuth soll bereits für den Januar auf ein durchschnittliches nordbayerisches Auszahlungsniveau angehoben werden. Beide Molkereibetriebe der Käserei Bayreuth eG seien in ihrer Existenz gesichert, Bayernland habe versprochen, sämtliche Mitarbeiter zu übernehmen, fusionsbedinge Kündigungen seien ausgeschlossen. Die Bayernland eG plant den Ausbau des Standortes Bayreuth zu einem Veredelungszentrum für Käse.
Beteiligungen
- Bayernland Sterzing GmbH (Anteile: Bayernland eG 80%, Berglandmilch 20%)
- Bavaria GmbH (100%)
- Bergland Naturkäse GmbH (Lindenberg, BY 7125; ein 50/50 Joint Venture mit der Allgäuland-Käsereien GmbH)
- weitere
Kennzahlen, Standorte
Produktionsbetriebe bestehen in Lindenberg im Allgäu (Schmelzkäseproduktion, Abpackerei von Natur-Schnitt- und Reibkäse anderer Hersteller; Milchnummer BY 750), Nürnberg (Butterschmelze, Marke „Butaris“ und andere; BY 545) sowie Fürth (Emmentaler-Käserei, Jahresproduktion ca. 8.000 Tonnen; BY 531). Vertriebsniederlassungen bzw. Verkaufsbüros werden in Hildesheim und Mühlheim unterhalten.
Exportschwerpunkt ist Italien. Die italienische Tochtergesellschaft (bis 1994 Bayernland-Vipiteno S.r.l., seither Bayernland Sterzing GmbH; Hauptsitz in Sterzing, weitere Filialen in Sermide und Zingonia, seit 1997 Logistikzentrum in Verona) ist der größte Vermarkter für bayerische Butter- und Käsespezialitäten in Italien seit 1992 hat sie den Status eines Profit Centers und kann Partner wie Lieferanten frei auswählen). Weitere Exporte gehen nach ganz Europa, Russland, die USA, Südafrika und Australien.
Der Gesamtumsatz betrug 2008 konzernweit etwa 1 Mrd. Euro, davon
- bei der Vertriebszentrale Nürnberg über 608 Millionen Euro (davon Inland 88%)
- bei der italienischen Tochter 135 Millionen Euro,
- bei der Bergland Naturkäse GmbH 202 Millionen Euro
- bei der Bavaria GmbH 37 Millionen Euro
- bei weiteren Tochtergesellschaften insgesamt 62 Millionen Euro.
Konzernweit werden jährlich insgesamt 200.000 Tonnen Milchprodukte abgesetzt, davon von der Vertriebszentrale Nürnberg rund 125.000 Tonnen (etwa 19.000 Tonnen Butter, 90.000 Tonnen Naturkäse und 12.000 Tonnen Schmelzkäse, der Rest sind andere Milchprodukte).
Das Unternehmen beschäftigt ca. 700 Mitarbeiter.
Marken
„Bayernland“, sowie diverse Handelsmarken (erkennbar an den oben angegebenen Milchnummern).
Weblinks
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