- Wahpeton
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Die Wahpeton sind ein nordamerikanischer Indianerstamm und gehören neben den Mdewakanton, Sisseton und Wahpekute zu den Dakota aus der Sioux-Sprachfamilie. Ursprünglich lebten sie gemeinsam mit den übrigen Sioux-Stämmen im Gebiet westlich der Großen Seen, wurden aber später von den Anishinabe nach Süden und Westen verdrängt. Der Name Sioux ist eine Verkürzung des französische Namens Nadouessioux, der aus der Algonkinsprache stammt und Kleine Schlangen bedeutet. Das heißt sinngemäß Feinde zweiter Ordnung, zur Unterscheidung von den Hauptfeinden der Algonkin, den Irokesen. Sich selbst nannten die Sioux je nach Dialekt Dakota, Nakota oder Lakota, das Verbündete oder Alliierte bedeutet. Im 17. Jahrhundert lebte die gesamte Sioux-Gruppe im heutigen Minnesota in der Gegend des Leech Lake, Lake Mille Lacs und dem oberen Mississippi River. Während die Lakota- und Nakota-Stämme später weiter nach Westen zogen, blieben die Dakota in Minnesota und die Wahpeton bewohnten Dörfer am Minnesota River im Süden dieses heutigen Bundesstaates. Ihr Hauptdorf lag in der Gegend des heutigen Lac qui Parle, in dessen Nähe 1835 eine katholische Mission errichtet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Kultur und Lebensweise
Die Wahpeton übernahmen im Laufe des 18. Jahrhundert Teile der Plainskultur, lebten zeitweilig im Tipi und jagten den Bison. In der übrigen Zeit bauten sie Mais, Bohnen und Squash an und lebten in rechteckigen Rindenhäusern, die so geräumig waren, dass vier Familien darin wohnen konnten. Das Sommerhaus wurde Tipitonka genannt und hatte ein Giebeldach, während das Winterhaus ein gewölbtes Dach besaß und mit Erde als Wärmedämmung bedeckt wurde. Im Inneren befanden sich niedrige Plattformen zum Sitzen und Schlafen. Diese waren etwa 1,50 m breit, 75 cm über dem Boden und liefen rund um das Haus an den Wänden entlang. Vor dem Haus befand sich ebenfalls eine Plattform von etwa 2,40 mal 3,00 m Größe auf Pfosten, die zum Trocknen von Mais und Gemüse diente. Wenn es im Sommer sehr heiß war, wurde sie auch zum Schlafen genutzt. Man vermutet, dass ein derartiges Haus eine Lebensdauer von etwa 7 bis 8 Jahren hatte.[1]
Demografie
Um 1835 zählte der Stamm etwa 1.500 Angehörige. Im Winter 1837/1838 suchte eine Pockenepidemie die gesamte Region heim, an der auch viele Sioux starben. Einige Wahpeton beteiligten sich 1862 im Sioux-Aufstand in Minnesota. Im Jahr 1867 wurden die Wahpeton gemeinsam mit den Sisseton in die Lake Traverse Reservation umgesiedelt. Seit dieser Zeit gibt es nur noch Bevölkerungszahlen, die beide Stämme einschließen. 1909 wurden 1.916 Stammesangehörige ermittelt und die Volkszählung 2000 ergab 5.115 Sisseton-Wahpeton.
Quellen
Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
Literatur
- Raymond J. DeMallie (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 13: Plains. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 2001. ISBN 0-16-050400-7
Weblinks
46.265021-96.605543Koordinaten: 46° 16′ N, 96° 36′ W
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