Wallfahrtstätte Eremitage

Wallfahrtstätte Eremitage
Gnadenkapelle der Wallfahrtsstätte Eremitage
Die Eremitage im Winter

Die Eremitage ist ein einzigartiges Ensemble einer katholischen Wallfahrtstätte in der Nähe von Niederdielfen im Siegerland an der Bundesstraße 54.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

1684 wurde von dem jesuitischen Bruder Anton Hülse die sogenannte „Gnadenkapelle“ errichtet, eine Kapelle mit Elementen aus der Renaissance, vereint mit Elementen der Gotik. Im Kapellenraum befindet sich das Grab des 1703 verstorbenen letzten katholischen Erbprinzen Franz-Josef, dem Sohn des Fürsten von Oranien Wilhelm Hyacinth von Nassau-Siegen. In der Kapelle befindet sich weiter ein Altar aus dem Jahre 1736 sowie eine Nachbildung der „Schmerzhaften Mutter“. Der ursprüngliche Altar wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört; der heutige Barockaltar aus dem Jahre 1736 stammt ursprünglich aus der Herz-Jesu Kirche in Brackwede und wurde 1961 erworben.

Des Weiteren gehören zu der Anlage ein Heiligenhäuschen mit einer Figur des Ignatius von Loyola, dem Eremitengrab des Jesuiten Conrad Manz, ein Kreuzweg, ein Waldaltar und eine Eremitenklause.

Die Kapelle wurde bis 1733 durch den Jesuiten Conrad Manz betreut, der als Eremit neben dem Kirchengebäude in einem Fachwerkanbau (Eremitenklause) wohnte. Er ist Namensgeber der Eremitage. Er wurde nach seinem Tode in der Freianlage neben dem Heiligenhäuschen beerdigt; seine Grabplatte trägt die Inschrift „Hier ruht in Frieden Christi der Einsiedler Conrad Manz. Er starb nach einem frommen Leben am 26. Dezember 1733 und wurde auf seinen Wunsch hier begraben. R.I.P.“.

Die an die Kapelle angebaute Klause, gehört zu den ältesten Fachwerkhäusern im Siegerland und steht wie das Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Zunächst genutzt durch Conrad Manz, wurde das Haus später vergrößert und als Pilgergaststätte genutzt. Die Erklärung zum Wallfahrtsort erfolgte am 2. Juli 1861. Von 1953 bis 1966 war es das Klostergebäude des Klarissen-Ordens (OSC), die 1966 ihren benachbarten Neubau beziehen konnten. Diese Klosterneugründung war die bis heute einzige nach der Reformation im Kreis Siegen-Wittgenstein. Seit 1993 wird das Haus von der Caritas zur Schulung pflegender Angehöriger von Demenzkranken im Kreis Siegen-Wittgenstein genutzt.

In der zugehörigen Freifläche mit einem alten Buchenbestand und umgeben von einer 1933 errichteten hohen Bruchsteinmauer wird die Tradition der Marienwallfahrten bis heute gepflegt.

Kreuzweg

Die Umfriedung des Wallfahrtshofes mit den 14 auf der Innenseite eingelassenen Kreuzwegstationen und dem Waldaltar sorgt für einen eindrucksvollen Andachtsraum in freier Natur. Der sogenannte „Siegener Kreuzweg“, 1933 gestaltet von dem Münsteraner Künstler Hermann Kissenkötter, besteht aus den traditionellen Kreuzwegstationen.

Prozessionen

Zum alljährlichen Karfreitag sowie am Sonntag nach Mariä Heimsuchung, dem Patronatsfest der Gnadenkapelle, findet eine Prozession von Siegen zur Eremitage statt mit einem abschließenden Gottesdienst im Außenbereich der Wallfahrtsstätte.

Weblinks

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