- Walter Antoniolli
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Walter Antoniolli (* 30. Dezember 1907 in Mistelbach, Niederösterreich; † 23. Mai 2006 in Wien) war österreichischer Verfassungsjurist und Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofes von 1958 bis 1977.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bald nach seiner Habilitation wurde Antoniolli 1947 Ordinarius für Öffentliches Recht an der Universität Innsbruck. 1951 wurde er zum Mitglied des Verfassungsgerichtshofes berufen. 1956 wurde er als Nachfolger von Ludwig Adamovich sen. zum Ordinarius für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Universität Wien bestellt. Im Februar 1958 wurde er Präsident des Verfassungsgerichtshofes.
Antoniolli trat kurz vor dem Erreichen der Altersgrenze (70 Jahre) als Präsident des Verfassungsgerichtshofes zurück, da er die durch die damalige Mehrheit von SPÖ-nahen Mitgliedern des Gerichtshofes beabsichtigte positive Entscheidung zum Universitätsorganisationsgesetz 1975, das er als dem Grundrecht der „Freiheit der Lehre“ widersprechend erachtete, nicht mittragen wollte.
Als Verfasser des 1954 erschienenen Standardwerks „Allgemeines Verwaltungsrecht“ ist Antoniolli in Juristenkreisen Österreichs bis heute bekannt.
Mitgliedschaften
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ehrenmitglied des Österreichischen Juristentages
- K.a.V. Norica im ÖCV
- Katholisch-österreichische Mittelschulverbindung Nibelungia St. Pölten (im MKV)
Publikationen
- Allgemeines Verwaltungsrecht. Manz-Verlag, Wien 1954, ISBN 3-214-04600-4 (3. Aufl., gemeinsam mit Friedrich Koja): Allgemeines Verwaltungsrecht. Lehr- und Handbuch für Studium und Praxis. Manz-Verlag, Wien 1996, ISBN 3-214-04657-8
- Systematischer Index 1949. Springer, Wien 1949, ISBN B0000BFUEN
- Systematischer Index 1950. Springer, Wien 1950, ISBN B0000BFUEO
- Systematischer Index 1951. Springer, Wien 1951, ISBN B0000BFUEP
- Systematischer Index 1954. Springer, Wien-Innsbruck 1954, ISBN B0000BFUEQ
- Hans Kelsen und die osterreichische Verfassungsgerichtbarkeit in: Beitrage der Gedachtnissitzung des Hans Kelsen-Instituts fur Hans Kelsen am 11. Oktober 1973. Europaverlag, Wien 1974.
- Vom Beruf unserer Zeit zur Kodifikation eines allgemeinen Teils des Verwaltungsrechts in: Friedrich Lehne/Edwin Loebenstein/Bruno Schimetschek (Hrsg.): Die Entwicklung der österreichischen Verwaltungsgerichtsbarkeit. Festschrift zum 100jährigen Bestehen des österreichischen Verwaltungsgerichtshofes. Springer, Wien-New York 1976.
- Das Schicksal der Verwaltungsverfahrensgesetze, in: Juristische Blätter 69. Jg., Wien 1947, 439-441.
Sekundärliteratur
- Günther Winkler: Der Rechtslehrer Walter Antoniolli. Ein gegenwartsbezogener Rückblick aus Anlaß seines 90. Geburtstages, in: Juristische Blätter 1997, 754 ff.
Weblinks
Kategorien:- Richter (Verfassungsgerichtshof Österreich)
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- Hochschullehrer (Universität Wien)
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- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ehrensenator der Universität Wien
- Österreicher
- Geboren 1907
- Gestorben 2006
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