- Walter Grotrian
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Walter Robert Wilhelm Grotrian (* 21. April 1890 in Aachen; † 3. März 1954 in Potsdam) war ein deutscher Astronom und Astrophysiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Grotrian war erst Privat-Dozent an der Universität Potsdam, 1921 habilitierte er dort. 1922 wurde er als Observator am Potsdamer Astrophysikalischen Observatorium (Einstein-Institut) ernannt und gehörte fortan der Universität Berlin an. Im Dritten Reich wurde er 1941 Geschäftsführer der Deutschen Physikalischen Gesellschaft[1]. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Major in der Wehrmacht. Mit Johannes Plendl und Karl-Otto Kiepenheuer arbeitete er zusammen bei der Erstellung eines europäischen Netzes von Stationen zur Erfassung der veränderlichen Strahlungen der Sonne. Die von ihm geführte Funknachrichten-Kompanie[2] stellte neben dem Personal der Ionosphären-Stationen, auch das Personal für diese Stationen.
Werk
Grotrian beschäftigte sich vor allem mit der Spektroskopie und ihrer Anwendung zur Erklärung astrophysikalischer Phänomene. Sein wichtigstes Werk ist das 1928 erschienene „Graphische Darstellung der Spektren von Atomen und Molekülen mit 1, 2 und 3 Valenzelektronen“, mit dem er die heutige Darstellung von Termschemata als Grotrian-Diagramme begründete. Auf Grundlage von Daten, die er 1929 auf einer Expedition nach Sumatra unter Erwin Freundlich gewonnen hatte, gelang ihm erstmals eine korrekte physikalische Erklärung des Spektrums der Sonnenkorona und eine Schätzung ihrer Temperatur auf über eine Million Grad Celsius. Auch entdeckte er Staubwolken als Erklärung des Zodiakallichts.
Auf dem Mond ist der Krater Grotrian nach ihm benannt.
Quellen
- ↑ Dieter Hoffmann: „Zwischen Autonomie und Anpassung: Die Deutsche Physikalische Gesellschaft im Dritten Reich“. Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Preprint 192 (2001) (pdf)
- ↑ Michael P.Seiler: Kommandosache "Sonnengott". Geschichte der deutschen Sonnenforschung im dritten Reich und unter alliierter Besatzung. Harri Deutsch, Frankfurt 2006
Weblinks
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