Walter Hülse

Walter Hülse

Walter Hülse (* 16. August 1887 in Guttenfeld; † 1958 (?)) war ein deutscher Mediziner und kurzzeitig ein parteiloser Politiker, der von 1945 bis 1946 Vizepräsident der Provinz Sachsen war.

Inhaltsverzeichnis

Medizinische Laufbahn

Walter Hülse studierte an der Universität Königsberg Medizin und leistete seinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger. 1914 promovierte ihn die Universität Königsberg zum Dr. med.. Ebenfalls 1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und verwundet. Bis Kriegsende arbeitete er als Assistent am Pathologischen Institut Breslau und von 1919 bis 1923 als Assistenzarzt an der Medizinischen Universitätsklinik Halle wo er sich im Jahre 1922 habilitierte. Zwischen 1923 und 1932 war er an der Universitätsklinik Halle Oberarzt und wurde 1926 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Ab 1933 war Walter Hülse Leiter der Inneren Abteilung des St.-Elisabeth-Krankenhauses in Halle und dort ab 1936 Ärztlicher Direktor.

Widerstand und Politik

1944 wurde Werner Hülse nach dem 20. Juli 1944 von der Gestapo verhaftet, aber später wieder aus der Haft entlassen. Nach Kriegsende gehörte er zu einer Gruppe Hallenser Bürgern, die durch Verhandlungen die kampflose Übergabe der Stadt an die US-Truppen erreichte.

Als politisch unbelasteter Bürger wurde er von den Besatzungsbehörden von 1945 bis 1946 als Vizepräsident der Provinz Sachsen eingesetzt. 1946 zog er sich aus der Politik zurück und wirkte als Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wirkte. 1951 flüchtete er aus der DDR in den Westen.

Die Walter-Hülse-Str. in Halle ist nach ihm benannt.

Literatur

  • Martin Broszat, Hermann Weber, Gerhard Braas: SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945-1949, Ausgabe 2, 1993, ISBN 3486552627, Seite 155, 162, 936

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