Walter Linsenmaier

Walter Linsenmaier

Walter Linsenmaier (* 18. August 1917 in Stuttgart; † 31. Oktober 2000 in Ebikon) war ein Schweizer Kunstmaler und Entomologe.

Linsenmaier wurde 1917 in Stuttgart geboren, bereits 1918 siedelte seine Familie aber in die Schweiz. Dort erwarb er nach dem Abschluss der Schule und einer Lehre als Gipser das Diplom als Zeichnungslehrer in Luzern. Ab 1950 war er als hauptberuflicher Künstler tätig.

Walter Linsenmaier spezialisierte sich in seinen Arbeiten auf Naturzeichnungen, insbesondere Abbildungen von Insekten, für Buch- und Zeitschriftenillustrationen, darunter Ernst Sutters Publikation Paradiesvogel und Kolibris: Bilder aus dem Leben der Tropenvogel aus dem Jahre 1953. Seine mit Farbstiften geschaffenen Arbeiten zeichnen sich durch Naturtreue und hohen Detailreichtum aus.

In seinem Wohnort Ebikon bei Luzern richtete er 1952 zusammen mit seinem Vater das «Tierweltpanorama» ein, ein zoologisches Museum, das präparierte Tiere in Darstellungen ihrer natürlichen Lebensräume zeigt.

Zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit wurde Walter Linsenmaier angeregt, als er einmal mit der Zeichnung einer Goldwespe beauftragt wurde. Seither beschäftigte er sich intensiv mit dieser Insektengruppe. 1951 veröffentlichte er seine erste grössere Arbeit auf diesem Gebiet. Mit zahlreichen weiteren grundlegenden Arbeiten wurde er zu einem der bedeutendsten Goldwespen-Experten des 20. Jahrhunderts, er beschrieb etwa 600 neue Arten und Unterarten und trug eine Sammlung von schätzungsweise 250.000 Insekten zusammen, darunter um die 60.000 Goldwespen aus der ganzen Welt.

1982 erhielt er als Anerkennung seiner wissenschaftlichen und künstlerischen Leistungen die Ehrendoktorwürde der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern, 1985 den Innerschweizer Kulturpreis und 1992 den Ernst-Jünger-Preis für Entomologie des Landes Baden-Württemberg.

Im Jahr 2000 starb Walter Linsenmaier im Alter von 83 Jahren. Seine Sammlung wurde von dem Natur-Museum Luzern übernommen.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Linsenmaier — ist der Familienname folgender Personen: Otto Linsenmaier (1918–2009), württembergischer Weinexperte Walter Linsenmaier (1917–2000), Schweizer Kunstmaler und Entomologe Wolfgang Linsenmaier (* 1949), deutscher Jurist und Richter am… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Kupper — (* 25. November 1874 in Attikon; † 13. Dezember 1953 in Zürich) war ein Schweizer Botaniker, der in Deutschland arbeitete. Seine Spezialgebiete waren die Kakteengewächse und Farne und Moose. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lin — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Malern/L — Maler   A B C D E F G H I J K L M N O P Q R …   Deutsch Wikipedia

  • Uni Bern — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Universität Bern Gründung 1834 Trägerschaft staatlich …   Deutsch Wikipedia

  • Unibe — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Universität Bern Gründung 1834 Trägerschaft staatlich …   Deutsch Wikipedia

  • Innerschweizer Literaturpreis — Der Innerschweizer Kulturpreis ist ein mit 20’000 Franken dotierter Kulturpreis, vergeben von der 1951 gegründeten Innerschweizer Kulturstiftung. Inhaltsverzeichnis 1 Vergabe 2 Literaturpreis 3 Kulturpreis 4 Bedeutung 5 …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst-Jünger-Preis für Entomologie des Landes Baden-Württemberg — Der Ernst Jünger Preis für Entomologie des Landes Baden Württemberg ist eine wissenschaftliche Auszeichnung, mit der Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die mit herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Entomologie hervorgetreten sind. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • 18. August — Der 18. August ist der 230. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 231. in Schaltjahren), somit bleiben 135 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Juli · August · September 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Bern — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Universität Bern Université de Berne Gründung 1834 Tr …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”