- Walter Morath
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Walter Morath (* 26. September 1918 in Basel; † 3. Juli 1995 ebenda) war ein Schweizer Kabarettist.
Leben
Nach der Gymnasialzeit sahen Mutter und Stiefvater zunächst eine bürgerliche Laufbahn für Walter Morath vor und er belegte ein Germanistikstudium zwecks Anstellung als Deutschlehrer. Nach knapp vier Semestern, während derer er bereits heimlich Schauspielunterricht nimmt, verließ Morath mit 21 Jahren Universität und Elternhaus, um sich dem Theater zu widmen. Er nahm am Konservatorium Basel Schauspielunterricht bei Gustav Hartung und erhält in der Saison 1939/1940 ein erstes Engagement am Basler Stadttheater. Er spielte in Märchenproduktionen und schlug keine Rolle von der „schwefelgelben Blitzhexe mit rotzüngelndem Haar“ bis zu den ersten Charakterdarstellungen aus. Ab der Saison 1941/42 wurde er am Städtebundtheater Biel-Solothurn unter der Leitung von Egon Neudegg engagiert. Nebenher absolvierte er den Militärdienst. Von 1943 bis 1946 trat Morath im Schauspielhaus Zürich unter der Leitung von Oscar Wälterlin auf, wo er die Rollen Acaste in Molières „Der Misanthrop“, Biondello in Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“, Jimmy Farrell in Synges „Der Held des Westerlandes“ und Lakai Jascha in Tschechows „Der Kirschgarten“ übernahm.
Das politische Kleintheater hatte Erfolg, unter anderem das Cabaret Cornichon, dem Morath bei Kriegsende beitritt, und dem er bis 1948 angehört. Er lernt Voli Geiler kennen, die bereits zum Ensemble des Cornichon gehört. Seit 1948 wurde Walter Morath vor allem durch gemeinsame Auftritte mit Voli Geiler in einem Kabarett-Duo-Programm bekannt, feierte internationale Erfolge auf Tourneen in Südamerika und Israel, wo er nach dem Krieg als einer der ersten deutschsprachigen Künstler hinreiste. Fridolin Tschudi, Werner Wollenberger, C. F. Vaucher und Friedrich Dürrenmatt texten für sie. Auf dem Höhepunkt der Karriere zogen sie sich 1970 als Kabarettduo zurück und arbeiteten separat als Bühnenschauspieler.
Morath erhält mehrfach Anfragen von Film und Fernsehen, lehnt jedoch die meisten ab und spielt insgesamt in nur vier Filmen mit („Matto regiert“ (1947, Regie Leopold Lindtberg), „Bäckerei Zürrer“ (1957) und „ Der Teufel hat gut lachen“ (1960), beide von Kurt Früh, „De Grotzepuur“ (1975, Regie Mark M. Rissi).
Jahrelang arbeitete er fürs Schauspielhaus Zürich und fürs Theater Basel. In späteren Jahren machte er Produktionen für Radio und Fernsehen. Wie andere ältere Kollegen litt Morath unter dem Wandel, der sich in den 1970er Jahren auf den Bühnen vollzog, und den er als Niedergang der Theaterkultur empfand. Nach der Scheidung seiner zweiten Ehe übernahm er die Kinder.
Weblinks
- Walter Morath in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Walter Morath bei filmportal.de
- Walter Morath im Historischen Lexikon der Schweiz
Kategorien:- Mann
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