Wastl Fanderl

Wastl Fanderl

Wastl Fanderl (* 24. Juni 1915 in Bergen (Chiemgau); † 25. April 1991 in Frasdorf; eigentlich Sebastian Fanderl) war ein bayerischer Musiker, Volksliedsammler und -vermittler.

Fanderl erlernte den Beruf seines Vaters, Friseur und Bader. Danach folgte sein Militärdienst bei den Gebirgsjägern, die Kriegszeit und die Kriegsgefangenschaft. 1945 heiratete er die Försterstochter und Hauswirtschaftslehrerin Elisabeth Mayer aus Leogang. 1963 übersiedelte die Familie Fanderl von Bergen, wo sie einen Schreibwarenladen betrieben, nach Frasdorf.

Fanderls volksmusikalischer Werdegang begann 1927, als er zum ersten Mal dem Kiem Pauli begegnete, ihm auf der Zither vorspielte und von ihm zum Liedersammeln angeregt wurde. Wastl Fanderl spielte in verschiedenen Ensembles, „Die Vier vom Gamsstadl“, dem „Wastl-Fanderl-Quartett“ und der „Stelzenberger Hausmusik“. Bereits 1931 entstanden erste Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk. Wastl Fanderl wurde gefragter Referent bei Singstunden, Singwochen, Sängertreffen, er produzierte über 100 Radio- und Fernsehsendungen, seine Fernsehserie Baierisches Bilder- und Notenbüchl im Bayerischen Rundfunk gilt als klassische Dokumentation zur Volksmusik. Er veröffentlichte Liederbücher, von 1973 bis 1981 war er der erste Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern. Er liegt auf dem Friedhof von Frasdorf begraben[1]

Inhaltsverzeichnis

Auszeichnungen

Fanderl wurde mit dem Bayerischen Verdienstorden, der Frasdorfer Bürgermedaille, dem Oberbayerischen Kulturpreis (1980) und postum 1992 mit dem Tobi-Reiser-Preis geehrt.

Familie

Wastl Fanderl und seine Frau Elisabeth sind Eltern von drei Töchtern (Moni, Liserl und Regina). Die jüngste Tochter Regina Fanderl ist Mitarbeiterin des Bayerischen Rundfunks in München und einem breiten Publikum als eine der Moderatorinnen der Volksmusik auf Bayern1 bekannt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerd Otto-Rieke: Gräber in Bayern. München 2000. S. 72

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