- Weildorf (Salem)
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Weildorf Gemeinde SalemKoordinaten: 47° 47′ N, 9° 18′ O47.7902777777789.3013888888889Koordinaten: 47° 47′ 25″ N, 9° 18′ 5″ O Fläche: 5,51 Einwohner: 802 (31. Mai 2009) Eingemeindung: 1. Apr. 1972 Eingemeindet nach: Salem Postleitzahl: 88682 Vorwahl: 07553 Weildorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Salem im Bodenseekreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Weildorf ist eines der ältesten Dörfer im Linzgau und wird 849 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt, in der ein Salomon seinen Besitz in „Wildorf“ dem Kloster St. Gallen übertrug. 1163 gelang Weildorf in den Besitz der Grafen von Heiligenberg.
Die Urteile des Landgerichtes, das 1431 von „Scatenbuch“ (später Schattbuch, heute: Schapbuch) nach Beuren verlegt wurde, wurden bis 1776 an der damaligen Richtstätte („Galgen“) vollstreckt. Die „Galgenstraße“ und das Ortswappen erinnern daran.
In einer Urkunde aus dem Jahre 1208 kann man schließen, dass zu einer eigenständigen Pfarrei neben Weildorf auch die Ortschaften Altenbeuren, Beuren, Leustetten, Stefansfeld, Bächen mit einem Frauenkloster, die Höfe Lampbach, Finkenhausen, Steinberg und Schattbuch, sowie Gehöfte und Anwesen gehörten, die erst 1839/40 den Pfarreien Beuren, Betenbrunn und Röhrenbach zugeteilt wurden. In den Jahren zwischen 1254 und 1291 gelangte Weildorf immer mehr in die Hand des Klosters Salem.
Bis 1803 (Säkularisation) ist die wirtschaftliche und politische Geschichte Weildorfs eng mit der des Klosters Salem verbunden. Während die Landwirtschaft auf den neun nach Tieren benannten Lehenhöfen durch die Salemer Erbhöfe erfolgreich betrieben wurde, verlor Weildorf in den Jahren 1573 bis 1648 durch Hunger, Pest und dem Dreißigjährigen Krieg fast 75 Prozent seiner Einwohner.
Weildorf wurde am 1. April 1972 nach Salem eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Weildorf hat 802 Einwohner (Stand 31. Mai 2009).
Politik
Wappen
Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Weildorf zeigt in Blau ein aufrechtes goldenes Schwert, die Klinge überdeckt mit einer goldenen Waage.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- In der Weildorfer Pfarrkirche St. Peter und Paul befindet sich ein geschnitzter Kreuzweg von Josef Anton Feuchtmayer.
- Die denkmalgeschützte Holzkegelbahn am nördlichen Ortsausgang Richtung Heiligenberg am Hangenbach stammt in ihrem Kernbau, der Trinkhalle mit integrierter Kegelbahn, aus dem Jahr 1901 und wurde um 1905 mit einem schmaleren und niedrigeren Anbau um 10 Meter auf eine Gesamtlänge von etwa 25 Meter erweitert. Sie befindet sich 2009 im Besitz der Gemeinde Salem.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
1946 wurde ein Kindergarten gegründet. Heute wird das ehemalige Schulgebäude von Weildorf unter anderem von der Musikschule Salem genutzt.
Literatur
- Gemeinde Salem: Gemeinde Salem. Ein Portrait. 2009.
- Sabine Stark, Hugo Gommeringer: Salem, Bilder aus vergangener Zeit. Horb am Neckar: Geiger-Verlag. 1. Auflage, 2002, ISBN 3-89570-809-7.
- Bernd Wiedmann: Heimat und Arbeit. Der Bodenseekreis. Stuttgart, Aalen: Konrad Theiss Verlag GmbH. 1980, ISBN 3-8062-0201-X.
Einzelnachweis
- ↑ Martina Goerlich: Ortstermin: Alle Neune! Die Rettung der Holzkegelbahn in Salem-Weildorf (Bodenseekreis). In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege. 40. Jg., 3/2011, S. 172–173
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