- Stein-Wingert
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Wappen Deutschlandkarte 50.72257.7408333333333182Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 44′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Westerwaldkreis Verbandsgemeinde: Hachenburg Höhe: 182 m ü. NN Fläche: 3,5 km² Einwohner: 195 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km² Postleitzahl: 57629 Vorwahl: 02688 Kfz-Kennzeichen: WW Gemeindeschlüssel: 07 1 43 296 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Gartenstraße 11
57627 HachenburgWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Jürgen Funk Lage der Ortsgemeinde Stein-Wingert im Westerwaldkreis Stein-Wingert ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Die Wohngemeinde gehört der Verbandsgemeinde Hachenburg an. Stein-Wingert ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Limburg und Siegen, an der Nister inmitten der Kroppacher Schweiz.
Ortsteile sind Wingert, Stein, Alhausen und Altburg. Nachbarorte von Stein und Wingert sind im Nordosten Burbach (Mörsbach), im Osten Mörsbach, im Süden Giesenhausen und Kroppach. Das 1 km entfernt bereits im Kreis Altenkirchen gelegene Idelberg ist nur zu Fuß zu erreichen. Die Weiler Alhausen und Altburg liegen im Nordwestem von Stein-Wingert sind zu Fuß über Wanderwege bzw. über die Straße nach Burbach erreichbar.
Geschichte
Stein-Wingert gehörte im 12. Jahrhundert zunächst zur Grundherrschaft Nister. Bereits Anfang des 13. Jahrhunderts kam der Ort zur saynischen Landesherrschaft, 1649/71 zu Sayn-Hachenburg mit dem er 1799 an Nassau-Weilburg fiel. 1806 kam Stein-Wingert an das Herzogtum Nassau, ab 1866 in Preußen dann zur Provinz Hessen-Nassau.
Wingert
Der Rodungsname Wingenrod hat sich im 18. Jahrhundert zu Wingert abgeschliffen, Bestimmungsort ist wohl ein Personenname. 1579 hatte Wingert elf und 1793 nur noch neun Häuser. 1764 wird in Wingert ein Bergwerk (Erzgrube Silberschnur) erwähnt; noch bis 1913 arbeiteten hier einige Bergleute. Auf der Halde der Grube hat man später ein Armenhaus errichtet. 700 m nördlich von Wingert befand sich das Blei- und Eisenerzbergwerk Concordia.
Stein
Wilhelm, Herr zu Reichenstein schenkte 1451 der Abtei Marienstatt den Zehnten, u. a den „zom Steyne“. Diese Benennung ist ist wohl auf die Bebauung der ersten Hütten auf felsigem Untergrund zu deuten. Stein bildete schon 1635 mit Wingert zusammen eine Gemeinde; 1579 hatte Stein vier und 1793 sechs Häuser. Als Bannmühle für die Ortschaften Stein-Wingert, Giesenhausen und Mörsbach wurde 1744 die 100 m nordwestlich Steins gelegene Steiner Mühle errichtet; anfangs mit dem teilweise noch vorhandenen Mühlengraben mit Wasser versorgt. Später trieb man einen Stollen durch den Berg zur Nister. Die Mühle war in herrschaftlichem Besitz und wurde ständig verpachtet. Sie war bis 1950 als Kundenmühle in Betrieb; heute dient sie noch der Stromerzeugung. Die alte Linde an der Mühle ist ein Naturdenkmal.
Alhausen
Aus dem gleichen Anlass wie Stein wurde der Weiler 1451 als Aldeshausen erstmals genannt. Als -hausen-Siedlung ist er sehr alt (8.-9. Jahrhundert). Nach Alhausen führte von alters her nur ein Weg; deshalb wird er am Ende der Welt genannt. 1579 gab es hier vier und 1793 fünf Häuser. Im Ort stehen zwei Fachwerkhäuser und eine Scheune aus dem 18. Jahrhundert. Die alte Eiche am Ortseingang ist ein Naturdenkmal. 700 m nördlich von Alhausen befand sich am Grenzbach zum Kreis Altenkirchen ein ehemaliges Eisenerzbergwerk, an die noch Abraumhalden und Schlacken erinnern.
Altburg
Wie Stein und Alhausen wird der Weiler erstmals 1451 als „zor Alderburgh“ genannt; die Ortsbezeichnung festigte sich über Altenburg im 18. Jahrhundert zu Altburg. Der Name weist auf alte Befestigungsanlagen hin. Altburg bestand 1579 aus zwei und 1793 aus drei Häusern. In dem Ort stehen zwei alte Fachwerkhäuser; eines trägt die Jahreszahl 1780.[3]
Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 104
- 1835 – 135
- 1871 – 152
- 1905 – 152
- 1939 – 179
- 1950 – 187
- 1961 – 159
- 1970 – 161
- 1987 – 163
- 2005 – 217
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Stein-Wingert besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seit 1984 findet zweijährlich am letzten Wochenende im Juni das Backtrog-Rennen statt. Dieser aus Süddeutschland importierte Brauch besteht darin, in Holztrögen einen Abschnitt der Nister runter und wieder herauf zu paddeln. Ab 2007 findet das Fest in ungeraden Jahren statt, da es 2006 auf Grund der Fußball-Weltmeisterschaft nicht stattgefunden hat.
Die Felsformation Spitzlei 200 m nördlich von Wingert ist eine Felsformation 40 m oberhalb der Nister und dient als Aussichtspunkt (Naturdenkmal). Weitere Naturdenkmäler sind alte Eichen am Ortsrand von Wingert; die Eiche am Weg Ehrlich-Spitzlei-Stein ist über 400 Jahre alt.
Der Naturpfad Weltende führt von Ahlhausen über Flögert nach Stein-Wingert durch das Tal der Nister; nahe liegt die Erhebung Spitze Ley (265 m). Hier hat man einen Blick auf das Weltende. In unmittelbarer Nähe kann man „Auf dem Burghardt“ oberhalb des Ortsteils Altenburg noch die Reste einer keltischen Fliehburg erkennen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 414, die von Altenkirchen (Westerwald) nach Hachenburg führt. Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind in Siegen, Wilnsdorf oder Herborn an der A 45 (Dortmund–Gießen). Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Hinweise zur Geschichte der vier Ortsteile bei: Walter Kwasnik und Dieter Trautmann: Landschaftsmuseum Westerwald Hachenburg: Westerwälder Beiträge 1 - Naturkundliche und kulturhistorische Denkmäler im Westerwald: Kroppacher Schweiz und Hachenburg. Hachenburg, 1981, S. 92 ff..
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
Weblinks
Commons: Stein-Wingert – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienOrtsgemeinden der Verbandsgemeinde Hachenburg im WesterwaldkreisAlpenrod | Astert | Atzelgift | Borod | Dreifelden | Gehlert | Giesenhausen | Hachenburg | Hattert | Heimborn | Heuzert | Höchstenbach | Kroppach | Kundert | Limbach | Linden | Lochum | Luckenbach | Marzhausen | Merkelbach | Mörsbach | Mudenbach | Mündersbach | Müschenbach | Nister | Roßbach | Steinebach an der Wied | Stein-Wingert | Streithausen | Wahlrod | Welkenbach | Wied | Winkelbach
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