- Bad Münster am Stein
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Kreuznach Verbandsgemeinde: Bad Münster am Stein-Ebernburg Höhe: 282 m ü. NN Fläche: 9,53 km² Einwohner: 3792 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 398 Einwohner je km² Postleitzahl: 55583 Vorwahl: 06708 Kfz-Kennzeichen: KH Gemeindeschlüssel: 07 1 33 007 Adresse der Verbandsverwaltung: Rheingrafenstraße 11
55583 Bad Münster am Stein-EbernburgStadtbürgermeister: N. N. (seit 19. Mai 2008) Bad Münster am Stein-Ebernburg ist eine Kurstadt in Rheinland-Pfalz und Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und liegt 6 km südlich von Bad Kreuznach und 50 km südwestlich von Mainz.
Bad Münster am Stein-Ebernburg erhielt am 29. April 1978 die Stadtrechte und besitzt die Anerkennung als Mineralheilbad und heilklimatischer Kurort.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Bad Münster am Stein-Ebernburg liegt zwischen 108 und 320 Metern über dem Meeresspiegel zu Füßen der Ebernburg in einer Mittelgebirgsregion mit Wäldern, Weinbergen umrahmt von den Felsmassiven des Rheingrafensteins und des Rotenfels.
Die größte Ausdehnung von Gradierwerken in Deutschland (rund 1,4 km) erstreckt sich im Salinental von der Nachbarstadt Bad Kreuznach bis zu deren Kurgebiet.
Geschichte
Während Bad Münster seit dem Mittelalter den Rittern von Löwenstein und den Rheingrafen, nach der Vertreibung Napoleons zur preußischen Rheinprovinz gehörte, war Ebernburg nach mehrfachem Besitzwechsel, von den Grafen von Saarbrücken über die Grafen von Leiningen, die Raugrafen, die Grafen von Sponheim und Veldenz, die Kurpfalz und die Herren von Sickingen an die Franzosen, nach 1815 Teil der bayrischen Rheinpfalz geworden.
In seinen heutigen Grenzen ist die Bad Münster-Ebernburg am 7. Juni 1969 im Zuge einer Verwaltungsreform durch Neubildung aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Bad Münster am Stein und Ebernburg entstanden. Am 1. November 1969 wurde die Gemeinde in Bad Münster am Stein-Ebernburg umbenannt und seit 29. April 1978 ist sie Stadt.
Bad Münster am Stein
Die Gemeinde entstand im Jahr 1969 im Zuge der rheinland-pfälzischen Gebietsreform aus den ehemals selbständigen Gemeinden Bad Münster am Stein und Ebernburg. Während Bad Münster am Stein preußisch war, gehörte Ebernburg zur Pfalz, war sogar deren nördlichste Gemeinde.
Die erste urkundliche Erwähnung von Bad Münster am Stein erfolgte um das Jahr 1200. Der Ort wurde neben einer 1050 erbauten und 1688 zerstörten Burg gegründet. Bis in das 19. Jahrhundert war es ein Dorf mit wenigen Häusern um die alte St.-Martins-Kirche. Die Bevölkerung widmete sich der Salzgewinnung, der Nahefischerei und etwas Landwirtschaft sowie zeitweise dem Kupfer-Abbau im Huttental.
1859 wurde die Nahetalbahn gebaut, 1871 die Alsenztalbahn, was dem Ort mit seinem schon seit 1478 belegten Badebetrieb den entscheidenden Aufschwung zum viel besuchten Kurort ermöglichte, der 1905 die Bezeichnung „Bad“ zuerkannt bekam. Grundlage sind bis heute die radonhaltigen Solequellen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort durch zahlreiche Bombenangriffe weitgehend zerstört. Bis heute hat Bad Münster einen Bahnanschluss und liegt an der Strecke Bingen–Kaiserslautern und Mainz–Saarbrücken.
Ebernburg
Ebernburg war seit dem Mittelalter ein bedeutendes Dorf mit langer Tradition in Weinbau und Landwirtschaft. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1212, als die Grafen von Saarbrücken dem Stift St. Cyriacus bei Worms die Ebernburger Kirche schenkten.
Im 14. Jahrhundert war sogar die Erhebung zur Stadt geplant. Der alte Ortskern, das Altdorf, das sich noch heute im Stadtbild erkennbar abzeichnet, war über Jahrhunderte von einem Mauerring mit Verbindung zur Ebernburg umgeben. Bereits seit Beginn der Kurtätigkeit Ende des 19. Jahrhunderts hat Ebernburg eine rasche Vergrößerung außerhalb dieses Mauerrings erfahren, die noch nicht abgeschlossen ist. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurde deshalb die Mauer bis auf das noch sichtbare Fundament eines Stadtturmes niedergelegt.
Politik
Stadtrat
Bei den Wahlen zum Stadtrat am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:
- SPD 42,0% (-2,0) – 9 Mandate (=)
- CDU 36,7% (-11,9) – 7 Mandate (-3)
- Freie Wählergemeinschaft Bad Münster am Stein - Ebernburg / FWG BME 11,4% (+11,4) – 2 Mandate = 1. Beigeordneter und kommissarischer Stadtbürgermeister Ralf Rauschenplat + 2. Beigeordneter Karl Betz (=)
- FDP 7,6% (+0,2) – 2 Mandate (+1)
- Andere 2,2% (+2,2) – 0 Mandate (=)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Felsformationen des Rotenfels und der Rheingrafenstein mit der gleichnamigen Burgruine direkt an der Nahe.
Seit 1729 sind Gradierwerke zur Salzgewinnung in Bad Münster am Stein belegt. Das schwach salzhaltige Wasser der Solequelle wird mit einer durch Wasserräder angetriebenen Pumpe gefördert, das in einer unzähligen Menge an Wassertropfen an den etwa 8 m hohen Dornwänden in ein Auffangbecken herabrieselt, während die Luft in der Umgebung mit verschiedenen Salzen wie Iod, Brom, Strontium und Radium angereichert wird. Durch die Verdunstung des Wassers während des Herabrieselns in die Auffangbecken wird der Salzgradient (Anteil) der Sole erhöht.
Ältestes Profangebäude der Stadt ist das ehemalige Kurpfälzische Unteramt in der Burgstraße 13. Im Türsturz des Renaissance-Teils ist die Jahreszahl 1556 eingemeißelt. Untersuchungen dieses Gebäudeteiles zeigen außerdem noch ältere Mauerreste des Mittelalters unter den Renaissancemauern.
Als ältestes Anwesen des Ortsteils Bad Münster gilt der 1560 erstmals erwähnte „Hahnenhof“, ein ehemalige rheingräflicher Herrenhof. Die schmale, so genannte Zehntscheune, mit Fachwerkobergeschoss war das damalige Finanzamt für Naturalien. Das 1910 im Jugendstil nordischer Prägung erbaute Kurmittelhaus im Kurpark gilt als eines der schönsten Fachwerkgebäude der Region. Es enthält die Brunnenhalle mit den zwei Heilquellen Maximilianquelle und Rheingrafenquelle, die in drei Glasröhren aufsteigen.
Besondere Ereignisse sind der mittelalterliche "Ebernburger Markt" am dritten Wochenende im September und der Weihnachtsmarkt im Kurpark.
Museen
Im Kurmittelhaus ist in den Räumen des früheren Heimatmuseums die Naturstation Nahe untergebracht, wo in der warmen Jahreszeit Tiere aus der Region betrachtet werden können, insbesondere die in der Nahe heimische Würfelnatter.
Wirtschaft und Infrastruktur
Kurgäste waren in den vergangenen Jahrzehnten eine bedeutende Einnahmequelle, seit einigen Jahren ist jedoch der Kurbetrieb stark rückläufig. Die meisten Gewerbebetriebe in der Verbandsgemeinde sind Weinbaubetriebe und Gaststätten. Ebenfalls existiert eine Korkendrahtfabrik, wo für Sekt und Champagnerverschlüsse die Verschlußdrähte produziert werden.
Verkehr
Die Stadt liegt an der Nahetalbahn Bingen—Saarbrücken; dort zweigt die Alsenztalbahn nach Kaiserslautern ab. Sie liegt im Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes.
Mit dem Auto ist Bad Münster am Stein-Ebernburg über die B48 sowie über die Landesstraßen 235 und 379 erreichbar.
Persönlichkeiten
- Franz von Sickingen, (* 2. März 1481 auf der Ebernburg; † 7. Mai 1523) Amtmann auf der Ebernburg, trägt gelegentlich den Beinamen „Letzter Ritter“. Förderer des Protestantismus
- Alfred Fiscus, (†) Heimatdichter
- Anna Kubach-Wilmsen und Wolfgang Kubach, Bildhauer
- Ulrike Piechota, Schriftstellerin
- Sigune von Osten Sängerin und Musikprofessorin
Siehe auch
Weblinks
Städte und Gemeinden im Landkreis Bad KreuznachAbtweiler | Allenfeld | Altenbamberg | Argenschwang | Auen | Bad Kreuznach | Bad Münster am Stein-Ebernburg | Bad Sobernheim | Bärenbach | Bärweiler | Becherbach | Becherbach bei Kirn | Biebelsheim | Bockenau | Boos | Braunweiler | Brauweiler | Breitenheim | Bretzenheim | Bruschied | Burgsponheim | Callbach | Dalberg | Daubach | Daxweiler | Desloch | Dörrebach | Dorsheim | Duchroth | Eckenroth | Feilbingert | Frei-Laubersheim | Fürfeld | Gebroth | Guldental | Gutenberg | Hackenheim | Hahnenbach | Hallgarten | Hargesheim | Heimweiler | Heinzenberg | Hennweiler | Hergenfeld | Hochstätten | Hochstetten-Dhaun | Horbach | Hüffelsheim | Hundsbach | Ippenschied | Jeckenbach | Kellenbach | Kirn | Kirschroth | Königsau | Langenlonsheim | Langenthal | Laubenheim | Lauschied | Lettweiler | Limbach | Löllbach | Mandel | Martinstein | Meckenbach | Meddersheim | Meisenheim | Merxheim | Monzingen | Münchwald | Neu-Bamberg | Niederhausen | Norheim | Nußbaum | Oberhausen an der Nahe | Oberhausen bei Kirn | Oberstreit | Odernheim am Glan | Otzweiler | Pfaffen-Schwabenheim | Pleitersheim | Raumbach | Rehbach | Rehborn | Reiffelbach | Roth | Roxheim | Rüdesheim | Rümmelsheim | Sankt Katharinen | Schloßböckelheim | Schmittweiler | Schneppenbach | Schöneberg | Schwarzerden | Schweinschied | Schweppenhausen | Seesbach | Seibersbach | Simmertal | Sommerloch | Spabrücken | Spall | Sponheim | Staudernheim | Stromberg | Tiefenthal | Traisen | Volxheim | Waldböckelheim | Waldlaubersheim | Wallhausen | Warmsroth | Weiler bei Monzingen | Weinsheim | Weitersborn | Windesheim | Winterbach | Winterburg
Wikimedia Foundation.