- Welfenschloß
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Das Welfenschloss ist ein Schloss in Hannover im heutigen Stadtbezirk Nord. Es ist seit 1879 Sitz der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.
Das Schloss ist heute umgeben von einer Parkanlage im landschaftlichen Stil, dem Welfengarten. Dieser hat sein Gesicht im Laufe der Zeit mehrfach gewandelt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Schloss wurde von 1857 bis 1866 nach Plänen des Architekten Christian Heinrich Tramm aus gelb-weißlichem Velpker Sandstein im Raum Danndorf und Velpke bei Helmstedt, einem Stein der härtesten Sandsteine Deutschlands und aus dem Nesselbergsandstein vom nahen Nesselberg erbaut[1]. Zuvor befand sich an dieser Stelle das Schloss Monbrillant, das für den Bau abgebrochen und in Georgsmarienhütte wieder aufgebaut wurde.
Ursprünglich wollte die königliche Familie das Schloss als Residenz beziehen, die Annexion des Königreichs Hannover und die Entthronung der Welfen durch Preußen im Jahr 1866 zerstörten diese Pläne jedoch, sodass das Schloss über ein Jahrzehnt leerstand. Erst 1879 wurde es nach umfassenden Umbauarbeiten, unter Leitung von Georg Huneaus, mit dem Einzug der Königlich Technischen Hochschule, der heutigen Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover, wieder einer Nutzung zugeführt.
Niedersachsenross
Direkt vor dem Welfenschloss steht seit 1879 eine eindrucksvolle Bronzestatue des zum Landeswappen der Niedersachsen erkorenen Sachsenrosses. Das 1866 von dem Berliner Bildhauer Albert Wolff geschaffene Standbild wurde allerdings ursprünglich nicht als Sachsenross/Niedersachsenross entworfen, sondern einem von Wolffs früheren Werken entnommen, der Löwenkämpfergruppe vor dem Alten Museum in Berlin, welches einen Reiter im Kampf mit einem Löwen darstellt; die schon auf den ersten Blick erkennbare, merkwürdig unnatürliche Haltung des Pferdes lässt sich so erklären. Im Volksmund wurde die Statue allerdings - historisch nicht ganz korrekt - als Niedersachsenross interpretiert.
Literatur
- Wolfgang Pietsch: Vom Welfenschloss zum "Campus Center". Die Geschichte ständiger Nutzungsänderungen. In: Die Universität Hannover. Ihre Bauten, ihre Gärten, ihre Planungsgeschichte. Hrsg. im Auftr. des Präsidenten der Universität Hannover von Sid Auffarth und Wolfgang Pietsch. Petersberg: Imhof 2003, S. 95-104, ISBN 3-935590-90-3
Einzelnachweis
- ↑ Christian Eggers, Dirk Riesener: Ein guter Stein findet sich allhier. Zur Geschichte des Steinhauens in Velpke, herausgegeben von der Gemeinde Velpke mit freundlicher Unterstützung des Landkreis Helmstedt, S. 35, Eigenverlag 1996
52.3822222222229.7177777777778Koordinaten: 52° 22′ 56″ N, 9° 43′ 4″ O
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