- Wettinhöhe (Radebeul)
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Die Wettinhöhe ist einer der Steillagen-Weinberge der Lage Radebeuler Johannisberg. Sie liegt im Stadtteil Zitzschewig des sächsischen Radebeul, im Auerweg 2. Auf der Bergkuppe liegt das denkmalgeschützte Haus Wettinhöhe oder Schloss Wettinhöhe, eine ehemalige repräsentative Villa. Diese steht heute unter Denkmalschutz[1], das Anwesen gilt als Werk der Landschafts- und Gartengestaltung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im 15. Jahrhundert war die damals als Landeskrone[2] bezeichnete Bergkuppe auf Zitzschewiger Flur, ebenso wie die in der Nähe gelegenen Hohenhaus und Bischofspresse, im Besitz der Meißner Bischöfe. Seit 1758 ist für die Kuppe der Name Wettins Höhe belegt.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich auf der Wettins Höhe ein Weingut mit Weinberg und Winzerhaus. Dieses gehörte dem Kötzschenbrodaer Pfarrer Johann Samuel Gottlob Flemming und später seinen Erben. Neben dem Winzerhaus und diversen Nebengebäuden sind ein Brunnen und eine Weinpresse dokumentiert.[2] Auf einem Teil des Anwesens wurde 1858/1859 von Carl Gottlob Wackwitz eine Weinschänke gebaut; der Wirt Carl Heinrich Berger baute 1867 die Schänke zu einem eher quadratischen Restaurationsgebäude aus, dem heutigen Mittelbau der dortigen Villa (Haus Wettinhöhe). Dabei entstand auch die heutige bis in das Tal reichende Weinbergstreppe.
1879/1880 ließ der preußische Oberstiftshauptmann und Geheimrat Alfred Piper durch die Gebrüder Ziller das 1875 erworbene Gebäude zum repräsentativen, von ihm so genannten Schloss Wettinhöhe erweitern, unter anderem entstanden der zweispitzige Turm und der Querflügel. Die Denkmalpflege beschreibt den Baustil des Gebäudes als „freie Auffassung deutscher Renaissance“[3]. Es entstand ebenfalls die talseitige Umfassungsmauer mit Ecktürmchen sowie dem wappengeschmückten Rundbogenportal mit der Jahreszahl 1880. Nach anfänglicher Nutzung als Wohnhaus brannte das Gebäude um 1890 ab[4], nach dem Neuaufbau zog 1891 wieder eine Gaststätte in einen Teil der Räume, 1898 ein Familienpensionat, und danach wurde dort ein Kurhotel eingerichtet.
1908 geriet das Anwesen unter Zwangsverwaltung, 1916 übernahm es die Allgemeine Ortskrankenkasse und machte es zu einem Teil der benachbarten Männergenesungsanstalt Altwettinshöhe, 1931[2] (1935)[4] wurde es an die Landesversicherungsanstalt Sachsen abgegeben. Diese benutzte es als Lungenheilstätte, ab 1940 wurde es zum Krankenhaus für Kriegsgefangene. Nach 1945 diente es als Krankenhaus, ab 1960 als Teil der Tuberkuloseheilstätte Lößnitzhöhe, dann als Altenheim und ab 1970 als Ärztehaus.
Ab 1997 wurde das Gebäude privat verkauft und aufwändig saniert, es beherbergt heute Wohnungen.
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen, SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3
- Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz, 2., leicht geänderte Auflage 2006, ISBN 3-938460-05-9
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 4. Abgerufen am 4. Februar 2009. (PDF)
- ↑ a b c Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz.
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen, SAX-Verlag, Beucha 2007
- ↑ a b Schloß Wettinhöhe
51.11902777777813.615277777778Koordinaten: 51° 7′ 9″ N, 13° 36′ 55″ O
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