- Wie der Stahl gehärtet wurde
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Wie der Stahl gehärtet wurde (russ. Как закалялась сталь; Kak sakaljalas stal; wiss. Transliteration Kak zakaljalas’ stal’) ist ein Roman des sowjetischen Schriftstellers Nikolai Alexejewitsch Ostrowski. Er ist eines der bekanntesten Beispiele für die Literatur des Sozialistischen Realismus.
Die Lebensgeschichte von Pawel „Pawka“ Kortschagin basiert auf der Biographie des Verfassers. Kortschagin kämpft in der Roten Armee, dem Komsomol und der Kommunistischen Partei. Er erblindet und ist ans Bett gefesselt. Doch nie verliert der Held seine Zuversicht und seinen Kampfesmut. Beständig sucht sich Pawka den Weg zurück in „Reih und Glied“ (bzw. „Kampfreihen“, je nachdem, auf welcher Übersetzung die Ausgabe basiert).
Pawel Kortschagins Lebensphilosophie mündet in die Überzeugung:
„Das Kostbarste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und leben soll er so, dass nicht sinnlos vertane Jahre ihn schmerzen, dass nicht die Scham um eine schäbige und kleinliche Vergangenheit ihn brennt und dass er im Sterben sagen kann: Mein ganzes Leben und all meine Kräfte habe ich hingegeben für das Schönste der Welt - den Kampf um die Befreiung der Menschheit.“
Ostrowski arbeitete in den Jahren 1930 bis 1933 an seinem Hauptwerk. Die erste Veröffentlichung erfolgte in den Jahren 1932 und 1934. Das Buch erfuhr im Laufe der Jahre immer wieder Änderungen. Während Pawka z.B. in der Erstausgabe noch Mitglied der Arbeiteropposition ist, revidiert Ostrowski das in der dritten Auflage, um den jungen Revolutionär makellos erscheinen zu lassen. Das Buch ist heute vielen Kritiken ausgesetzt, da es sehr von der damaligen politischen Linie gefärbt ist. Am augenscheinlichsten dabei ist die Verleumdung der Machnowschtschina als kriminelle Bande und der generell abwertende Tonfall gegenüber innerparteilichen, oppositionellen Strömungen der Arbeiteropposition und des Trotzkismus.
Inhaltsverzeichnis
Stimmen zum Werk
Der französische Schriftsteller Romain Rolland im Vorwort von Wie der Stahl gehärtet wurde, 1936:
„Alles in Ostrowski ist Flamme der Aktion und des Kampfes - und diese Flamme wuchs und dehnte sich aus, je enger Nacht und Tod ihn umringten. Er strömte von unermüdlichem Lebensmut und Optimismus über. Und diese Freude verband ihn mit allen kämpfenden und vorwärts schreitenden Völkern der Erde.“
Verlagswerbung von 1950:
„Der Autor erzählt mit großer Wahrhaftigkeit die Geschichte einer jungen Generation, die im Sturm geschichtlicher Ereignisse erzogen und gestählt wurde. [...] Der Kampf zwischen Gutem und Bösem, Reinem und Schmutzigem, Hohem und Niedrigem, Schönem und Hässlichem, Menschlichem und Barbarischem, der im Menschen selbst tobt, aber den die Menschen auch untereinander ausfechten, findet bei diesem Dichter lebenswahren Ausdruck.“
– Verlag Neues Leben: Berlin (Ost)
Ausgaben
- Erstausgabe in zwei Bänden, Moskau 1932–1934
- Deutsche Ausgaben
- Übersetzung: Anonym. Staatsverlag der nationalen Minderheiten der UdSSR, Kiew 1937 (erste deutsche Ausgabe)
- Übersetzung: Anonym. Neues Leben, Berlin 1947
- Übersetzung neu bearbeitet von Nelly Drechsler
- Mit Zeichnungen von Kurt Zimmermann. Verlag Neues Leben, Berlin 1954 (13. Auflage)
- Reclam, Leipzig 1957
- Übersetzung neu bearbeitet von Ernst Dornhof
- Zeichnungen von Kurt Zimmermann. Verlag Neues Leben, Berlin 1961 (20. Auflage)
- Reclam, Leipzig 1969 (13. Auflage)
- Zeichnungen von Kurt Zimmermann. Weltkreis-Verlagsgesellschaft, Dortmund 1973
- Neuübersetzung von Thomas Reschke
- Verlag Neues Leben, Berlin 1977 (36. Auflage); Weltkreis-Verlag, Dortmund 1977, ISBN 3-88142-018-5; Reclam, Leipzig 1981 (22. Auflage)
- Illustriert von Eberhard Binder. Verlag Neues Leben, Berlin 1985 (43. Auflage); Weltkreis-Verlag, Dortmund 1985 (6. Auflage), ISBN 3-88142-018-5
- Illustriert von Kurt Zimmermann. LeiV, Leipzig 2004, ISBN 3-89603-197-X
Vertonung
- Wie der Stahl gehärtet wurde. Pawels Lehrjahre. Für die Schallplatte eingerichtet von Jürgen Schmidt. Litera, 1973
Weblinks
- Online-Ausgabe (deutsch)
- Pflichtlektüre einer Generation, Besprechung des Romans von Dunja Welke, Deutschlandradio Kultur, 29. September 2004
Kategorien:- Literarisches Werk
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