- Wiechert-Modell
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Wiechert-Modelle sind zweischalige Erdmodelle, die von Ellipsoiden begrenzt sind und von denen das äußere die Dimensionen des Erdellipsoids hat.
Sie dienen der Berechnung realistischer Gleichgewichtsfiguren für den Erdkörper, indem sie in ein äußeres, homogenes Ellipsoid für den Erdmantel ein kleineres für den Erdkern setzen. Die beiden Körper werden koaxial angeordnet, müssen aber nicht unbedingt dieselbe Rotationsdauer besitzen.
Im Gegensatz zum einfacher zu berechnenden, homogenen MacLaurin-Ellipsoid mit konstanter Dichte von 5,52 g/cm³ bringen die zwei verschiedenen Dichtewerte (sie liegen bei 3-4 und etwa 10 g/cm³) eine bessere Annäherung an die wahre Erdfigur. Für das bestangepasste MacLaurin-Ellipsoid berechnete Karl Ledersteger Mitte des 20. Jahrhunderts eine Abplattung von 1:230, während die wahre Erdabplattung 1:298,25 beträgt. Mit Wiechert-Modellreihen war ihm hingegen möglich, die aus der Mondbahn herzuleitende Dynamische Abplattung der Erde genauer zu verifizieren.
Die vom Geophysiker Emil Wiechert erstmals entwickelten Zweischalen-Modelle lassen sich mit den geophysikalischen Daten über Tiefe und Dichte des Erdkerns in guten Zusammenhang bringen, der in rund 2.900 km Tiefe die Wiechert-Gutenberg-Diskontinuität bildet.
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