- Behandlungsdatentransfer
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xDT ist eine Gruppe von Datenaustauschformaten, die im deutschen Gesundheitswesen im Bereich der niedergelassenen Ärzte benutzt werden. Sie wurden im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erstellt. Die Formate haben eine gemeinsame, textorientierte Syntax, in der jedes Feld als eine Zeile in die Datei geschrieben wird, und ein gemeinsames Feldverzeichnis. Sie definieren unterschiedliche Nachrichtenklassen, für die jeweils die obligatorischen und optionalen Felder aus dem Feldverzeichnis spezifiziert sind.
Inhaltsverzeichnis
Abrechnungsdatentransfer (ADT)
Diese erste xDT-Schnittstelle wurde 1987 noch unter dem Namen „Abrechnungsdatenträger“ herausgegeben - sie war zur Verwendung mit Disketten gedacht. Der Abrechnungsdatentransfer dient zur Übermittlung der für die Kassenabrechnung relevanten Daten an die kassenärztliche Vereinigungen. Die Grundlage für diese Datenübermittlung ist in Deutschland § 296 SGB V. Übertragen werden der Inhalt der Krankenscheine, die kodierten Diagnosen, und die Gebührenziffern. Der ADT wird zu jedem Quartalsende von der Praxis-Software erstellt und kann online oder per Datenträger (einfache Diskette reicht für Praxis) über den Postweg der Abrechnungsstelle zugesendet werden.
Behandlungsdatentransfer (BDT)
Der BDT ermöglicht den Export und den Import kompletter Datensätze zwischen Praxis-Programmen verschiedener Hersteller, insbesondere für den Fall, dass das Programm gewechselt werden soll. Neben den Abrechnungsdaten können nun beliebige Inhalte übertragen werden, z.B. die gesamte Karteikarte des Patienten mit Anamnese, Untersuchungsergebnissen und Verlaufsinformationen.
Softwareanbieter können diese Schnittstelle zum Austausch der Behandlungsdaten integrieren. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, und da die Satzbeschreibung viele „Kann“-Felder enthält, ist auch das Ergebnis eines Datenaustausches oft überraschend. Selbst die Definition der „Muss“-Felder wird oft unterschiedlich interpretiert. In der Praxis sind fast immer zusätzliche Programmierarbeiten an der Datenschnittstelle erforderlich, wenn Daten zwischen den Programmen verschiedener Hersteller ausgetauscht werden sollen.
Gerätedatentransfer (GDT)
Die GDT-Schnittstelle soll zur systemunabhängigen Datenübertragung zwischen medizinischen Messgeräten und der Praxis-Software dienen. Diese Spezifikationen werden vom Qualitätsring Medizinische Software verabschiedet. Die Datenübertragung erfolgt über Dateien, die serielle Schnittstelle oder direkte Programm-Programm-Kommunikation.
Mithilfe einer HL7-GDT-Bridge können Messgeräte mit GDT-Schnittstelle auch in Krankenhausinformationssysteme, die den HL7-Standard verwenden, eingebunden werden.
Labordatentransfer (LDT)
Der LDT dient zur Anforderung von Laboruntersuchungen und zur Übermittlung der Ergebnisse dieser Untersuchungen.
Weiterentwicklung
Eine Brücke zum HL7-Standard soll das SCIPHOX-Projekt schaffen.
Weblinks
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