Wilhelm IV. von Eberstein

Wilhelm IV. von Eberstein
Epitaph für Wilhelm IV. von Eberstein und Johanna von Hanau-Lichtenberg in der St. Jakobskirche Gernsbach

Graf Wilhelm IV. von Eberstein (* 3. Mai 1497; † 1. Juli 1562) stammt aus dem schwäbischen Adelsgeschlecht Eberstein. Sein Vater Bernhard III. (1459–1526) war von 1510 bis 1520 Präsident des Reichskammergerichts; seine Mutter war Gräfin Kunigunde von Sonnenberg (1472–1538).

Er heiratete am 6. November 1522 Gräfin Johanna von Hanau-Lichtenberg (* 1507[1]; † 1572), die älteste Tochter des Grafen Philipp III. von Hanau-Lichtenberg (* 1482; † 1538) und der Markgräfin Sibylle von Baden (*1485; † 1518). Aus dieser Ehe gingen hervor:

  1. Philipp I. (* 1523; † 11. September 1589 in Remlingen), kaiserlicher Rat, Oberster Hauptmann und Landvogt im Oberelsass, verheiratet mit Johanna de Bailleul, Dame de Douxlieu († 12 April 1565). Philipp wurde 1577 wegen „Wahnsinns“ unter Vormundschaft gestellt.
  2. Anna (* 1524; † 1546)
  3. Elisabeth (* 1526; † 1555)
  4. Felizitas (* 1527; † 1565), Äbtissin des Kanonissenstifts Gerresheim
  5. Kunigunde (* 1528; † 13. Juli 1575), verheiratet mit Graf Froben Christoph von Zimmern (* 1519; † 1566)
  6. Wilhelm (* 1529; † 3. Juni 1561), Domherr in Straßburg (dort später auch Domkantor und Domdechant) und Köln
  7. Sibylla (* 1531; † 1589), verheiratet mit Graf Markus Fugger (* 1529; † 18. April 1597).[2]
  8. Bruno (* 1532)
  9. Otto (* 1533; † 4. Dezember 1576), ertrunken in Antwerpen. Er war zunächst Domherr in Straßburg und wurde dann weltlich, später kaiserlicher Rat und Oberst.
  10. Anna (* 1536; † 1537)

Auch Wilhelm IV. war – wie sein Vater – von 1546 bis 1555 Präsident des Reichskammergerichts. Mehrfach werden er und seine Frau in der Zimmerischen Chronik erwähnt, deren Autor, Graf Froben Christoph von Zimmern, sein Schwiegersohn war.[3]

Wilhelm führte in der Grafschaft Eberstein 1556 offiziell die Reformation ein. Inoffiziell hatte er die evangelische Lehre schon lange zuvor gefördert. Als Burgherr war er für die bedeutende Erweiterung von Burg Neu-Eberstein verantwortlich. Ein Epitaph für Wilhelm und Johanna, das sie gemeinsam darstellt, ist in der St. Jakobskirche von Gernsbach erhalten.[4]

Literatur

  • Klaus Lötzsch: Historische Beziehungen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach Schwaben im 16. Jahrhundert. Dynastische Verbindung zum Hause Fugger – Graf Philipp IV. auf dem Reichstag zu Augsburg 1566. In: Babenhäuser Mosaik = Babenhausen einst und jetzt 20. Babenhausen 1990. S. 7 – 19.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln: Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. NF Bd. 12. 1992. Tafel 29.
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
  • Zimmerische Chronik

Verweise

  1. Goltzené, S. 65
  2. Lötzsch, S. 7ff.
  3. [1], [2], [3], [4].
  4. Siegfried Diemer, Evang[elische] St. Jakobskirche Gernsbach (Ein Rundgang) = Schnell Kunstführer 1171, München 1984, S. 14, 16; Lötzsch, S. 8; Reformation im Murgtal, Cornelia Renger-Zorn.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Von Eberstein — Eberstein ist der Name eines Ortes: Eberstein (Kärnten), Marktgemeinde in Kärnten Eberstein ist der Name folgender Burgen und Schlösser: Burg Alt Eberstein, Burgruine im Baden Badener Stadtteil Ebersteinburg Burg Eberstein (Nowogard), ehemalige… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Ludwig Gottlob von Eberstein — Kupfer von Wachsmann nach C. Giebelhausen Wilhelm Ludwig Gottlob von Eberstein (* 10. November 1762 auf dem Gut Mohrungen bei Sangerhausen; † 4. Februar 1805 auf dem Gut Mohrungen bei Sangerhausen) war ein deutscher Schriftstelle …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Eberstein — Wappen der Grafen von Eberstein, Scheibler sches Wappenbuch, 1450–80 Die Grafen von Eberstein waren ein südwestdeutsches Adelsgeschlecht, das von 1085 bis ins 13. Jahrhundert auf der heute als Alt Eberstein bekannten Burg beim heutigen Baden… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolf von Eberstein — Graf Wolf von Eberstein (* um 1340; † 1396) stammte aus der Familie der Grafen von Eberstein. Er verlor aufgrund einer langjährigen Fehde mit dem Haus Württemberg seinen Besitz und ging in die Literatur und Sagenwelt ein. Burg Neueberstein (seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Albrecht von Eberstein — (1605 1676) Ernst Albrecht von Eberstein (* 6. Juni 1605 in Gehofen bei Artern; † 9. Juni 1676 in Neuhaus bei Sangerhausen) war ein Heerführer während des Dreißigjährigen Krieges und kämpfte als solcher für wechselnde P …   Deutsch Wikipedia

  • Kaspar Graf von Eberstein — Kaspar Graf von Everstein (* 6. Januar 1604; † 11. Oktober 1645jul./ 21. Oktober 1644greg. in Oldersum) war ein hessischer Generalleutnant. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werdegang …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Albrecht Freiherr von Eberstein — Ernst Albrecht von Eberstein (1605 1676) Ernst Albrecht von Eberstein (* 6. Juni 1605 in Gehofen bei Artern; † 9. Juni 1676 in Neuhaus bei Sangerhausen) war ein Heerführer während des Dreißigjährigen Krieges und kämpfte als solcher für wechselnde …   Deutsch Wikipedia

  • Eberstein — ist der Name eines Ortes: Eberstein (Kärnten), Marktgemeinde in Kärnten Eberstein ist der Name folgender Burgen und Schlösser: Burg Alt Eberstein, Burgruine im Baden Badener Stadtteil Ebersteinburg Burg Eberstein (Nowogard), ehemalige Burg in… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm II — Wilhelm hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Wilhelm 2 Wilhelm I. 3 Wilhelm II. 4 Wilhelm III. 5 Wilhelm IV. 6 Wilhelm V …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm IV. — Wilhelm IV. ist der Name folgender Personen: Wilhelm IV. (Vereinigtes Königreich), König (1830–1837) Wilhelm IV. (Preußen), König (1840–1858) Wilhelm IV. (Luxemburg), Großherzog (1905–1912) Wilhelm IV. (Aquitanien), Herzog (963–995) Wilhelm IV.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”