- Ernst Albrecht von Eberstein
-
Ernst Albrecht von Eberstein (* 6. Juni 1605 in Gehofen bei Artern; † 9. Juni 1676 in Neuhaus bei Sangerhausen) war ein Heerführer während des Dreißigjährigen Krieges und kämpfte als solcher für wechselnde Parteien. Unter dem Namen „Der Wohlverdiente“ war er Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herkunft, Jugend
Ernst Albrecht von Eberstein entstammt der fränkischen Familie von Eberstein, deren Stammburg Eberstein in der Rhön lag. Bereits im Alter von elf Jahren wurde er der Obhut seines Onkels mütterlicherseits übergeben, der als Generalleutnant im Dienste der Generalstaaten stand und seinen Neffen mit sich in die Niederlande nahm. Im Gefolge seines Onkels unternahm Eberstein ausgedehnte Reisen und wurde im November 1620 Augenzeuge der Schlacht am Weißen Berg. Anschließend diente er bei den Grafen von Mansfeld und Stolberg als Page.
Militärische Karriere im Dreißigjährigen Krieg
Ab 1623 nahm Eberstein am Dreißigjährigen Krieg teil, zunächst unter Tilly, dann ab 1625 in schwedischen Diensten. Spätestens ab 1630 war er Kammerherr Herzog Wilhelms von Sachsen-Weimar. 1632 trat er im Rang eines Majors in die Armee Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel ein und kämpfte gegen kaiserliche und spanische Truppen. 1635 wurde er nach dem Prager Frieden von seinem Landesherrn, dem Kurfürsten Wilhelm IV. abberufen, trat jedoch nur ein Jahr später wieder in hessische Dienste und kämpfte ab 1637 unter dem schwedischen Feldmarschall Johan Banér. 1643 wechselte er in hessen-darmstädtische Dienste und wurde Kommandant der Festung Gießen. 1646 wurde er zum Generalleutnant befördert und kämpfte wiederum gegen die Schweden und Hessen-Kassel. 1648 folgte die Ernennung zum kaiserlichen Feldmarschall.
Dänischer Feldmarschall, Leben auf seinen Gütern
Nach dem Westfälischen Frieden zog sich Eberstein zunächst auf seine Güter Gehofen und Leinungen zurück. Nach 1657 kämpfte er als königlich-dänischer Feldmarschall gegen die Schweden, die er zusammen und konkurrierend mit dem anderen deutsch-dänischen Feldmarschall Hans von Schack in der Schlacht bei Nyborg im November 1659 vernichtend schlug. Ihm wurde die höchste dänische Auszeichnung, der Elefanten-Orden verliehen. Ab 1665 zog er sich als kursächsischer Feldmarschall und Geheimer- und Kriegsrat erneut auf seine Güter zurück. Nach seinem Tod im Jahr 1676 wurde Ernst Albrecht von Eberstein in der Kirche von Gehofen begraben.
Privates Leben
1633 heiratete Eberstein in Rothwesten bei Kassel Anna Maria von Calenberg, die 1637 im Feldlager vor Torgau starb. Am 6. Mai 1638 heiratete er in der Festung Minden Ottilie Elisabeth von Ditfurth (* 19. November 1618; † 25. Juli 1675 in Neuhaus).
Literatur
- Louis Ferdinand von Eberstein: Beschreibung der Kriegsthaten des Generalfeldmarschalls Ernst Albrecht von Eberstein, Dresden 1890
- Louis Ferdinand von Eberstein: Geschichte der Freiherren von Eberstein und ihrer Besitzungen, Sondershausen 1865
Weblinks
H. G. von Arnim-Boitzenburg | F. A. Herzog von Sachsen-Lauenburg | R. von Marzin | E. A. Freiherr von Eberstein | J. R. Freiherr von der Goltz | H. H. Reichsgraf von Flemming | H. A. von Schöning | J. Chauvet | Heinrich VI. Fürst Reuß | A. H. Graf von Steinau | G. B. von Ogilvy | J. H. Reichsgraf von Flemming | A. C. Graf von Wackerbarth | Johann Adolf II. Herzog von Sachsen-Weißenfels | F. A. Graf Rutowski | J. G. von Sachsen | F. H. E. von Anhalt-Dessau | Kronprinz Albert von Sachsen | Kronprinz Georg von Sachsen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Ernst Albrecht Freiherr von Eberstein — Ernst Albrecht von Eberstein (1605 1676) Ernst Albrecht von Eberstein (* 6. Juni 1605 in Gehofen bei Artern; † 9. Juni 1676 in Neuhaus bei Sangerhausen) war ein Heerführer während des Dreißigjährigen Krieges und kämpfte als solcher für wechselnde … Deutsch Wikipedia
Von Eberstein — Eberstein ist der Name eines Ortes: Eberstein (Kärnten), Marktgemeinde in Kärnten Eberstein ist der Name folgender Burgen und Schlösser: Burg Alt Eberstein, Burgruine im Baden Badener Stadtteil Ebersteinburg Burg Eberstein (Nowogard), ehemalige… … Deutsch Wikipedia
Eberstein — ist der Name eines Ortes: Eberstein (Kärnten), Marktgemeinde in Kärnten Eberstein ist der Name folgender Burgen und Schlösser: Burg Alt Eberstein, Burgruine im Baden Badener Stadtteil Ebersteinburg Burg Eberstein (Nowogard), ehemalige Burg in… … Deutsch Wikipedia
Eberstein (fränkisches Adelsgeschlecht) — Familienwappen nach Siebmachers Wappenbuch Eberstein ist der Name eines alten fränkischen (buchonischen) Adelsgeschlechts mit gleichnamigem, im Jahr 1282 zerstörten Stammhaus Eberstein auf der Rhön, das im Jahr 1116 urkundlich erstmals erscheint… … Deutsch Wikipedia
Grafen von Eberstein-Naugard — Die Grafen von Eberstein Naugard waren ein pommersches Adelsgeschlecht, das als Grafen von Eberstein, Herren des Landes zu Naugard vom 13. bis zum 17. Jahrhundert die Grafschaft Naugard, eine Unterherrschaft auf dem Gebiet des Bistums Cammin in… … Deutsch Wikipedia
Schloss Eberstein — Eberstein ist der Name eines Ortes: Eberstein (Kärnten), Marktgemeinde in Kärnten Eberstein ist der Name folgender Burgen und Schlösser: Burg Alt Eberstein, Burgruine im Baden Badener Stadtteil Ebersteinburg Burg Eberstein (Nowogard), ehemalige… … Deutsch Wikipedia
Hans von Schack (1609-1676) — Hans Schack Hans von Schack (* 29. Oktober 1609 in Unewatt; † 27. Februar 1676 in Kopenhagen) war ein Schleswiger Graf aus deutschem Adelsgeschlecht und dänischer Reichsrat und Reichsfeldherr. Inhaltsverzeichnis 1 … Deutsch Wikipedia
Eberstein [2] — Eberstein, 1) altes gräfliches Dynastengeschlecht in Baden, das schon zu Zeiten Karls d. Gr. bestanden haben u. von der Burg E. im Braunschweigischen (s. Eberstein 2) entsprossen sein soll; später siedelte es sich in Baden an u. erbaute hier die… … Pierer's Universal-Lexikon
Belagerung von Dorsten — Belagerung der Stadt Dorsten Teil von: Dreißigjähriger Krieg (Hessenkrieg) … Deutsch Wikipedia
Ernst [2] — Ernst, deutschermännlicher Name. I. Fürsten: A) König von Hannover: 1) E. August, Herzog von Cumberland, jüngster Sohn des Königs Georg III. von England, geb. 5. Juni 1771, studirte von 1786–90 in Göttingen, machte die Feldzüge 1793–94 in den… … Pierer's Universal-Lexikon