Wilhelm Koepp

Wilhelm Koepp

Wilhelm Koepp (* 1. November 1885 in Zoppot; † 27. Dezember 1965 in Kleinmachnow) war ein deutscher Theologe und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Koepp studierte evangelische Theologie und wurde mit einer forschungsgeschichtlich bedeutenden Dissertation zu Johann Arndt im Fach Systematische Theologie zum Doktor der Theologie promoviert. 1922 erhielt er eine außerordentliche Professur, 1926 einen Lehrstuhl für Systematische Theologie in Greifswald, wo er als Kollege von Rudolf Hermann wirkte und sich als Sachwalter des Erbes von Hermann Cremer verstand. "Unter Kollegen führte er allerdings ein ziemliches Einsiedlerdasein."[1] Seit Ende der 1920er Jahre leitete er die Pommersche Zweigstelle der Gesellschaft für evangelische Pädagogik.

Koepps Spezialgebiet war die Germanische Religionsgeschichte. Er wurde ein Anhänger der völkisch-nationalsozialistischen Ideologie und verfasste zahlreiche Bücher dieses Inhalts. Im Jahre 1939 erklärte er seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben.[2]

1952 wurde ihm für kurze Zeit ein Lehrstuhl an der Universität Rostock angetragen. 1954 emeritiert, lehrte er noch bis zu seinem Tode an der Universität Rostock weiter.

Werke

  • Johann Arndt. - Berlin-Schöneberg: Protestant. Schriftenvertrieb G. m. b. H. 1912
Nachdruck unter dem Titel: Johann Arndt: eine Untersuchung über die Mystik im Luthertum. Aalen: Scientia-Verlag 1973
  • Mystik, Gotteserlebnis und Protestantismus. Berlin-Lichterfelde: Runge 1913
  • Einführung in das Studium der Religionspsychologie. Tübingen: Mohr 1920
  • Die Welt der Ewigkeit. Berlin-Lichterfelde: E. Runge 1921
  • Grundlegung der induktiven Theologie: Kritik, Phänomenologie und Methode des allgemeinen und des theologischen Erkennens. Greifswald: Ratsbuchhandlung L. Bamberg, 1923
  • Der Herr in der Zeit: Zeitungsandachten im Jahreskreise. Gütersloh: Bertelsmann 1927
  • Panagape: Eine Metaphysik des Christentums. Gütersloh : Bertelsmann o.J. (1927)
  • Merimna und Agape: (Zur Analytik des Daseins in Heideggers "Sein und Zeit" 1927). - Leipzig : A. Deichert, 1929
  • Ziele und Wege evangelischer Sexualerziehung: 6 Vorträge. von H. Harmsen ; W. Koepp ; Stier [u. a.]. Hrsg. von Wilhelm Heienbrok. - Breslau: Ferd. Hirt, 1929
  • Die gegenwärtige Geisteslage und die "dialektische" Theologie: Eine Einführung. Tübingen: Mohr 1930
  • Offenbarung? Berlin-Steglitz: Evang. Pressverband f. Deutschland [1932]
  • Die Erziehung unter dem Evangelium : Eine Grundlegung. Tübingen: Mohr 1932
  • Einführung in die evangelische Dogmatik. Tübingen: Mohr 1934
  • Christliche Nationalerziehung: [Als Vortr. u. d. T. "Dt. evang. Erziehg" geh. am 3. Dez. 1933 im Rathaus von Berlin, unter d. jetzigen Titel am 15. Jan. vor d. Dozentenschaft d. Univ. Greifswald]. - Breslau : F. Hirt, 1934
  • Christus und sein Gericht über die Kirchentümer in Deutschland. Bonn: (Bonner Univ. Buchdr.) 1936
  • Die Bestände zwischen Nationalsozialismus und Christentum: Eine Besinnung am Ende des Gesprächs zwischen den evangelischen. Kirchentümern und Rosenberg. Bonn: Scheur (Bonner Univ.-Buchdr.) 1937
  • Johann Arndt und sein "Wahres Christentum": Lutherisches Bekenntnis und Oekumene. Berlin: Evang. Verl.-Anst. 1959
  • Der Magier unter Masken: Versuch eines neuen Hamannbildes. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1965

Als Herausgeber

  • Reinhold-Seeberg-Festschrift. [2 Bde] / In Gemeinschaft mit e. Reihe von Fachgenossen hrsg. von Wilhelm Koepp. - Leipzig : A. Deichert
  • Hermann Cremer: Vom hohen Ethos der Brautliebe: Die Brautbriefe [Hrsg.:] Wilhelm Koepp. Hamburg: Reich & Heidrich 1948

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Lehrstuhls Dogmatik/Systematische Theologie der Universität Greifswald
  2. Hans Prolingheuer, Wir sind in die Irre gegangen, Köln 1987.

Weblinks

Eintrag im Catalogus Professorum Rostochiensium



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Koepp — ist der Familienname folgender Personen: David Koepp (* 1964), US amerikanischer Drehbuchautor Friedrich Koepp (1860–1944), deutscher klassischer Philologe und Archäologe Rudolph Koepp (1830–1897), Chemiker, Unternehmer und Mitglied des Deutschen …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Koepp — (* 3. Februar 1860 in Biebrich/Wiesbaden; † 9. Mai 1944 in Münster (Westfalen)) war ein deutscher Philologe und Archäologe. Koepp studierte in Bonn bei Hermann Usener und Franz Bücheler, sowie in Göttingen bei Karl Dilthey (ein Onkel von Koepp)… …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Wilhelm von Zuccalmaglio — Portrait von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio, genannt Wilhelm von Waldbrühl Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio (* 12. April 1803 in Waldbröl; † 23. März 1869 in Nachrodt bei Altena) war ein deutscher Heimatschriftsteller und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koe–Koj — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Jazzfestivals in Sopot — Sopot …   Deutsch Wikipedia

  • Soppot — Sopot …   Deutsch Wikipedia

  • Zopot — Sopot …   Deutsch Wikipedia

  • Zoppot — Sopot …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Cremer — Hermann Cremer (* 18. Oktober 1834 in Unna (Westfalen); † 4. Oktober 1903 in Greifswald), war ein deutscher protestantischer Theologe (Dogmatiker). Hermann Cremer Cremer studierte in …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Cremer — (* 18. Oktober 1834 in Unna (Westfalen); † 4. Oktober 1903 in Greifswald), war ein deutscher protestantischer Theologe (Dogmatiker). Hermann Cremer Cremer studierte in Halle u. a …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”