Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben

Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben

Das Institut zur Erforschung (und Beseitigung) [1] des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben war eine kirchenübergreifende Einrichtung deutscher evangelischer Landeskirchen während der Zeit des Nationalsozialismus, zustande gekommen auf Betreiben der Kirchenbewegung Deutsche Christen.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Anfang 1938 gründeten deutschchristliche Kirchenführer zur Durchsetzung ihrer Richtlinien auf der Wartburg einen akademischen Bund für deutsches Christentum. Dabei wurde auch die Gründung eines Instituts zur „Entjudung der Kirche“ beraten. Der Vorschlag dazu kam von dem in Eisenach lebenden Superintendenten i. R. Hugo Pich. Seine Forderungen wurden am 15. November 1938 – eine Woche nach den Novemberpogromen – an alle Landesbischöfe weitergereicht; am 21. November antwortete Walter Grundmann darauf mit der konkreten Planung einer „Zentralabteilung zur Entjudung des religiösen und kirchlichen Lebens“. Die Judenfrage sei nun in ihr „akutestes Stadium“ getreten; die Kirchen müssten die Trennung von allem Jüdischen nun konsequent in allen ihren Tätigkeitsbereichen vollziehen. Die Zentralabteilung sollte daher drei Bereiche abdecken:

  • ein Forschungsinstitut in Jena, das eine wissenschaftliche Zeitschrift herausgeben sollte
  • eine Bibelgesellschaft, die eine „entjudete Volksbibel“ vorbereiten und herausgeben sollte
  • eine Schule zur Fortbildung für Pfarrer, Lehrer und Kirchenvertreter, die ihnen die neuesten Erkenntnisse der anderen beiden Abteilungen vermitteln sollte.

Die Evangelische Kirche sollte dieses Institut in ständiger enger Abstimmung mit dem Reichspropagandaministerium, dem Reichskirchenministerium, Reichserziehungsministerium, der Reichsleitung der NSDAP und dem Gauleiter Julius Streicher einrichten.

Gründung

Das Institut wurde am 4. April 1939 auf Betreiben maßgeblicher Kreise der Deutschen Christen durch 13 evangelische Landeskirchen in Eisenach gegründet. Sein Leiter wurde der Oberregierungsrat Siegfried Leffler. Hauptamtliche Mitarbeiter waren:

  • Walter Grundmann, Professor für Neues Testament an der Universität Jena, als wissenschaftlicher Leiter
  • Heinz Hunger, Pfarrer in Eisenach, als Geschäftsführer
  • Max-Adolf Wagenführer, Theologe in Jena, als wissenschaftlicher Assistent.

Daneben sollten nach der Arbeitsgliederung des Instituts 192 Bischöfe, Konsistorialräte, Professoren, Doktoren, Pastoren, Religionspädagogen, Kunstschaffende und Regierungsbeamte in zehn Arbeitskreisen und an 16 Forschungsaufträgen oder Einzelarbeiten bei der „Entjudung von Theologie und Kirche“ mitwirken. Nicht alle davon kamen aber zustande.

Arbeitsergebnisse

Walter Grundmann: Die Entjudung des religiösen Lebens als Aufgabe deutscher Theologie und Kirche

Das Institut veranstaltete in den Jahren 1940-42 in Wittenberg, Eisenach und Nürnberg drei Arbeitstagungen mit bis zu 600 Teilnehmern.

Einige Arbeitskreise legten die Ergebnisse ihrer Arbeit in der Form praktischer Arbeitsmittel vor, die in den Kirchgemeinden der beteiligten Landeskirchen das religiöse Leben im Sinne des kirchlichen Antijudaismus und völkischen Antisemitismus prägen sollten:

  • Der Arbeitskreis „Volkstestament“ brachte 1941 ein „entjudetes“ Neues Testament unter dem Titel Die Botschaft Gottes heraus, in dem die Bezüge und Zitate aus dem Alten Testament getilgt waren. Die poetische Endfassung stammte dabei von Lulu von Strauß und Torney.
  • Der Arbeitskreis „Glaubensbuch“ veröffentlichte im gleichen Jahr einen „judenreinen“ Katechismus für Schule und kirchlichen Unterricht unter dem Titel Deutsche mit Gott.
  • Der Arbeitskreis „Gesangbuch“ empfahl 1941 das von der „Nationalkirchlichen Einung Deutsche Christen“ herausgegebene Gesangbuch Großer Gott wir loben dich zur Erprobung und Nutzung in den Kirchen.
  • In Planung war auch ein „Lebensbegleitbuch“ unter dem Titel Der Ruf des Lebens.

Die mit dem Zweiten Weltkrieg verbundene Notsituation in vielen Landeskirchen und Kirchengemeinden lassen freilich eine durchgängige Wirkung dieser Veröffentlichungen auf das kirchliche Leben fraglich erscheinen. Auch wirkte sich aus, dass das Institut „nur von einer Minderheit im Protestantismus“ [2] getragen wurde.

Dennoch ist aber davon auszugehen, dass judenfeindliche Überzeugungen in der Theologie und ganz generell in kirchlichen Kreisen auch nach dem Einschnitt von 1945 virulent blieben.

Beteiligung an der „Endlösung“

Das Institut stand in enger Beziehung zu anderen Einrichtungen, die sich der Gegnerforschung für die rassistisch orientierte NS-Politik verpflichtet hatten, so das „Reichsinstitut für die Geschichte des Neuen Deutschland“ mit einer Abteilung Judenforschung, in der der Tübinger Neutestamentler Gerhard Kittel und der spätere Heidelberger Neutestamentler und Qumranforscher Karl-Georg Kuhn aktiv antisemitisch tätig waren, und das „Institut zur Erforschung der Judenfrage“ in Frankfurt.[3] Walter Grundmann war Assistent bei Kittel gewesen. Das Institut verstand sich als Teil des wissenschaftlichen Engagements („Kirchenkampf“) gegen Juden und gegen das Jüdische auf explizit rassisch-biologistischer Grundlage. Es stand unter dem Einfluss von Hans F. K. Günther, der seit 1930 Professor in Jena war. Grundmann persönlich fertigte Gutachten für das Reichssicherheitshauptamt an.[4] Dort wurde die „Endlösung der Judenfrage“ geplant und geleitet. Grundmann und Georg Bertram teilten die Ziele der genannten wissenschaftlichen Einrichtungen explizit: die „Ausschaltung des Judentums“ und die „endgültige Lösung der Judenfrage“.

Inwieweit im Institut über eine physische Vernichtung jüdischer Kinder, Frauen und Männer gesprochen wurde, ist nicht sicher festzustellen. Jedenfalls waren die Mitarbeiter über die entsprechenden Mitteilungen in der Zeitschrift Weltkampf, die seit 1941 die wissenschaftliche Vierteljahresschrift des Instituts zur Erforschung der Judenfrage war, detailliert über die Entrechtung durch Arbeitsverbote und Reduktion der Lebensmittelversorgung, die Ghettoisierung, die „Umsiedlung“ des europäischen Judentums und die Judengesetzgebung in den besetzten und verbündeten Ländern informiert. In der Zeitschrift Weltkampf wurde wiederum regelmäßig über die Aktivitäten des Eisenacher Instituts berichtet.[5] In den Publikationen des Instituts, die in dieses Umfeld, nämlich der wissenschaftlichen Gegnerforschung, gehören, steht die „endgültige Lösung der Judenfrage“ auf rassisch-anthropologischer Basis im Mittelpunkt.[6]

Es entsteht ein falsches Bild von der Zielsetzung zumindest der Institutsleitung, wenn man die eher kirchlichen Aktivitäten isoliert von der Hauptzielrichtung des Instituts betrachtet. So schreibt etwa Grundmann im Vorwort zur Institutsveröffentlichung Das religiöse Gesicht des Judentums (1942): „Aber die eine Tatsache wird durch alle Zeiten unverrückbar bleiben: ein gesundes Volk muß und wird das Judentum in jeder Form ablehnen. … Deutschland hat dennoch die geschichtliche Rechtfertigung und die geschichtliche Berechtigung zum Kampf gegen das Judentum auf seiner Seite. Diesen Satz zu beweisen, ist das besondere Anliegen dieser Schrift; und an diesem Satz wird auch spätere Forschung nichts mehr ändern können! So dient diese Arbeit dem großen Schicksalskampf der deutschen Nation um seine politische und wirtschaftliche, geistige und kulturelle und auch um seine religiöse Freiheit.[7] Am Ende seines Beitrags hält Grundmann fest: „Der Jude muß als feindlicher und schädlicher Fremder betrachtet werden und von jeder Einflußnahme ausgeschaltet werden. In diesem notwendigen Prozeß fällt der deutschen Geisteswissenschaft die Aufgabe zu, das geistige und religiöse Gesicht des Judentums scharf zu erkennen …“[8]

Der Nachfolger Grundmanns, Georg Bertram, beschreibt im März 1944 im Bericht des Instituts folgende Zielsetzung des Instituts: „‚Dieser Krieg ist der Kampf des Judentums gegen Europa.‘ Dieser Satz enthält eine Wahrheit, die sich bei der Forschungsarbeit des Institutes immer neu bestätigt. Dabei ist diese Arbeit nicht nur auf frontalen Angriff eingestellt, sondern auch auf die Festigung der inneren Front für Angriff und Abwehr gegen all das heimliche Judentum und jüdische Wesen, das im Laufe der Jahrhunderte in die abendländische Kultur eingesickert ist, (…) so hat das Institut neben der Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses die positive Aufgabe und Erkenntnis des eigenen germanischen christlichen deutschen Wesens und der Gestaltung des frommen deutschen Lebens aufgrund dieser Erkenntnis.“[9]

Betrachtet man die Aussagen der wissenschaftlichen Leitung des Instituts, so erscheint als Hauptziel im Verbund mit den anderen Instituten der Gegnerforschung die wissenschaftliche Beteiligung an der endgültigen Lösung der Judenfrage auf Basis der rassischen Definition von Judentum.[10] Das Institut hatte Anteil an der Radikalisierung der Konzepte im Umgang mit dem Judentum. Ein Ausdruck dieser Entwicklung ist nicht zuletzt die Umbenennung der Schriftenreihe des Instituts von Christentum und Judentum (Bände 1–3, 1940) in Germanentum, Christentum und Judentum ab 1941.[11] Von diesem Prozess weiß man heute, dass er parallel zur Radikalisierung der Vernichtungspolitik des Reichssicherheitshauptamts verlief.[12]

Kirchliche Aufarbeitung

Die Reflexion und Auseinandersetzung dieser zeitgeistförmigen Unterwerfung großer Teile des theologischen und kirchlichen Personals der deutschen Landeskirchen unter die NS-Ideologie erfolgte nach 1945 nur zögerlich und schleppend. Auch zur Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR fanden wichtige Protagonisten des Instituts weiter Verwendung in der Thüringer Kirche:

Mitarbeiter

Als Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Instituts wurden Mitarbeiterlisten in den Verbandsmitteilungen veröffentlicht.[14]Die umfangreichste Liste (aus Nr. 2/3 1940) ist bei Prolingheuer abgedruckt;[15] dort finden sich zusätzlich Teile der anderen Listen. Von dieser Vielzahl an „Mitarbeitern“ hat nur ein kleiner Teil in den Verbandsmitteilungen und Veröffentlichungen des Instituts Beiträge verfasst, die Mehrzahl sind eher als Unterstützer anzusehen.

Die Listen führen folgende Personen als Mitarbeiter am Institut auf:

In kirchenleitender Funktion

Geistliche bzw. Pfarrer

  • Oberpfarrer D. Ungern von Sternberg, Ronneburg
  • Oberpfarrer Feix, Eisenach
  • Oberpfarrer Fromm, Altenburg
  • Pastor Erich Bammel Wolfsburg
  • Oberpfarrer Le Seur, Stuttgart
  • Oberpfarrer Natho, Bernburg (Saale)
  • Pfarrer Hunger, Eisenach
  • Pfarrer Karl Dungs, Essen
  • Pfarrer Hans Ermisch, Eisenach
  • Pfarrer Hennig, Hamburg
  • Pfarrer Hermenau, Potsdam
  • Pfarrer Albert Hosenthien, Magdeburg
  • Pfarrer Kersten-Thiele, Köthen
  • Pfarrer Kilger, Seifersdau
  • Pfarrer Klinger, Leer
  • Pfarrer Kuhl, Berlin
  • Pfarrer Lehmann, Friedland (Isergebirge)
  • Pfarrer Lotz, Bochum
  • Pfarrer Müller, Schweina
  • Pfarrer Nümann, Wieda (Harz)
  • Pfarrer Petzinna, Berlin
  • Pfarrer Pribnow, Lauenburg (Pommern)
  • Pfarrer Schulz, Rakwitz (Posen)
  • Pfarrer Tecklenburg, Buxtehude
  • Pfarrer Thieme, Farnroda
  • Pfarrer Bichtemann, Milow
  • Pfarrer Buch, Graupa
  • Pfarrer Erdmann, Groß-Walditz
  • Pfarrer Gerdts, Hamburg
  • Pfarrer Giesecke, Weferlingen
  • Pfarrer Göbel, Neustadt (Schwarzwald)
  • Pfarrer Hanske, Hannover
  • Pfarrer Krause, Jecha
  • Pfarrer Lange, Beichlingen
  • Pfarrer Lies, Berlin
  • Pfarrer Mayer, Krems
  • Pfarrer Mercker, Lindenhayn
  • Pfarrer Minzlaff, Zehdenick
  • Pfarrer Joseph Roth, Diersheim
  • Pfarrer Seilkopf, Lohm
  • Pfarrer Schmidt, Camin (Mecklenburg)
  • Pfarrer Schulze, Burg
  • Pfarrer Schwär, Dresden
  • Pfarrer Wernicke, Rambin
  • Dompfarrer Ziehen, Merseburg
  • Pfarrer Delling, Leipzig
  • Pastor Heinz Dungs, Weimar
  • Pfarrer Färber, Grottau (Sudetenland)
  • Pfarrer Hans Gödan, Leipzig
  • Pfarrer Grabs, Eisenach
  • Pfarrer Griesinger, Ulm
  • Pfarrer Hafner, Treuen (Vogtland)
  • Pfarrer Hauck, Mannheim
  • Pfarrer Heinig, Friedrichsgrün
  • Pfarrer Holleuffer, Dresden
  • Pfarrer P. Jäger, Freiburg
  • Pfarrer Kapferer, Eisenach
  • Pfarrer Kars, Dessau
  • Pfarrer Kersten-Thiele, Köthen
  • Pfarrer Kohl, Heyda (Thüringen)
  • Pfarrer Lümkemann, Pößneck
  • Pfarrer Männel, Weimar
  • Pfarrer Marg, Danzig
  • Pfarrer Mielsch, Dresden
  • Pfarrer Nagel, Halle
  • Pfarrer Nordhausen, Hannover
  • Pfarrer Ohland, Unkeroda (Thüringen)
  • Pfarrer Ott, Wiesbaden
  • Pfarrer Petersmann, Breslau
  • Pfarrer Johannes Pleßke, Halle (Saale)
  • Pfarrer Reißinger, Würzburg
  • Pfarrer Riege, Lübeck
  • Pastor Scharf, Dresden
  • Pfarrer Schenke, Weimar
  • Pfarrer Schmidt, Lübeck
  • Pfarrer Schmidt-Clausing, Potsdam-Babelsberg
  • Pfarrer Schöffel, Falkenau
  • Pastor Starke, Marzahna
  • Pfarrverweser Stelzner, Eisenach
  • Pfarrer Tausch, Berlin
  • Pfarrer Teuber, Oberhof
  • Pastor Thilo, Pirna
  • Pfarrer Truckenbrodt, Gotha
  • Pfarrer Walesch, Frankfurt (Main)
  • Pfarrer Weinmann, Koblenz-Pfaffendorf
  • Pfarrer Weiß, Lauenförde-Beverungen
  • Pfarrer Wilken, Magdeburg
  • Pfarrer Zimmermann, Schmollen
  • Pastor Konrad Bauke, Köben (Oder)

Hochschullehrer bzw. Akademiker

Siehe auch

Literatur

  • Oliver Arnhold: „Entjudung“ – Kirche im Abgrund; Studien zu Kirche und Israel, Band 25; Berlin: Institut Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität zu Berlin, 2010.
    Band 1: Die Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen 1928–1939; Studien zu Kirche und Israel, Band 25/1; ISBN 978-3-938435-00-7
    Band 2: Das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ 1939–1945; Studien zu Kirche und Israel, Band 25/2; ISBN 978-3-938435-01-4.
  • Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): „Beseitigung des jüdischen Einflusses …“ Antisemitische Forschung, Eliten und Karrieren im Nationalsozialismus; Jahrbuch 1998/99 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust; Darmstadt 1999
  • Roland Deines, Volker Leppin, Karl-Wilhelm Niebuhr (Hg.): Walter Grundmann. Ein Neutestamentler im Dritten Reich; Arbeiten zur Kirchen- und Theologiegeschichte, 21; Leipzig 2007; ISBN 978-3-374-02476-6
  • Birgit Gregor (=Jerke): Zum protestantischen Antisemitismus. Evangelische Kirchen und Theologen in der Zeit des Nationalsozialismus; in: Jahrbuch 1998/99 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust; Darmstadt 1999; S. 171–200
  • Susannah Heschel: The Theological Faculty at the University of Jena as a Stronghold of National Socialism; in: Mordechai Feingold: History of Universities; Oxford 2003; ISBN 1-402-03974-3; S. 143–169
  • Susannah Heschel: The Aryan Jesus: Christian Theologians and the Bible in Nazi Germany. Princeton: Princeton University Press 2008 ISBN 9780691125312. Manfred Gailus: Rezension zu: Heschel, Susannah: The Aryan Jesus. Christian Theologians and the Bible in Nazi Germany. Princeton 2008; in: H-Soz-u-Kult, Ausgabe vom 7. September 2009.
  • Peter von der Osten-Sacken (Hrsg.): Das mißbrauchte Evangelium. Studien zu Theologie und Praxis der Thüringer Deutschen Christen; Berlin: Institut Kirche und Judentum, 2002; ISBN 3-923095-74-0
  • Jan Björn Potthast: Das jüdische Zentralmuseum der SS in Prag. Gegnerforschung und Völkermord im Nationalsozialismus; Frankfurt/Main, New York 2002; S. 32f.
  • Hans Prolingheuer: Wir sind in die Irre gegangen. Die Schuld der Kirche unterm Hakenkreuz, nach dem Bekenntnis des „Darmstädter Wortes“ von 1947; Köln: Pahl-Rugenstein, 1987; ISBN 3-7609-1144-7.
  • Hans Prolingheuer: Der Lutherisch Deutsch-Christliche Weg. Am Beispiel des Eisenacher Entjudungsinstituts; in: Christian Staffa (Hg.): Vom protestantischen Antijudaismus und seinen Lügen. Versuche einer Standort- und Gehwegbestimmung des christlich-jüdischen Dialogs; 3., verb. Aufl.; Tagungstexte der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Bd. 1; Wittenberg: Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt, 1997; ISBN 3-9805749-0-3; S. 57–92.
  • Eberhard Röhm, Jörg Thierfelder: Juden-Christen-Deutsche, Band 3/II: 1938–1941; Calwer Taschenbibliothek 51; Stuttgart: Calwer Verlag 1995; ISBN 3-7668-3398-7; S. 43–54
  • Thomas A. Seidel (Hrsg.): Thüringer Gratwanderungen. Beiträge zur 75jährigen Geschichte der evangelischen Landeskirche Thüringens; Reihe: Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte, Sonderband 3; Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 1998; ISBN 3-374-01699-5
  • Leonore Siegele-Wenschkewitz (Hg.): Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus. Theologische und kirchliche Programme Deutscher Christen; Arnoldshainer Texte 85; Frankfurt am Main: Haag und Herchen, 1994; ISBN 3-86137-187-1; darin:
    • Susannah Heschel: Theologen für Hitler. Walter Grundmann und das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“; S. 125–170
    • Birgit Jerke: Wie wurde das Neue Testament zu einem sogenannten Volkstestament „entjudet“? Aus der Arbeit des Eisenacher „Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“; S. 201–234
  • Erich Stegmann: Der Kirchenkampf in der Thüringer Evangelischen Kirche 1933–1945; Berlin: Evangelische Verlagsanstalt; Jena: Wartburg-Verlag Kessler, 1984
  • Matthias Wolfes: Protestantische Theologie und moderne Welt – Studien zur Geschichte der liberalen Theologie nach 1918; Theologische Bibliothek Töpelmann 102; Berlin/New York 1999; S. 366–380; ISBN 3-11-016639-9

Einzelnachweise

  1. In den Institutspublikationen ab Ende 1939 fehlt das Wort „Beseitigung“. Susannah Heschel hält dies für eine taktische Maßnahme, weil der Ausdruck bei potentiellen Förderern des Instituts Anstoß erregt habe. Vgl. Heschel (1994), S. 125–170, besonders S. 142f.; Röhm / Thierfelder (1995), S. 43 mit Anm. 54 (S.F 355)
  2. Röhm / Thierfelder (1995), S. 51.
  3. Jan Björn Potthast: Das jüdische Zentralmuseum der SS in Prag. Gegnerforschung und Völkermord im Nationalsozialismus; Frankfurt/Main, New York, 2002; S. 31–33
  4. Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes; Hamburg 2002; S. 376
  5. Siehe z. B. Weltkampf. Die Judenfrage in Geschichte und Gegenwart, 1/2, April-September 1941.
  6. Walter Grundmann: Germanentum, Christentum und Judentum, 1942.
  7. Walter Grundmann: Das religiöse Gesicht des Judentums. Entstehung und Art; 1942 (Veröffentlichungen des Instituts zur Erforschung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben), s. Vorwort.
  8. Walter Grundmann: Das religiöse Gesicht des Judentums. Entstehung und Art; 1942 (Veröffentlichungen des Instituts zur Erforschung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben), S. 161.
  9. „Beseitigung des jüdischen Einflusses …“ Antisemitische Forschung, Eliten und Karrieren im Nationalsozialismus, Darmstadt 1999 (Jahrbuch … zur Geschichte und Wirkung des Holocaust; 1998/99), S. 158
  10. Birgit Gregor: Zum protestantischen Antisemitismus. Evangelische Kirchen und Theologen in der Zeit des Nationalsozialismus; in: Jahrbuch 1998/99 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust; Darmstadt 1999, S. 171–200, hier S. 190: Grundmann „postulierte in ihnen [den 28 Thesen] den nationalsozialistischen Rassebegriff, mit dem er in seiner theologischen Arbeit fortan operierte.“
  11. Sitzungsberichte der Arbeitstagung des Institutes zur Erforschung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben, Leipzig 1940–1943 (1–11). In Bd.2 begründet Grundmann das: „Mit der erweiterten Titelgebung ‚Germanentum, Christentum und Judentum‘ ist der Erkenntnis Rechnung getragen, daß die Erforschung aller, besonders der jüdischen Überfremdung im deutschen religiösen Leben nur von einer Position her erfolgen kann, die in der Besinnung auf das Wesen des Christlichen als auch der germanisch-deutschen Art besteht.“
  12. Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes; Hamburg 2002
  13. Ernst Klee: Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945; Frankfurt am Main: Fischer: 2005; S. 132. ISBN 3-596-16048-0
  14. Eine erste Liste in den Verbandsmitteilungen Nr. 1 vom 30. Dezember 1939 nennt auf S. 5 ca. 90 Namen; in der Nr. 2/3 vom 31. Dezember 1940 findet sich auf den Seiten 38/39 die umfangreichste Mitarbeiter-Liste von ca. 130 Namen, z. T. die Vorhergegangene wiederholend. Weitere Namen finden sich in Nr. 4 vom 25. September 1941, S. 103 als „Neue Mitarbeiter des Instituts“ und in Nr. 5/6 vom 15. Dezember 1941 auf S. 133/134: „Neue Mitarbeiter“ mit ca. 33 Einträgen.
  15. Hans Prolingheuer, Wir sind in die Irre gegangen, S. 150–151.

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