Wilhelm von Ploennies

Wilhelm von Ploennies

Wilhelm von Ploennies (* 7. September 1828 in Darmstadt; † 21. August 1871) war ein deutscher Militärschriftsteller und Übersetzer.

Wilhelm von Ploennies, ein Sohn der Dichterin Luise von Ploennies, begann seine Militärlaufbahn im Alter von sechzehn Jahren in der großherzoglich hessischen Infanterie. Im Mai 1847 wurde er Offizier. In den Jahren 1848 bis 1850 war er an Gefechten in Baden und Holstein beteiligt. 1856 wurde er Mitglied der Zeughausdirektion in Darmstadt. 1861 oder 1862 quittierte er aus gesundheitlichen Gründen den Dienst; er litt an Gicht und Rheumatismus sowie einem Augenleiden. In seiner letzten Lebensphase war er gelähmt und nahezu blind.

Ploennies schrieb mehrere waffenkundliche Bücher, so die Neuen Studien über die gezogene Feuerwaffe der Infanterie in zwei Bänden (1861-1864), Das Zündnadelgewehr (1865), Neue Hinterladungsgewehre (1867) und zusammen mit H. Weygandt Die deutsche Gewehrfrage (1871). Daneben verfasste er zahlreiche Zeitschriftenaufsätze zu ähnlichen Themen. Seine Schriften erschienen u. a. in der Augsburger Allgemeinen Zeitung, der Darmstädter Allgemeinen Militärzeitung und der Cottaschen Vierteljahresschrift. Beiträge, die nicht namentlich unterschrieben waren, kennzeichnete er durch drei nebeneinander stehende Sterne zwischen zwei waagerechten Strichen.

Ploennies entwickelte eine Maschine zur Herstellung von Zündhütchen und andere Geräte, die in verschiedenen Armeen zum Einsatz kamen. 1857 hielt er sich in Russland und 1866 in der Schweiz auf; er arbeitete jedoch auch für andere Staaten bzw. die Industrie.

Er verfasste jedoch nicht nur Sachliteratur, sondern übertrug auch die Kudrun ins Neuhochdeutsche (1853) und veröffentlichte die Gedichtbände Immortellen des Schlachtfeldes (1870) und Schwanenlieder (1871). Unter dem Pseudonym Ludwig Siegrist ließ er außerdem den humoristischen Roman „Leben, Wirken und Ende des Generals Leberecht vom Knopf“ (1869) erscheinen. Seinen Schwager Johann Wilhelm Wolf, der seine Schwester Marie geheiratet hatte, unterstützte er bei dessen Sammlung von Märchen und Sagen.

Literatur

  • Bernhard von Poten: Ploennies, Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 310 f.
  • Michael Epkenhans und Gerhard Paul Groß (Hg.), Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, Schriftenreihe des militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2003

Weblinks

 Wikisource: Wilhelm von Ploennies – Quellen und Volltexte

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