- Willy Ascherl
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Willy Ascherl (* 7. Januar 1902 in Fürth; † 8. August 1929 in Meißen) war ein deutscher Fußballspieler. Der Stürmer gewann mit seinem Verein SpVgg Fürth im Jahr 1926 die Deutsche Fußballmeisterschaft und mit Süddeutschland in den Jahren 1923, 1924 und 1926 drei Mal den Bundespokal.
Laufbahn
Ascherl kam aus der Jugend der Spielvereinigung. Er legte dann aber eine Zwischenstation bei der lokalen Konkurrenz TV 1860 Fürth ein und spielte in den Runden 1920/21 und 1921/22 in der Kreisliga Nordbayern gegen den 1. FC Nürnberg und die SpVgg Fürth. Im Dezember 1922 kehrte er wieder in den Ronhof zurück. Der kleine, schnelle und überaus trickreiche Angreifer war zumeist auf der linken Sturmseite im Einsatz, wo er als Verbinder wie auch als Linksaußen zum Einsatz kam. Er feierte 1923 die Süddeutsche Meisterschaft und den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft. Bei seinem ersten Spiel in der Endrunde konnte er sich am 13. Mai 1923 beim 4:0 Erfolg gegen die Breslauer Sportfreunde als zweifacher Torschütze auszeichnen. Bereits am 25. Februar 1923 hatte er mit der Auswahl von Süddeutschland in Frankfurt das Finale im Bundespokal mit 2:1 Toren gegen Westdeutschland gewonnen. Der Angriff des Südens spielte in der Besetzung mit Georg Wunderlich (Stuttgarter Kickers) und einem Quintett der Spielvereinigung: Andreas Franz, Leonhard Seiderer, Ascherl, Karl Auer. Als Halblinks erzielte er das Tor zur 2:0 Führung. In der folgenden Runde, 1923/24, reichte es in Süddeutschland zur Vizemeisterschaft, am 17. Februar 1924 mit einem 4:2 Sieg gegen Norddeutschland zur Titelverteidigung im Bundespokal wobei er zwei Tore erzielte und am 21. April debütierte er beim Länderspiel in Amsterdam gegen die Niederlande in der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Die Kombination aus Nürnberg und Fürth gewann das Spiel mit 1:0 Toren. Ascherl spielte auf Linksaußen und schlug in der 26. Minute die Flanke, die sein Vereinskamerad Karl Auer zum entscheidenden Treffer verwandeln konnte.
In der Runde 1925/26 wurde er erneut mit Fürth in Süddeutschland Vizemeister. Die Fürther konnten an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnehmen und zogen nach Erfolgen gegen FC Viktoria Forst, Breslauer SC 1908 und im Halbfinale mit einem 3:1 gegen Holstein Kiel in das Endspiel ein. Am 13. Juni bezwangen sie mit einem 4:1 Sieg Hertha BSC und holten die Deutsche Meisterschaft nach Fürth. Ascherl beendete mit seinem Treffer in der 68. Minute den Torreigen. Im Bundespokal war er in der Regionalauswahl von Süddeutschland erfolgreich als Torschütze in den Spielen am 6. September und 3. Oktober 1925 (Halbfinale) gegen Westdeutschland (7:2) und Brandenburg (7:0) im Einsatz. Das Finale fand nur einen Tag (4. Oktober) nach dem deutlichen Halbfinalsieg gegen Brandenburg in Leipzig gegen Mitteldeutschland statt und Ascherl konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Beim 2:1 Finalsieg gegen Mitteldeutschland stürmte für ihn in der Nürnberger-Fürther Kombination sein Vereinskamerad Georg Kießling.
Nach der dritten Vizemeisterschaft in Süddeutschland, 1926/27, folgten in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft die Spiele gegen Kickers 1900 Berlin (9:0) und am 29. Mai 1927 in Leipzig vor 25.000 Zuschauern im VfB-Stadion die "Wiederholung" des Vorjahrfinales gegen Hertha BSC. Mit zwei Treffern von Willi Kirsei setzte sich die Mannschaft von Johannes Sobeck mit 2:1 Toren durch und warf damit den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb. Die gefürchtete Angriffsreihe der Spielvereinigung mit Karl Auer, Andreas Franz, Leonhard Seiderer, Ascherl und Georg Kießling brachte in der zweiten Halbzeit keinen Treffer mehr zu stande.
In der Serie 1927/28 kam Ascherl mit Fürth in der Süd-Endrunde auf den dritten Platz. Von 1923 bis 1927 hat er mit der Ronhof-Elf acht Endrundenspiele absolviert und dabei sieben Tore erzielt. Nach acht Ligaspielen mit vier Toren wechselte der gelernte Kaufmann im November 1928 zum MSV 08 Meißen.
In Meißen durfte er zunächst nicht spielen, da der DFB den Verdacht hegte, dass Ascherl aus finanziellen Gründen von Fürth nach Meißen wechselte, was damals nicht erlaubt war. Ascherl agierte daher beim MSV 08 Meißen zunächst als Trainer, ehe er dann später auch in der Bezirksliga Ostsachsen aktiv für Meißen am Ball war. Aber leider nur für kurze Zeit, Willy Ascherl starb bereits 1929 im Alter von 27 Jahren infolge eines Darmrisses.
Literatur
- Lorenz Knieriem/Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. Agon Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 978-3-89784-148-2
- Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. Sportverlag, Berlin 1997, ISBN 3-328-00749-0
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