- Wohnstallhaus Coswiger Straße 23 (Radebeul)
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Das Wohnstallhaus Coswiger Straße 23 ist ein unter Denkmalschutz[1] stehendes Bauernhaus direkt am Rand der Ortslage des Stadtteils Zitzschewig der sächsischen Stadt Radebeul. Es beherbergt heute ein Restaurant mit Weinstube und Pensionszimmern.
Beschreibung
Das in einem Türsturz mit 1827 sowie den Initialen J.G.T. bezeichnete Bauernhaus stammt in Teilen vermutlich bereits aus dem 18. Jahrhundert[1]. Es gehört zu den gleich außerhalb des Angers an der alten Postchaussee (Meißner Straße) zwischen Dresden und Leipzig entstandenen giebelständigen Bauernhäusern des Dorfes Zitzschewig, etwa gegenüber dem Standort des inzwischen abgerissenen Gasthofs Zitzschewig. Die an dieser Stelle beginnende Coswiger Straße führt unter dem nahegelegenen Bahndamm hindurch und verbindet Zitzschewig mit dem Anger von Naundorf. Seit dem Bau der Ferneisenbahnverbindung Dresden–Leipzig 1839 bis zum Jahr 1925 hieß die Straße Kirchweg, da dort die Zitzschewiger Bewohner die Bahngleise überqueren konnten, um in die für sie zuständige Kirche in Kötzschenbroda zu gelangen.
Das langgestreckte, aus mehreren Baukörpern bestehende ehemalige Wohnstallhaus ist Teil eines Zweiseithofs. Das Gebäude ist zweigeschossig mit einem Satteldach. Auf dem massiven Erdgeschoss steht ein in Fachwerk ausgeführtes Obergeschoss. Das Erdgeschoss sowie der Straßengiebel sind verputzt. Die sich ehemals im Erdgeschoss des Giebels befindlichen, unproportionalen Öffnungen wurden durch kleinteilige Fenster mit Klappläden ersetzt.[2] Das Dach ist ziegelgedeckt. In der linken Seitenansicht befindet sich die Eingangstür. Links neben dieser Tür befindet sich ein korbbogiger Portalvorbau, der in den Keller führt. Den Eingang auf den Hof bilden große Torpfeiler mit Sandsteinabdeckungen.
Das vorher verfallende Gebäude wurde von 2005 bis 2007 saniert. Die gelungene Sanierung wurde 2008 mit dem Radebeuler Bauherrenpreis in der Kategorie Bauen im Bestand geehrt.[3] Die Auszeichnung für die Sanierung des Gebäudes wurde über die denkmalpflegerisch qualitätsvolle Arbeit hinaus vor allem für „eine wichtige städtebauliche Entscheidung in der prekären Ortsdurchfahrt“ verliehen, verbunden mit der Hoffnung, dass dies „als Auftaktentscheidung für eine weitere Gebietsaufwertung verstanden und aufgenommen wird“.[4]
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Einzelnachweise
- ↑ a b Denkmalliste Radebeul
- ↑ Foto des Giebels mit denkmalgerecht geschlossenen Maueröffnungen im Erdgeschoss
- ↑ Radebeuler Bauherrenpreis 2008. Kategorie: Garten- und Freiflächengestaltung. In: Radebeuler Bauherrenpreis. verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul, abgerufen am 6. November 2011.
- ↑ Bauherrenpreis 2008 der Großen Kreisstadt Radebeul
51.11731944444413.603430555556Koordinaten: 51° 7′ 2″ N, 13° 36′ 12″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Bauernhaus in Radebeul
- Erbaut im 18. Jahrhundert
- Fachwerkhaus in Radebeul
- Gastronomiebetrieb (Radebeul)
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