Wolfgang-Gurlitt-Museum

Wolfgang-Gurlitt-Museum
Das Lentos Kunstmuseum Linz von der Nibelungenbrücke aus gesehen.
Ansicht der Straßenseite.
Blick von der Donau bei Nacht.
Das Lentos von der Donauseite aus gesehen.

Das Lentos Kunstmuseum Linz ist ein Museum der Avantgarde in Linz. Als Nachfolgeinstitution der Neuen Galerie der Stadt Linz zählt es zu den wichtigsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich. Das 130 Meter lange international vielbeachtete Bauwerk der Zürcher Architekten Weber & Hofer verfügt über rund 8000 m² Nutzfläche und liegt direkt an der Donau zwischen Nibelungenbrücke und Brucknerhaus. Sein Erscheinungsbild wird weithin durch eine transparente, nachts beleuchtete Glashülle geprägt. An der Westseite des Erdgeschoßes lädt ein Cafe-Restaurant zum Verweilen ein.

Der Name Lentos leitet sich vom keltischen Wort lentos (biegsam, gekrümmt) ab, das wahrscheinlich der ursprüngliche Name für Linz war (die Donau fließt in einer Krümmung durch das östliche Stadtgebiet).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Neue Galerie der Stadt Linz gegründet. Die Basis bildeten 120 bedeutende Kunstwerke aus der Sammlung des Berliner Kunsthändlers Wolfgang Gurlitt (1888 – 1965), darunter Gemälde und Grafiken von Klimt, Schiele, Kokoschka, Nolde, Corinth und Pechstein. Aufbauend auf diese Bestände entschloss sich die Stadt Linz zum Betrieb der Neuen Galerie ab 1953 als städtisches Museum mit reger Ausstellungs- und Ankaufstätigkeit. Ab 1979 war die Galerie in der zweiten Etage des Lentia 2000 untergebracht. Im Jahr 1998 hat die Stadt den Bau des Lentos Kunstmuseum Linz beschlossen, das am 18. Mai 2003 eröffnet wurde.

Heute präsentiert sich das Lentos als Museum, das maßgebliche Themen und Positionen der zeitgenössischen Kunstproduktion in Bezug auf die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts präsentieren und vermitteln will. Zur Veranschaulichung werden Werke und Schulen der Kunst der Moderne und ihrer Folgen gezeigt, wobei schwerpunktmäßig die eigene Sammlung in spezifischer Auswahl ins Licht gesetzt wird. Ausstellungen mit Leihgaben musealer Kunst des 20. Jahrhunderts ergänzen als regelmäßige Highlights das Programm und vermitteln eine Genealogie der Kunst der Gegenwart.

Ein lebendiges Programm an Veranstaltungen, Führungen, Workshops für Kinder und vieles mehr ergänzt die laufenden Ausstellungen.

Sammlung

Die Sammlung des Kunstmuseums umfasst etwa 1500 Werke aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Objektkunst, mehr als 10.000 Arbeiten auf Papier und ca. 850 Fotografien, darunter wichtige Beiträge zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie (A. Rodtschenko, Man Ray, H. Bayer).

Die frühesten Werke des Museumsfundus stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (C. D. Friedrich, J. B. Reiter). Im Bereich der klassischen Moderne verfügt das Lentos über bedeutende Gemälde von Klimt, Schiele, Kokoschka, Corinth und Pechstein. Die Sammlung umfasst weiters die Zwischenkriegszeit mit Arbeiten des deutschen und österreichischen Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Die Zeit nach 1945 wird mit wichtigen Werken bzw. Ensembles internationaler Kunst veranschaulicht, darunter Gemälde, Skulpturen und Grafiken von Appel, Bayer, Nay, Warhol, Haring, Helnwein, Staudacher, Lassnig, Lüpertz, Merwart, Rainer, Scully, Export u. a. Die Bestände werden durch Ankäufe laufend ergänzt. In Wechselausstellungen werden sowohl die Sammlungsbestände, Kunst der Moderne sowie aktuelle Tendenzen der Kunst vorgestellt. In einer Datenbank sind diese Werke auch online zugänglich.

Direktoren

Weblinks

48.30861111111114.2894444444447Koordinaten: 48° 18′ 31″ N, 14° 17′ 22″ O


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