Markus Lüpertz

Markus Lüpertz
Markus Lüpertz, 2007

Markus Lüpertz (* 25. April 1941 in Reichenberg, Deutsches Reich) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Er zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine Bildgegenstände zeichnen sich durch suggestive Kraft und archaische Monumentalität aus.[1] Lüpertz dringt darauf, den Darstellungsgegenstand mit einer archetypischen Aussage seines Daseins festzuhalten. Viele seiner Werke werden dem Neoexpressionismus zugeschrieben. Von 1988 bis 2009 war Lüpertz Rektor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. In der Öffentlichkeit stilisiert er sich als exzentrischen Maler, der seinen eigenen Geniekult betreibt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Ausbildung

Abtei Maria Laach

Als Kind flüchtete Lüpertz 1948 mit der Familie aus Böhmen nach Rheydt im Rheinland. Aus einer Lehre als Maler von Weinflaschenetiketten wurde er wegen mangelnden Talents entlassen. Sein zweiter Lehrherr, ein Gebrauchsgraphiker, machte Pleite. Lüpertz studierte von 1956 bis 1961 an der Werkkunstschule Krefeld bei Laurens Goosens, dann folgte ein Studienaufenthalt im Kloster Maria Laach. Dort beschäftigte er sich unter anderem mit einem Kreuzigungsbild und verbrachte eine „fanatisch religiöse Zeit“.[2] Er arbeitete während seines Studiums zwischenzeitlich unter anderem im Bergbau unter Tage, im Straßenbau und war ein Semester lang an der Kunstakademie Düsseldorf. Der kurze Akademiebesuch endete als „riesiges Fiasko“, ein Professor hätte „beinahe gekotzt“, weil Lüpertz Cowboys am Lagerfeuer malte.[2] Seit 1961 war er in Düsseldorf als freischaffender Künstler tätig.

Westberliner Bohème

Lüpertz suchte zunächst das Abenteuer und verpflichtete sich bei der französischen Fremdenlegion. Aus dieser desertierte er aber schon nach wenigen Monaten, noch bevor er nach Algerien abkommandiert werden konnte.[3] 1962 zog er nach West-Berlin, wodurch ihm der Wehrdienst erspart blieb. In Berlin begann er seine eigentliche malerische Laufbahn. Dort gründete er 1964 zusammen mit Karl Horst Hödicke, Hans-Jürgen Diehl, Wolfgang Petrick, Peter Sorge und elf weiteren Künstlern die Selbsthilfegalerie „Großgörschen 35“. Die 68er-Bewegung blieb ihm trotz einschlägiger Begegnungen an den Treffpunkten der Westberliner Bohème, unter anderem in der Kneipe „Zwiebelfisch“ am Savignyplatz, innerlich fremd.[4] 1969 zeigte der Baden-Badener Kunsthallendirektor Klaus Gallwitz Werke von Lüpertz in seiner Talentschau „14 × 14“. 1970 erhielt Lüpertz den Preis der Villa Romana und verbrachte im Rahmen des damit verbundenen Stipendiums ein Jahr in Florenz. In Italien waren damals nicht nur die Kunst und die Architektur des Faschismus überall gegenwärtig. Auch die Kinofilme suchten die Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Deutschland, während in der Bundesrepublik die Zeit des Dritten Reichs noch weitgehend verdrängt wurde.[5] 1974 organisierte Lüpertz die 1. Biennale Berlin. Im Jahr darauf veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband „9 × 9“.

„ich bitte euch, lasst mich leben
verachtet die kleinkinder unseres berufes,
die amateure, die mitmacher, die frömmler
liebt den boheme, ich bin ein boheme, liebt mich
[…]“

Markus Lüpertz (1973)[6]

Lehrtätigkeit in Karlsruhe

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe

Nach einer Tätigkeit als Gastdozent 1973 nahm er 1974 die Professur für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe an.[7] Die Gedichtsammlung „Und ich, ich spiele …“ veröffentlichte Lüpertz 1981, im folgenden Jahr legte er die Gedichtsammlung „Ich stand vor der Mauer aus Glas“ vor. 1983 übernahm er eine Professur an der Sommerakademie in Salzburg. Einen Amerikaaufenthalt verarbeitete er in seinem „Tagebuch New York 1984“, im selben Jahr erschien auch „Bleiben Sie sitzen Heinrich Heine“. Bis 1986 war er Professor in Karlsruhe. Welche Bedeutung diese Jahre für ihn hatten, beschrieb er später in einem Gedicht:

„Karlsruhe war für mich die erste Freiheit
Das dunkle Berlin bestimmte mein Leben
Die kalten Nächte und ungeheizten Ateliers
Die große Straße, die Eckkneipe, die Ruhmlosigkeit
[…]
Und Karlsruhe lockte mich, den Dreißigjährigen
Und die Stadt und die Möglichkeiten knipsten das Licht an
Wärmten mich mit südlichem Charme
Und idyllischen Plätzen […]“

Markus Lüpertz[8]

Düsseldorfer Rektorat

Kunstakademie nördlich der Düsseldorfer Altstadt
Flur der Kunstakademie

1986 veröffentlichte Lüpertz Texte zu Camille Corot unter dem Titel „Hommage à Prévost, Berthe Morisot und Trouillebert“. Im selben Jahr erhielt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf,[9] 1988 wurde er zu ihrem Rektor berufen. Er leitete in einer langen Amtszeit von über 20 Jahren eine der bedeutendsten deutschen Akademien, keine andere hat so viele Documenta-Teilnehmer hervorgebracht.[10] Er besetzte offene Stellen an der Akademie mit international bekannten Künstler. Dazu zählten beispielsweise A. R. Penck, Jannis Kounellis, Rosemarie Trockel, Jörg Immendorff, Jeff Wall, Georg Herold, Albert Oehlen, Tal R, Peter Doig und Tony Cragg. Lüpertz hat als Rektor trotz zahlreicher Hochschulreformen den Erhalt des Klassensystems für die Düsseldorfer Akademie und alle Kunsthochschulen Deutschlands durchgesetzt.[11] Zur Biennale in Venedig 1993 wurde Lüpertz zusammen mit Georg Baselitz und Anselm Kiefer in den deutschen Pavillon eingeladen. Er überließ seinen Platz den anderen Künstlern, um auszustellen, wenn er zu einer Einzelpräsentation eingeladen würde.[12] Walter Grasskamp charakterisierte Lüpertz:

„Seine gewinnende Freigiebigkeit ist daher nicht ohne doppelten Boden; wer von ihm beschenkt wird, ahnt, zugleich jovial beleidigt worden zu sein, würde letzteres aber auch kaum übelnehmen können. Denn es ist schwer, sich dem poltrigen Charme, der spielerischen Aggressivität und der durchtrainierten Eitelkeit dieses betriebsamen Dogmatikers zu entziehen, der es schätzt, wenn man ihn unterschätzt, weil es ein weiterer Anreiz ist, seine Stärken unter Beweis zu stellen – und sei es auch nur auf die degoutante Art einer handfesten Schlägerei, die sein Gegenüber keineswegs schont.“

Walter Grasskamp 1995[13]

Im Jahr 2005 räumte Lüpertz seine Düsseldorfer Werkstatt frei, um dort zum 60. Geburtstag seines erkrankten Malerfreundes Jörg Immendorff eine Feier zu veranstalten. Auch mit anderen Kollegen wie Baselitz, Kiefer und A. R. Penck pflegt er freundschaftlichen Umgang. Seine Position in diesem Künstlerkreis beschrieb Lüpertz: „Nehmen wir Baselitz. Ich habe ihm mal gesagt: Georg, du bist der größte lebende Maler, den ich kenne. Aber das Genie bin ich. Infolgedessen kann ich damit blendend leben. Deswegen kann ich mich auch über jeden Erfolg meiner Kollegen freuen.“[14] Gegen Ende seines Rektorats wurde Lüpertz vorgeworfen, er habe es versäumt, eine zweite Foto-Klasse an der Düsseldorfer Akademie einzurichten und damit die neuen Medien im Vergleich zu den traditionellen Fächern Skulptur und Malerei vernachlässigt.[15] Im Juni 2009 wurde Lüpertz verabschiedet, sein Nachfolger als Rektor wurde Tony Cragg.

Der Maler als Freigeist

Lüpertz lebt und arbeitet in Berlin, Karlsruhe, Düsseldorf und Florenz. Sein Atelier hat er in Teltow. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.[16] Lüpertz konvertierte zum katholischen Glauben.[17]

„Gott ist für mich als Katholik die Projektion alles Guten, alles Wissens. Alles, was wir uns zusammengetragen haben an Sein, bis hin zu den wunderbaren Geschichten in der Bibel. Deswegen ist die Religion wichtig, weil sie den Glauben verlangt an Ideale, Ungereimtheiten, Unglaubwürdiges. An diesen großen Traum zu glauben, so unrealistisch er ist, finde ich wunderbar. […] Schauen Sie sich doch nur die Kirche an, allein die Deckengemälde, die Mosaiken, die Glasfenster. Die katholische Kirche ist für mich die bildnerisch Aufregendste. Das Hausgemachte, das Eingemachte, das Selbsterfundene, das Selbstbetriebene ist die katholische Kirche, und die Menschen waren bereit, daran zu glauben. Jetzt haben wir das Gegenteil […]“

Markus Lüpertz 2006[18]

Neben seiner Tätigkeit als Maler und Bildhauer widmet sich Lüpertz dem Free Jazz, unter anderem am Klavier. Gelegentlich gibt er Konzerte zusammen mit professionellen Musikern.[19] Er gibt die von ihm gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift Frau und Hund heraus, in der er auch eigene Lyrik und Prosatexte veröffentlicht. „Abseitige Texte mit abstrusen Privatphilosophien finden sich ebenso wie originelle Beiträge nicht ohne Anmut und Witz.“[20] Auch auf seine körperliche Leistungsfähigkeit achtet Lüpertz. Er macht jeden Morgen Liegestützen und fährt mit dem Rennrad. Bis 2006 spielte er in seiner eigenen Mannschaft „Lokomotive Lüpertz“ Fußball, was er dann aber wegen eines Autounfalls aufgab; er war beim Fahren eingeschlafen. Lüpertz plante in der ehemaligen Villa des Bankiers Henckel am Pfingstberg in Potsdam eine private Kunstakademie. Im Herbst 2010 sollte der Studienbetrieb der „Akademie Souci GmbH Markus Lüpertz Potsdam“ eröffnet werden.[21] Das Projekt wurde von ihm abgesagt.[22] Auf die Frage, wie man sich selbst erfindet, antwortete Lüpertz:

„Man schaut in den Spiegel und prüft ein paar Dinge: In welcher Familie stecke ich drin, inwieweit bin ich von diesen Geschichten abhängig, bin ich abhängig von dem, was der Vater war, wurde ich geliebt oder nicht geliebt? Man registriert ein paar Verletzungen und auch das Glück, auch die guten Sachen. Und dann beschließt man, unabhängig zu sein, damit fängt es an. Man schließt einen Pakt mit sich selbst: Man will nicht mehr hässlich sein, man will nicht mehr dick sein, man will nicht mehr dumm sein, man will nicht mehr der Junge sein, der wenig Geld hatte. Man erfindet Vorteile selbst. So entschloss ich mich, ein schöner Mann zu sein und ein Genie. Ich trainierte meinen Körper und meinen Geist. Ich musste mir alles selbst erobern, die Entscheidungen eines freien Geistes.“

Markus Lüpertz 2006[18]

Werk

Das Urteil des Paris (Teil)
Das Urteil des Paris (Teil)
Der gestürzte Krieger
Daphne

Malerei

Markus Lüpertz schuf um 1960 die ersten Gemälde. Im Gegensatz zu den vorherrschenden abstrakten Tendenzen in der Malerei seiner Zeit gestaltete der junge Lüpertz einfache gegenständliche Motive in expressiver Manier. Seine frühen Werke zeigen häufig eine kraftvolle Bildwelt mit monumentalen Darstellungen gegenständlicher Formen. Das Ende der Malerei war seit dem Beginn der Moderne mehrfach ausgerufen worden, trotzdem hielt Lüpertz an seinem Metier fest. In seiner Malerei verband er Widersprüchliches. Als spürbaren Zwiespalt nahm er den Zweifel der Moderne an der Tradition in seine Bildkonstruktionen hinein und suchte den Weg aus der damals übermächtigen Abstraktion. 1962 entwickelte er in Berlin seine „dithyrambische Malerei“ und begann die Mickey Mouse-Serie sowie ein Jahr später die Donald Duck-Serie.

„Es fing 1962 an mit den ersten Bildern wie der Mickey Mouse-Serie, die noch jene aus dem Tachismus sich entwickelnde, ungebrochene Farbigkeit hatten. Sie setzten sich mit ihrer Zeit auseinander, indem sie Farbigkeit, Wiederholbarkeit und Banalität von Comics übernahmen. Damit waren sie kein vom Intellekt gesteuertes Informel, sondern sie spielten mit der Vordergründigkeit der Comics. […] Diese Bilder sprachen durch Kontraste und wandten sich gegen jede Form von Dreidimensionalität.“

Markus Lüpertz 1989[23]

1964 folgte anlässlich der Eröffnung der Galerie „Großgörschen 35“ die Ausstellung „Dithyrambische Malerei“. Den Begriff entnahm er den Dionysos-Dichtungen Friedrich Nietzsches. Die Dithyrambe ist vom griechischen Dithyrambus abgeleitet. Es handelt sich um ein leidenschaftlich erregtes, stürmisches Loblied auf den Gott Dionysos. In übertragener Bedeutung meint es einen begeisterten Lobgesang. Bei der Dithyrambe geht potenziell alles ineinander über, es gibt nichts Isoliertes. Lüpertz verbindet die Gegensätze von Gegenständlichkeit und Abstraktion zu einer Synthese. Er lässt abstrakte tektonische Gebilde im Bildraum schweben. In seinen dithyrambischen Bildern sieht man den Rausch und den Realismus. Die Kunst soll als großer, apollinisch-disziplinierter Rausch erlebt werden. Das malerische Universum sieht Lüpertz von einem durchgängigen Rhythmus geprägt, dem sich alles unterordnet. Zwei Jahre später erschien „Kunst, die im Wege steht. Dithyrambisches Manifest“, dem 1968 ein zweites Manifest unter dem Titel „Die Anmut des 20. Jahrhunderts wird durch die von mir erfundene Dithyrambe sichtbar gemacht“ folgte.

„Die Anmut des 20. Jahrhunderts wird durch die von mir erfundene Dithyrambe sichtbar gemacht. Der Farbe keine Chance einräumen zu vertuschen, sich in den Vordergrund zu schieben oder Sand in die Augen zu streuen. Nichts darf vertuscht werden, alles soll sichtbar bleiben, die Ehrlichkeit ist gefordert. Die schöne Farbe ist gefährlich, da sie hilft.“

Markus Lüpertz 1965[24]

Unter dem sich ausbreitenden Wirtschaftswunderwohlstand in den 1960er Jahren blieben Angst und Todesbewusstsein als Nachhall des Krieges im Werk Lüpertz hörbar.[25] 1969 bis 1977 malte er in Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte vorwiegend „deutsche Motive“, nämlich symbolträchtige Gegenstände wie Stahlhelme, Schaufeln, Fahnen oder monumentale Geweihe in großen Formaten. Die Gemälde sind mit erdigen Farben ausgeführt und thematisieren das nicht bewältigte deutsche Nationalpathos. Es werden unheilvolle Erinnerungen an das Dritte Reich und den Nationalsozialismus heraufbeschworen. Aber durch „die Verbindung mit amorphen Gegenständen und einer offenen, malerischen Pinselführung werden die ehemaligen Symbole der Macht ihrer Aura beraubt. Letztlich bleiben tote Klischees, deren literarische Konnotationen vom Pinsel des Künstlers weggewischt werden. Die Werke sind irritierend, ihr formales Pathos erweist sich als Paradox der inhaltlichen Bedeutung.“[26] 1977 gab er dieses Sujet auf. Es folgte von 1977 bis 1984 die Phase der „Stil-Malerei“, die sich an der abstrakten Malerei der 1950er Jahre orientierte. Seine Gemälde aus dieser Zeit sind von Motiven fast gänzlich befreit, das Spiel mit flächen- und volumenbildenden Formen und der Reichtum an malerischer Oberfläche werden fruchtbar genutzt.[27]

Diese Tendenzen enden zugunsten einer neuen Gegenständlichkeit und Räumlichkeit. In dieser Phase entstanden die Serienbilder, die er mit Zitaten aus der Kunstgeschichte betitelte. In dem Werkabschnitt der Jahre 1985 bis 1990 widmete sich Lüpertz unter anderem den von ihm verehrten Meistern Jean-Baptiste Camille Corot und Nicolas Poussin. „Wenn Lüpertz sich auf Poussin beruft, bedeutet dies, neue Rhythmen für den Bildkörper oder, wie Poussin sagte, das Tableau zu finden, die sich danach erst inhaltlich deuten ließen. Nicht Realismus, sondern eine strikte Künstlichkeit entsteht aus dieser Strategie, eine Malerei parallel zur Natur und zur eigenen Zeit“.[28]

Zu seinen bekanntesten Werken gehört die von 1993 bis 1997 entstandene Bildfolge „Männer ohne Frauen – Parsifal“. In dieser umfangreichen Serie hielt Lüpertz an einem einzigen Thema fest: dem frontalen männlichen Gesicht, das häufig weinend dargestellt wird. Parsifal verweist auf den Helden in der letzten Oper Richard Wagners, auf die weibliche Versuchung und Erlösung in einer Männerwelt. Zugleich lässt sich das Thema mit der Einsamkeit des Malers im Atelier in Zusammenhang bringen.[29]

Neuartig sind seine ab 1997 entstandenen Landschaftsbilder, die sich vom bisherigen Werk absetzen und durch eine flüchtigere Komposition auszeichnen. 1999 entstand der Zyklus Vanitas, im folgenden Jahr wurde der Zyklus Vesper erstmals gezeigt. Für das Foyer des neuen Bundeskanzleramts in Berlin schuf Lüpertz 2001 das Wandbild „Die sechs Tugenden“. Auf den monochromen Gemälden ist außer Farben nichts zu sehen. Lüpertz griff auf alte ikonologische Konzepte zurück, die den Herrschertugenden bestimmte Farben zuordneten. Maßgebliche Inspirationsquelle war dafür die „Iconologia“ von Cesare Ripa.[30] Die farbigen Wände umgeben die Skulptur „Die Philosophin“.

Skulpturen

Seit 1980 entwirft Lüpertz auch Bühnenbilder und Skulpturen. Für eine Nische in der Alten Oper in Frankfurt schuf er 1989 die Figur des Apoll, dessen angewinkelter rechter Arm auf die linke Schulter nach einem Pfeil greift. Er wurde in einer Auflage von sechs Stück gegossen. In Karlsruhe an der Bannwaldallee findet sich die Brückenskulptur „Die Hässliche erschrickt die Schöne“ von 1990. In der Berliner Kantstrasse liegt der „Krieger“, die 3,00 m lange Bronce eines Gefallenen mit Helm und Schild. Der Park von Schloss Bensberg erhielt im Jahr 2000 ein Ensemble von drei Skulpturen. 2001 wurde die Bronze „Die Philosophin“ im Foyer des Bundeskanzleramts aufgestellt, es handelt sich um eine monumentale weibliche Skulptur von 1998.[31] „Lüpertz gestaltete sie als Aktfigur und brachte dadurch die Ikonographie der allegorisierten Philosophie mit der Allegorie der ‚nackten Wahrheit‘ in überraschenden Kontakt“.[32]

Ebenfalls 2001 erhielt Lüpertz den Auftrag zu der Skulptur „Daphne“, die 2003 in einer Auflage von drei Exemplaren gegossen wurde. „Bei Lüpertz wird Daphne zur triumphierenden Heldin und Siegerin über Apoll. Das Thema beschäftigt den Künstler auch nach der Vollendung der Monumentalskulptur weiter. Die in Bronze gegossenen Bozzetti zeigen das Verschmelzen von Skulptur, Malerei und Zeichnung und repräsentieren damit die Überwindung gattungsspezifischen Schaffens und künstlerischen Denkens. Ebenso verdichten sich die Motive in den Zeichnungen zu den Daphne-Werkgruppen und den damit verknüpften Arbeiten zum Thema Stand- und Spielbein zu komplexen, sich ins Räumliche öffnenden Strukturen.“[33] 2005 wurde von Lüpertz der „Adler“ im Bundesgerichtshof in Karlsruhe angebracht und die Plastik „Hommage an Mozart“ in Salzburg aufgestellt.

Zwei Jahre später folgte der „Mercurius“ vor dem Post Tower in Bonn und 2009 ein „Apoll“ auf dem Elisabethenplatz in Bamberg. Die Laudatio bei der Enthüllung des 1,88 m hohen „Apoll“ am 4. Mai 2009 hielt Gerhard Schröder, der mit Lüpertz befreundet ist. Zu Füßen des Apoll liegt eine kleine Leier, an der er zu erkennen ist. Er ist ein Beispiel für Lüpertz’ Auseinandersetzung mit klassisch-antiken Gestaltungsprinzipien. Der „Apoll“ zeigt die Haltung Standbein-Spielbein. Die Bemalung der Bronze erinnert ebenfalls an die griechische und römische Zeit. Zugleich zitiert Lüpertz bei seinen Kunstwerken Gestaltungsprinzipien der kubistischen, expressionistischen und afrikanischen Kunst. In seinen Skulpturen spiegelt sich die Einfachheit des Archaischen wider, wobei Lüpertz traditionellen Methoden verhaftet bleibt: Nur das Unbewusste könne neu sein. Die Mittel der Darstellung sollen nach Lüpertz handwerklich konventionell bleiben, da sonst dem Unbewussten der Raum genommen werde. Lüpertz ließ deshalb fast alle Skulpturen in Bronze gießen. Dieses Material komme dem Ausdruck des klassisch Schönen entgegen, obwohl seine Figuren vordergründig teilweise zerstört und versehrt wirken. Es verbinden sich das Dionysische mit dem Apollinischen, der Betrachter ahnt die „göttliche Grausamkeit“, die im Archaischen noch in Einheit gedacht wird.[34]

Herkules

„Es gibt keine bildende Kunst, die nicht irgendwann einmal in einem Tempel zuhause war. Jeder Säulenstumpf ist der Anfang eines Baumes von Munch, und der wiederum der Arm bei Beckmann.“

Markus Lüpertz 2009[35]

Im Gelsenkirchener Nordsternpark wurde 2010 der 18 Meter hohe und 23 Tonnen schwere „Herkules“ eingeweiht, den Markus Lüpertz auf einem Förderturm der einstigen Zeche hat aufstellen lassen.[36] Die Skulptur entstand in über einjähriger Arbeit aus 244 einzelnen Aluminiumgussteilen, Haare und Bart des „Herkules“ wurden blau eingefärbt. Der Nordsternturm und die Skulptur ragen über hundert Meter hoch in den Himmel.[37]

Kirchenfenster

Im kirchlichen Auftrag entwarf Lüpertz mehrere Glasfenster. 1989 bis 1990 schuf er Fenster für die französische Kathedrale Saint-Cyr-et-Sainte-Juliette in Nevers. 2007 wurden sieben Glasfenster für den Makkabäerchor im südlichen Querhaus der Kölner Dominikanerkirche St. Andreas vollendet, 2010 fünf Fenster im gegenüberliegenden nördlichen Marienchor fertiggestellt.[38][39] Lüpertz bezeichnete es in diesem Zusammenhang als einen der schönsten und beglückendsten Momente für einen Künstler, mit dem Licht zu malen. Die Kirche sei ein Ort, der die Kunst bewahre, denn Werke ließen sich nicht wie in einem Museum einfach abhängen. Seine Kirchenfenster versteht Lüpertz als zeitgenössische Kunst, aber sie seien in der Auseinandersetzung mit und in der Erfahrung von Tradition entstanden.[40]

Ausstellungen und Museen

Mercurius

Eine erste Ausstellung veranstaltete die Galerie Michael Werner 1968. 1973 folgte eine Werkübersicht in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Die Kunsthalle Bern zeigte 1977 „Dithyrambische und Stil-Malerei“. Im selben Jahr trat er von der Teilnahme an der documenta 6 in Kassel zusammen mit Georg Baselitz zurück. Die Maler wollten nicht mit der offiziellen DDR-Kunst gleichgesetzt werden, die damals zum ersten Mal auf der documenta präsentiert wurde. 1982 war er mit Werken auf der documenta 7 in Kassel zu sehen. Eine Jahr später folgte eine Ausstellung im Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven. 1986 stellte die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München „Belebte Formen und kalte Malerei. Gemälde und Skulpturen“ aus. Eine „Retrospektive der Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von 1964 bis 1988“ folgte 1989 in der Abbaye Saint-André, einem Centre d’Art Contemporain in Meymac. Eine weitere „Retrospektive der Jahre 1963 bis 1990“ präsentierte das Museo Nacional, Centro de Arte Reina Sofía, in Madrid 1991.

Es folgten in den 1990er Jahren zahlreiche weitere Ausstellungen im Kunstmuseum Bonn, im Palais Liechtenstein in Wien, im Reuchlinhaus in Pforzheim, in der Galerie der Stadt Stuttgart, eine Ausstellungstournee der Bronzen durch die Städtische Kunsthalle Mannheim, die Städtischen Kunstsammlungen Augsburg und das Gerhard-Marcks-Haus Bremen, die Ausstellung „Der mediterrane Mythos“ im Museum für Moderne Kunst Bozen, eine thematische Werkschau 1996 in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, 1997 eine Ausstellung der Gemälde im Stedelijk Museum in Amsterdam sowie später weitere Ausstellungen in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München, im Von der Heydt-Museum in Wuppertal, eine Skulpturenausstellung in der Lowe Gallery in Atlanta sowie die erstmalige Präsentation der Bilderfolge Monte Santo in der Galerie Michael Werner in Köln. 1999 wurde dann der Zyklus Vanitas in der Zeche Zollverein in Essen und 2000 der Zyklus Vesper im Rahmen der Ausstellung „Lost Paradise Lost. Kunst und sakraler Raum“ in Hannover gezeigt. 2002 folgten Werkschauen im IVAM Centre Julio González in Valencià sowie im Museum Würth in Künzelsau. Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zeigte 2009/2010 mit der Sonderausstellung „Hauptwege und Nebenwege. Eine Retrospektive. Bilder und Skulpturen von 1963 bis 2009“ die bislang umfangreichste Einzelausstellung zu Lüpertz. 2010 folgte die Albertina in Wien mit „Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte“. Im Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, hatte Lüpertz für die Ausstellung „Mythos und Metamorphose“ (2010/2011) alle Bilder und Objekte selbst platziert.[41]

Werke von Lüpertz sind in zahlreichen Museen und öffentlichen Sammlungen zu sehen, neben anderen im Kunstmuseum Walter in Augsburg, in der Pinakothek der Moderne in München, im Musée d’Art Moderne et Contemporain de Strasbourg, bei der Overbeckgesellschaft in Lübeck, im Haus der Kunst in München, in der Kunsthalle Baden-Baden, in der Kunsthalle Bern, in der Kunsthalle Düsseldorf, im Landesmuseum München, im Moderna Museet Stockholm, im Musée d’ Art et d’ Histoire in Genf, im Musée d’ Art et d’ Industrie in Saint-Etienne, im Musée d’ Art Moderne de la Ville de Paris in Paris, in der Nationalgalerie in Berlin, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, im Stedelijk Van Abbemuseum in Eindhoven, im Tel Aviv Museum sowie im Saint Louis Art Museum.

„Der Inhalt ist ein Kommunikationsproblem, dem der Künstler versucht zu entgehen, denn der Betrachter muss den Inhalt des Bildes in sich selber tragen und erfinden. Der Künstler erzeugt lediglich den Defekt, die Wunde, die Krise, aus denen sich die Frage des Inhalts nachgebiert. Der Inhalt, ist er irgendwo erklärt, ist Kompromiss und nicht vom Künstler selbst verantwortet. Er ist aber als Lüge und als Mittel verfügbar und als Leimrute möglich.“

Markus Lüpertz 2009[42]

Kritik am Werk

Peter Winter kritisierte Lüpertz bereits 1983 als bramarbasierenden Böhmen“, „gewiefte[n] Selbstdarsteller, Modestenz und Fotoposeur, Meister der Schlenker und Regisseur der Schludrigkeit“.[43] Hans-Joachim Müller bezeichnete ihn 1991 als Konsul Weyer der Malerei“, dem man „den geliehenen Frack nicht anmerken soll“.[44] Matthias Matussek nannte ihn 1992 einen Liberace der heftigen Malerei.“[45] Im August 2005 wurde die Skulptur „Mozart – Eine Hommage“ auf dem Ursulinenplatz in Salzburg von Martin Humer mit rotem Lack angestrichen und gefedert.[46] Er begründete dies: „Wir lassen uns das nicht gefallen. Provokation muss mit Provokation beantwortet werden.“ Die Statue sei „auch eine Art der Pornografie“, und „Mozart so darzustellen ist eine Abscheulichkeit. Das kann nur ein Psychopath machen.“ Die Mozartskulptur erscheint bei Lüpertz als zwitterhaftes Fabelwesen, der charakteristische Mozart-Zopf hat die Form eines erigierten Penis während Nase, Hüfte und Brust weiblich wirken. Das linke Bein ist wie zum Tanzschritt abgespreizt. Die Lippen leuchten rot im weiß geschminkten Gesicht mit einem Schönheitsmal auf der Wange. Es geht Lüpertz dabei nicht um ein Porträt des Komponisten. Er habe sich zu der expressiven Darstellung einer Muse entschlossen, „ […] weil Mozart für mich Musik ist – und die ist weiblich“.[47] Der fehlende Arm der Figur verweist nach Lüpertz auf den hohen ästhetischen Wert des Fragmentarischen in der antiken Plastik und darauf, dass auch Leben und Werk Mozarts Fragment geblieben sei. Lüpertz selbst restaurierte die beschädigte Skulptur.[48] Sie wurde allerdings auch von Künstlerkollegen kritisiert; so sprach Gerhard Richter in einem Interview von einer „fragwürdige[n] Mozart-Ehrung“, die nur toleriert werde, weil „man lieber die Augen schließt und den Mund hält, bevor man sich als Spießer bezeichnen lässt.“[49] In Augsburg gab es Kontroversen um die Aphrodite-Plastik für einen Brunnen im Stadtzentrum.[50] Im Juni 2006 wurde in Bamberg seine in der Nähe des Brückenrathauses aufgestellte Skulptur „Chillida“ umgestürzt und dabei schwer beschädigt, der Kopf des Kunstwerkes riss ab.[51] Lüpertz’ Skulpturen wurden gelegentlich auch als „Bazel-Skulpturen“[52] bezeichnet, da sie an Objekte erinnerten, die Kinder aus nassem Sand formten.[53]

Die große Retrospektive „Hauptwege und Nebenwege“ führte 2009 zu einer weiteren Welle der Kritik. So fragte Julia Voss in der „FAZ“: „Welche Welt will dieser Fürst regieren? – Seine Bilder sind Lehrbeispiele dafür, wie ein deutscher Künstler zuverlässig in jede Falle tappt, die sich ihm stellt.“[54] Eine ähnlich kritische Rezension erschien in der „Süddeutschen Zeitung“.[55] Der mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnete Dichter Durs Grünbein fragte in „DIE ZEIT“, „warum die realistischen Skulpturen von Markus Lüpertz mehr als alle anderen zeitgenössischen Kunstwerke“ provozierten. Grünbein erklärte die Tatsache, dass die Skulpturen so umstritten sind, damit, dass Lüpertz uns konfrontiere mit „einer tief sitzenden Triebhemmung, die regelmäßig durchbricht bei den als grotesk oder hässlich empfundenen, allzu menschlichen Formen. […] Die Figuren des Markus Lüpertz [strahlen] eine so drollige Hoheit und Heiterkeit aus […], weil sie um all das Niedrige und Kleinmenschliche wissen.“ Es sei nicht die schlechteste Aufgabe von Kunst, „Gefäß zu sein für Affekte, die herausgelassen gehören wie die Körpergifte, die man in früheren Zeiten mit dem Aderlass zu drainieren hoffte.“[56] Hans-Joachim Müller resümierte:

„Man muss das nicht mögen, das bekennerische Genie, den Dandy, seine altdeutsche Maskulinität, den Silberknauf am Gehstock, diese herrische Großmeistertravestie. Aber man sollte darüber nicht blind werden für den eigentlichen Stoff des Epos Lüpertz. Gerade aus dem Abstand […] erweist sich der Bombast von Schöpfer und Schöpfung als Kostümierung einer für die Kultur- und mehr noch Gesellschaftsgeschichte dieses Landes zentralen Idee. Dieses Werk ist von Anfang an auf hochmütige Opposition gegen das kritische Paradigma gerichtet gewesen, wie es die 60er- und 70er Jahre bestimmt hat. Darin liegt seine wahre Bedeutung. Lüpertz war, mehr noch als Baselitz, der Anti-68er, der mitten im minimalistischen Mainstream, als sich die Kunst in Gestalt andrescher Stahlplatten auf den Boden zurückzog, mit donnernder Stimme ausrief: Erhebt euch und seid wieder wer! Und der tatsächliche Tabubruch liegt nicht in der penetranten Vorführung von Motiven wie Soldatenrock und Stahlhelm, die zumindest damals verlässlich das Reiz-Reaktion-Schema bedient haben. Provokant war vielmehr, wie der Maler das finstere Inventar aus seiner bloß kritisch geduldeten Überlebensform befreit, gleichsam die Büchse der Pandora geöffnet und ihren Inhalt an die für nichts und niemanden verantwortliche Kunst übergeben hat.“

Hans-Joachim Müller 2009[57]

Ehrungen

  • Preis der Villa Romana, verbunden mit einem einjährigen Aufenthalt in Florenz (1970)
  • Preis des Deutschen Kritikerverbandes (1971)
  • Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde Esslingen (1990)
  • IV. International Prize „Julio González“ (2004)
  • Doktor honoris causa der Kunstakademie Breslau (2006)

Veröffentlichungen

  • Das Recht auf Philosophie oder: über die Notwendigkeit, zu philosophieren. König, Köln 2011
  • Daphne. Insel, Frankfurt, M. 2008
  • Narziß und Echo. Kleinheinrich, Münster 2007
  • Der grosse Fluss. G. H. Holländer, Teltow 2007
  • Gott Merkur. G. H. Holländer, Teltow 2007
  • Totentanz. Kühlen, Mönchengladbach 2006
  • Hommage à Mozart. Brandstätter, Wien 2005
  • Fieberblätter. Galerie Christine Hölz, Düsseldorf 2005
  • Der Kunst die Regeln geben. Ammann, Zürich 2005
  • Das Geld – die Kunst. Dt. Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf 2000
  • Männer ohne Frauen. Kleinheinrich, Münster 1994
  • Gedichte. Picaron-Ed., Amsterdam 1991
  • Das nächste Beste. Picaron, Amsterdam 1990
  • Bleiben Sie sitzen Heinrich Heine. Wiener Secession, Wien 1984
  • Tagebuch – New York 1984. Gachnang & Springer, Bern u. Berlin 1984
  • Ich stand vor der Mauer aus Glas. Galerie Springer, Berlin 1982
  • Und ich, ich spiele …. Galerie Springer, Berlin 1981
  • Westwall. Hake, Köln 1969

Literatur

  • Markus Lüpertz, Sagenhaft. Malerentgegnungen in Zeichnungen, Skulpturen und Grafiken. Hrsg. von Dirk Geuer. Geuer & Breckner, Düsseldorf 2011, ISBN 978-3-939452-12-6
  • Markus Lüpertz. Hauptwege und Nebenwege; eine Retrospektive, Bilder und Skulpturen von 1963 bis 2009. Hrsg.: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn. Red.: Susanne Kleine. Snoeck, Köln 2009, ISBN 978-3-940953-21-6.
  • Markus Lüpertz. Hrsg. von Ingried Brugger u. Florian Steininger. Ed. Minerva, Wolfratshausen 2006, ISBN 3-938832-10-X.
  • Markus Lüpertz und das barocke Bamberg. Hrsg. vom Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia. Text: Denise Dumschat, Bernd Goldmann u. Simon Kuchlbauer. Verl. Fränkischer Tag, Bamberg 2006, ISBN 3-936897-38-7.
  • Sabine Kampmann: Künstler sein. Systemtheoretische Beobachtungen von Autorschaft: Christian Boltanski, Eva & Adele, Pipilotti Rist, Markus Lüpertz. Fink, Paderborn 2006, ISBN 3-7705-4356-4.
  • Markus Lüpertz. The memory and the form. Catálogo. Ed. Aldeasa, Ana Cela. Trad. Karel Clapshaw. Aldeasa, Valencia 2002, ISBN 84-8003-305-3.
  • Markus Lüpertz – Malerei, Zeichnung, Skulptur. Hrsg. C. Sylvia Weber. Swiridoff, Künzelsau 2002, ISBN 3-934350-69-0.
  • Siegfried Gohr: Markus Lüpertz. Dumont, Köln 2001, ISBN 3-8321-7000-6.
  • Grosse Figuren. Skulptur – Malerei – Zeichnung; Immendorff; Lüpertz; Penck. Hrsg.: Kunsthalle Darmstadt, Texte von Peter Joch. Ed. Braus, Heidelberg 2001, ISBN 3-89904-006-6.
  • Heinrich Klotz: Die Malerei zwischen Moderne und Postmoderne. Markus Lüpertz. In: Ders., Kunst im 20. Jahrhundert. Moderne, Postmoderne, Zweite Moderne. C.H. Beck, München 1999, S. 69–75
  • Markus Lüpertz. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, 11. Juli bis 14. September 1997. Hrsg. von Siegfried Gohr. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 1997, ISBN 3-7774-7570-X sowie Hirmer, München 1997, ISBN 3-7774-7570-X.
  • Reden zu Lüpertz. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 28. April 1996. Red.: Thomas Heyden, Dorothee Jansen. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1996, ISBN 3-926154-30-6.
  • Markus Lüpertz. Gemälde – Skulpturen. Hrsg.: Armin Zweite. Cantz, Ostfildern-Ruit 1996, ISBN 3-89322-839-X.
  • Markus Lüpertz. Skulpturen in Bronze Katalogred. Jochen Kronjäger, Inge Herold. Ed. Braus, Heidelberg 1995, ISBN 3-89466-130-5.
  • Walter Grasskamp: Magnifizenz Lüpertz. Der Charme der Konterrevolution. In: Ders.: Der lange Marsch durch die Illusionen. C.H. Beck, München 1995, S. 79–94
  • Markus Lüpertz. Druckgraphik, Werkverzeichnis 1960–1990 Katalog James Hofmaier. Ed. Cantz, Stuttgart 1991, ISBN 3-89322-360-6.
  • Markus Lüpertz im Gespräch mit Heinz Peter Schwerfel. Kiepenheuer u. Witsch, Köln 1989, ISBN 3-462-02007-2.
  • Markus Lüpertz. Zeichn. aus d. Jahren 1964–1985. Ausgew. von Siegfried Gohr, Johannes Gachnang. Gachnang und Springer, Bern / Berlin 1986, ISBN 3-906127-01-X.
  • Walter Ehrmann: Markus Lüpertz. Bemerkungen zum Problem Identität bei Markus Lüpertz. In: Kunstforum, Bd. 20, Februar 1977, S. 100–106

Weblinks

 Commons: Markus Lüpertz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikiversity Wikiversity: Markus Lüpertz: «Wäsche auf der Leine dithyrambisch» (1968) – Kursmaterialien, Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Austausch

Einzelnachweise

  1. Andrea Firmenich, Johannes Janssen (Hrsg.): Markus Lüpertz – Durs Grünbein, Daphne – Metamorphose einer Figur. Wienand, Köln 2005, ISBN 978-3-87909-870-5, S. 15; vgl. auch die Pressemappe der Albertina Wien zur Ausstellung Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, 11. März 2010, S. 1
  2. a b Trunken, begeistert. In: Der Spiegel. Nr. 35, 1973 (online).
  3. Nach seinen eigenen Angaben bereits als 17-Jähriger, vgl. Interview im ZEITmagazin vom 6. Januar 2011, in den veröffentlichten biographischen Daten der Fachliteratur fehlen aber entsprechende Hinweise, vgl. Gohr (1997), S. 210, sowie Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (2009), S. 371
  4. Künstlergespräch im Rahmen der Ausstellung Markus Lüpertz, Albertina, 8. März 2010
  5. Vgl. Siegfried Gohr (Hrsg.), Markus Lüpertz, Hirmer, München 1997, S. 17
  6. Prosagedicht in der Festschrift für die Ausstellung in Baden-Baden 1973, zitiert nach: Siegfried Gohr, Markus Lüpertz, 2001, S. 12
  7. Städtische Galerie Karlsruhe (Hrsg.), Die Malerei ist tot, es lebe die Malerei, 2004, S. 71
  8. Land auf, Land ab. Karlsruhe und Stuttgart im Kaleidoskop der Sammlung Würth. Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall 2004, S. 19
  9. Biografie von Markus Luepertz. In: Galerie Kreuzer – grafische Werkstatt. Abgerufen am 19. März 2009.
  10. KulturSPIEGEL 2/1996
  11. Helga Meister: Ich bin ein radikaler Materialist. Kunstforum-Gespräch mit Tony Cragg, in: Kunstforum International, Bd. 200, Januar/Februar 2010, S. 424
  12. ifa Künstlerdatenbank zu Markus Lüpertz
  13. Walter Grasskamp, Magnifizenz Lüpertz. Der Charme der Konterrevolution, in: ders. Der lange Marsch durch die Illusionen, C.H. Beck, München 1995, S. 85
  14. Süddeutsche Zeitung Magazin, Heft 37/2007
  15. Zu den Künstlern, die Kritik an der Akademie geübt hatten, gehörte insbesondere Andreas Gursky. Vgl. Helga Meister: Ich bin ein radikaler Materialist. Kunstforum-Gespräch mit Tony Cragg. In: Kunstforum International, Bd. 200, Januar/Februar 2010, S. 424–425
  16. Markus Lüpertz – Biografie. In: Who’s Who Online. rasscass Medien und Content Verlag, abgerufen am 19. März 2009.
  17. Markus Lüpertz enthüllt Kirchenfenster. In: Tagesspiegel, 17. Dezember 2007
  18. a b Interview in: Die Zeit, Nr. 26, 2006
  19. Susanne Altmann: Der Pianofürst. In: art – Das Kunstmagazin. Gruner + Jahr, 17. März 2008, abgerufen am 19. März 2009.
  20. Martin Krumbholz, Schräges Denken, in: Deutschlandfunk, Büchermarkt, 20. März 2008
  21. Heidi Jäger: Villa Henckel. Diktator vom Pfingstberg. In: Tagesspiegel, 29. Juli 2009
  22. Der Tagesspiegel, 9. Juli 2010
  23. Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 9
  24. Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 8
  25. Siegfried Gohr (Hrsg.), Markus Lüpertz, Hirmer, München 1997, S. 14
  26. Pressemappe der Albertina Wien zur Ausstellung Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, 11. März 2010, S. 1 f
  27. Siegfried Gohr (Hrsg.): Markus Lüpertz. Hirmer, München 1997, S. 18
  28. Siegfried Gohr (Hrsg.): Markus Lüpertz. Hirmer, München 1997, S. 27
  29. Siegfried Gohr (Hrsg.): Markus Lüpertz. Hirmer, München 1997, S. 102
  30. Siegfried Gohr, Markus Lüpertz – Werke für die Öffentlichkeit. In: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH (Hrsg.): Markus Lüpertz. Haupt- und Nebenwege, Snoek, Köln 2009, S. 311
  31. Eric Darragon nennt das Jahr 1998, vgl. Die Figur, das Göttliche, das Abstrakte. In: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH (Hrsg.): Markus Lüpertz. Haupt- und Nebenwege, Snoek, Köln 2009, S. 280. Gohr dagegen datiert sie auf 1995, a.a.O., S. 311
  32. Gohr, a.a.O.
  33. Pressemappe der Albertina Wien zur Ausstellung Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, 11. März 2010, S. 2
  34. Stadtplanungsamt Bamberg, 5. Mai 2009, zur Enthüllung des Apoll
  35. Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 8
  36. Frederik Hanssen, Ruhr in Frieden. In: Tagesspiegel, 17. Dezember 2010
  37. Elisabeth Höving, Lüpertz malt Herkules einen (königs-)blauen Bart, in: Der Westen vom 7. Dezember 2010
  38. Ralf van Bühren: Kunst und Kirche im 20. Jahrhundert. Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-76388-4, S. 617f.
  39. Daniel Kletke: Kirchenfenster zeitgenössischer Künstler: Fenster zur Gegenwart. In: artnet. 12. Juni 2008, abgerufen am 22. Februar 2010.
  40. Constantin Graf von Hoensbroech: Mit Licht für die Ewigkeit gemalt. In: Die Tagespost, 22. Juni 2010
  41. Martin Blättner, Markus Lüpertz, in: Kunstforum International, März/April 2011 (Bd. 207), S. 349
  42. Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 8
  43. Peter Winter: Markus Lüpertz. In: Das Kunstwerk, Band 36, W. Kohlhammer, 1983, S. 68
  44. „Es ist die angestrengte Aristokratie des Malerfürsten, dem man den geliehenen Frack nicht anmerken soll. Vielleicht ist ja Markus Lüpertz der Konsul Weyer der Malerei und hat als eigentlicher Meister des aktuellen Konversationsbildes zu gelten.“ Hans-Joachim Müller: Fülle durch lauter Leere. In: Die Zeit, Nr. 11, 1991
  45. Matthias Matussek, Empfang bei Hofe. Lüpertz, Tizian und Co., in: Kursbuch, Band 108, Juni 1992, S. 120
  46. Andreas Renholt: „Malerfürst“ liebt Selbstdarstellung und Provokation. In: RP Online. Abgerufen am 19. März 2009.
  47. Gerd Korinthenberg: Mozarts nackte Muse, in: Focus-Online am 1. Juli 2005
  48. Malerfürst gegen Wucherkunst. In: GoMoPa. Goldman, Morgenstern & Partners Consulting LLC, abgerufen am 19. März 2009.
  49. Susanne Beyer, Ulrike Knöfel: Mich interessiert der Wahn. In: Der Spiegel. Nr. 33, 2005, S. 128 (online).
  50. Michaela Schabel: Der Malerfürst macht Aufwartung in Niederbayern. In: Bayerische Staatszeitung. 10. Oktober 2008, abgerufen am 19. März 2009.
  51. Lüpertz-Skulptur in Bamberg schwer beschädigt. In: RP Online. 14. Juni 2006, abgerufen am 19. März 2009.
  52. Baz bedeutet umgangssprachlich nasser Sand, Schlamm.
  53. Lüpertz, der Bazel-Künstler in Passau. In: medien DENK. Medienagentur Denk, 8. Oktober 2008, abgerufen am 19. März 2009.
  54. FAZ, 13. Oktober 2009
  55. Catrin Lorch, Im Malerschützengraben – Hoher Ton und leere Zeichen: Die vordergründige Malerei von Markus Lüpertz in der Bonner Bundeskunsthalle. In: Süddeutsche Zeitung, 17. Oktober 2009
  56. Durs Grünbein: Lüpertz oder der Überfluss – Warum provozieren die realistischen Skulpturen von Markus Lüpertz mehr als alle anderen zeitgenössischen Kunstwerke? In: Die Zeit, 10. Dezember 2009
  57. Hans-Joachim Müller: Und unterm Stahlhelm nichts als Leere: Das bekennerische Genie Markus Lüpertz in Bonn. In: MONOPOL 12/2009

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