- Wolfgang Flür
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Wolfgang Flür (* 17. Juli 1947 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Musiker und war zwischen 1973 und 1986 Schlagzeuger bei Kraftwerk.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wolfgang Flür studierte in Düsseldorf Innenarchitektur. Schon seit seiner Schulzeit hatte er als Schlagzeuger in verschiedenen Amateurbands gespielt, unter anderem zusammen mit Michael Rother bei Spirits of Sound. 1973 wurde Flür festes Mitglied bei Kraftwerk und spielte bei einem Kraftwerk-Auftritt in der ZDF Sendung Aspekte das von Florian Schneider aus einem modifizierten Rhythmusgerät und Schlagflächen mit Elektrokontakten entwickelte weltweit erste manuell spielbare Elektroplattenschlagzeug. Dieses wurde dann auch von Flür auf dem Kraftwerk-Album Autobahn bei dem Titel Kometenmelodie 2 eingesetzt.
Nach der Veröffentlichung von Electric Café wurde Flür 1986 von Kraftwerk für Liveauftritte nicht weiter verpflichtet. Das Angebot, als Gestalter des zukünftigen Bühnenaufbaus zu arbeiten, nahm er nicht an. Er gründete 1993 das Projekt Jamo, welches 1996 in Yamo umbenannt wurde. Im darauf folgenden Jahr kam mit Time Pie das einzige Album auf den Markt, welches zusammen mit Andy Toma und Jan Werner von der Band Mouse on Mars produziert wurde. Während die Kritik wohlwollend reagierte, erreichte das Album keine großen Verkaufszahlen. Gleiches galt für die im selben Jahr erschienenen Singleauskopplungen Guiding Ray und Stereomatic, sowie für die ebenfalls im Jahr 1997 erschienene Single Musica Obscura.
Im Herbst 1999 veröffentlichte Flür seine Autobiographie Kraftwerk – Ich war ein Roboter, deren Vertrieb kurz darauf durch seine früheren Kollegen Hütter, Schneider und Schult per gerichtlicher Verfügung verboten wurde. Mehrere Prozesse führten schließlich 2002 zu einer Einigung, und 2004 erschien das überarbeitete und um mehrere Kapitel erweiterte Buch mit neuem Titel: Ich war ein ROBOTER – Electric Drummer bei Kraftwerk. Im Jahr darauf erschien I was A Robot ausschließlich auf Vinyl und stieg auf Platz 6 der Deutschen Club Charts. Im März 2005 sprach Flür beim Deutschen Dance Award die Laudatio für Best Indie Act und überreichte den Preis an die Gruppe Northern Light. Auf derselben Veranstaltung kündigte Flür öffentlich die Versteigerung seiner Elektrospielstäbe, sowie seines roten Kraftwerk-Roboterhemdes zu Gunsten eines Kinderhilfswerkes an.
Ab 2001 sprach Flür wiederholt vom geplanten Erscheinen eines neuen Albums, der Titel variierte zwischen Eloquence und Serenity Supreme. Seit 2003 tourt er mit seinem Programm Yamo Spektakel durch Deutschland, es handelt sich um eine Mischung aus Lesung, Videoprojektionen und Musikperformances durch Tänzerinnen.
Soloveröffentlichungen
Singles
- 1993: Jamo "Little Child"
- 1997: Yamo "Stereomatic"
- 1997: Yamo "Guiding Ray"
- 1997: Yamo "Musica Obscura"
- 2004: Yamo "I Was A Robot"
Alben
- 1997: Yamo "Time Pie"
Bücher
- 1999: "Kraftwerk – Ich war ein Roboter" (Hannibal)
- 2004: "Ich war ein ROBOTER – Electric Drummer bei Kraftwerk" (vgs egmont)
- 2009: "sonst nichts" (Edition PaperONE, Leipzig)
- 2011: "neben mir" (Schardt Verlag, Oldenburg)
Weblinks
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