- Wolfgang Ostwald
-
Wolfgang Ostwald (* 15. Maijul./ 27. Mai 1883greg.[1] in Riga; † 22. November 1943 in Dresden; vollständiger Name: Carl Wilhelm Wolfgang Ostwald) war ein deutsch-baltischer Biologe, Physikochemiker und gilt als Begründer der Kolloidchemie in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Wolfgang Ostwald ist ein Sohn des Chemikers Wilhelm Ostwald, der 1887 an die Universität in Leipzig berufen wurde, sowie älterer Bruder von Walter Ostwald. Dort durchlief Ostwald seine Schulbildung, die er 1901 mit dem Abitur abschloss. Direkt im Anschluss blieb er in Leipzig, wo er Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Biologie studierte. Neben seinem Vater gehörten Carl Chun, Wilhelm Pfeffer, Johannes Wislicenus und Otto Wiener zu seinen prägenden Lehrern. Seine Promotion erfolgte 1904.
Von 1904 bis 1906 war er unter Jacques Loeb, einem Wegbereiter der Kolloidchemie, wissenschaftlicher Mitarbeiter („research assistant“) an der University of California in Berkeley. Er kehrte nach Leipzig zurück, wo er seinen Interessenschwerpunkt auf kolloidchemische Untersuchungen legte. 1908 erfolgte seine Habilitation.
Im September 1922 wurde er zum Ersten Vorsitzenden der neugegründeten deutschen Kolloid-Gesellschaft gewählt. Zu diesem Zeitpunkt eröffnete er auch die aus Mitteln der Industrie finanzierte „Kolloid-Abteilung“ an der Universität Leipzig, die international viel Anerkennung fand. 1923 erhielt Ostwald in Leipzig das erste planmäßige Extraordinariat für Kolloidchemie in Deutschland. 1935 erhielt er eine ordentliche Professur.
Im Mai 1933 wurde er Mitglied in der NSDAP (Mitglieds-Nr. 2.997.135).
Werke
- Grundriß der Kolloidchemie (1909)
- Die Welt der vernachlässigten Dimensionen (1914)
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang Ostwald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Claus Priesner: Ostwald, Wolfgang. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 632 f. (Onlinefassung).
- Ulf Messow: Ostwald, Carl Wilhelm Wolfgang. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Wolfgang Ostwald an der Universität Leipzig (Wintersemester 1908 bis Sommersemester 1914)
- Wolfgang Ostwald im Professorenkatalog der Universität Leipzig
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im Taufregister des Doms zu Riga (lettisch: Rīgas Doms)
Siehe auch
Kategorien:- Physikochemiker
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Zoologe
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften
- NSDAP-Mitglied
- Person (Riga)
- Deutsch-Balte
- Deutscher
- Geboren 1883
- Gestorben 1943
- Mann
Wikimedia Foundation.