- Wolfram Knauer
-
Wolfram Knauer (* 1958 in Kiel) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Jazzforscher, und Direktor des Jazz-Instituts in Darmstadt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Knauer studierte Musikwissenschaft, Anglistik und Amerikanistik, Kunstgeschichte und Soziologie an der Universität Kiel. Er promovierte dort 1989 über „Zwischen Bebop und Free Jazz – Komposition und Improvisation des Modern Jazz Quartetts“ (erschienen bei Schott 1990). Er ist seit seiner Gründung (1990) Direktor des Jazz-Instituts in Darmstadt, das er – ausgehend von der Sammlung von Joachim Ernst Berendt - zu einem international renommierten Zentrum der Jazzforschung ausbaute. Er organisiert regelmäßig das „Darmstädter Jazzforum“, dessen Ergebnisse in den „Darmstädter Beiträgen zur Jazzforschung“ veröffentlicht werden (Bd.1 wurde 1990 herausgegeben von Ekkehard Jost), die „Darmstädter Jazz Talks“ und die „Darmstädter Jazz Conceptions“.
Knauer verfasste auch Rundfunkbeiträge und ist im Beratergremium des „New Grove Dictionary of Jazz“ (Herausgegeben von Barry Kernfeld, 2003 Oxford University Press), speziell zum europäischen Jazz. Er verfasste auch Beiträge für den „International Dictionary of Black Composers“ (Hrsg. Sam Floyd, erschienen 1999 bei Fitzroy Dearborn). Im Jazzinstitut gibt er auch im „Jazz Index“ Bibliographien zu Jazzmusikern heraus. Er lehrte an mehreren Universitäten, so 1992 bis 2000 an der Universität Mainz; 2008 war Knauer als erster Nichtamerikaner Louis Armstrong Professor of Jazz Studies an der Columbia University in New York.
Seit 2009 ist Knauer Vorsitzender des Musikbeirats des Goetheinstituts, dem er seit 2005 angehört.
Ehrungen
- 2002 Hessischen Jazzpreis
Werke (Auswahl)
als Autor
- Aufsätze
- Beiträge. In: Samuel A. Floyd (Hrsg.): International Dictionary of Black Composers. Fitzroy Dearborn Publ., Chicago 1999, ISBN 1-88496-427-3 (2 Bde).
- Beiträge. In: Helga de LaMotte-Haber (Hrsg.): Dokumente zur Musik des 20. Jahrhunderts, Bd. 2. Laaber Verlag, Laaber 2011, ISBN 978-3-89007-756-7 (Handbuch zur Musik des 20. Jahrhunderts; Bd. 14).
- Monographien
- Zwischen Bebop und Free Jazz. Komposition und Improvisation des Modern Jazz Quartetts. Schott Verlag, Mainz 1990, ISBN 3-7957-1863-5 (zugl. Dissertation, Universität Kiel 1989).
- Text. 1990.
- Noten. 1990.
- Louis Armstrong. Reclam Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018717-3.
als Herausgeber
- Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung. Wolke Verlag, Hofheim 1992ff.
- Band 2: Jazz und Komposition. 1992ISBN 3-923997-41-8.
- Band 3: Jazz in Europa. 1994, ISBN 3-923997-42-6.
- Band 4: Jazz in Deutschland. 1996, ISBN 3-923997-70-6.
- Band 5: Jazz und Sprache. Sprache und Jazz. 1998, ISBN 3-923997-79-5.
- Band 6: Duke Ellington und die Folgen. 2000, ISBN 3-923997-91-4.
- Band 7: Jazz und Gesellschaft. 2002, ISBN 3-936000-01-8.
- Band 8: Improvisieren. 2004, ISBN 3-936000-02-6.
- Band 9: Jazz goes Pop. Der Jazz und sein gespaltenes Verhältnis zur Popularmusik. 2006, ISBN 978-3-936000-03-0.
- Band 10: Begegnungen. The World Meets Jazz. 2008, ISBN 978-3-936000-04-7.
- Band 11: Albert Mangelsdorff. Tension/Spannung. 2010, ISBN 978-3-936000-045-4.
Weblinks
- Knauer „Jazz, GI´s and German Fräuleins“
- Überblick über die Jazzgeschichte von Knauer
- Jazz as a Reputation for a City, Interview mit Wolfram Knauer (21. September 2009)
Wikimedia Foundation.