Ekkehard Jost

Ekkehard Jost

Ekkehard Jost (* 22. Januar 1938 in Breslau) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Baritonsaxophonist.

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Akademischer Werdegang

Von 1953 bis 1959 absolviert Ekkehard Jost seine Schulausbildung (Realschule in Lauenburg, Gymnasium Lüneburg bis zum Abitur). 1959 beginnt er das Studium der Musikwissenschaft, Physik und Psychologie an der Universität Hamburg, das er 1965 mit der Promotion abschloss. (Titel: Akustische und psychometrische Untersuchungen an Klarinettenklängen).

Von 1966 bis 1972 war Jost als wissenschaftlicher Assistent am Staatlichen Institut für Musikforschung Berlin tätig. 1973 habilitierte er sich mit einer Arbeit über den Free Jazz und wird als Professor für Musikwissenschaft an die Justus-Liebig-Universität Gießen berufen, wo er das Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik leitete.

Seit 1968 ist Jost Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Internationalen Gesellschaft für Jazzforschung. Gemeinsam mit Albert Mangelsdorff war er im künstlerischen Beirat der Union Deutscher Jazzmusiker. Von 1980 bis 1990 war er Vorstandsmitglied und von 1989 bis 1992 Vorsitzender des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung (Darmstadt). 2000 wurde Jost mit dem Hessischen Jazzpreis ausgezeichnet.

Seine Habilitationsschrift, die auch ins Englische und Französische übersetzt wurde, gilt als erste musikwissenschaftliche Analyse des Free Jazz. Weitere seiner Bücher beschäftigen sich mit der Sozialgeschichte des Jazz. Jost ist wissenschaftlicher Beirat im Arbeitskreis Studium Populärer Musik.

Tätigkeit als Musiker

Als Musiker spielte Jost mit zahlreichen Musikern des europäischen Jazz. Er leitet eigene Formationen, darunter die mit Studenten wie Herbert Hellhund gegründete Formation „Grumpff“, die gekonnt humoristisch Avantgarde-Jazz mit populärer Musik und musiktheatralischen Aktionen vermischte (LP „Wetterau“), sowie das Freejazz-Projekt „Amman Boutz“. Seine Schallplatten und CDs erscheinen auch auf seinem eigenen Label fish music. Zurzeit ist er mit seinem Trio, Joe Bonica (Schlagzeug) und Dieter Manderscheid (Kontrabass), unterwegs.

Werke

  • Free Jazz. Stilkritische Untersuchungen zum Jazz der 60er Jahre, Schott-Verlag, Mainz 1975. ISBN 3-7957-2221-7
  • Sozialpsychologische Faktoren der Popmusik-Rezeption, Schott Verlag, Mainz 1976. ISBN 3-7957-1710-8
  • Sozialgeschichte des Jazz in den USA, Fischer Verlag, Frankfurt, 1982, Reprint Wolke Verlag, Hofheim 1991. ISBN 3-86150-472-3 (erweiterte Neuausgabe 2001: Frankfurt 2003)
  • Jazzmusiker. Materialien zur Soziologie der afro-amerikanischen Musik, Ullstein Verlag, Berlin, 1982. ISBN 3-548-35129-8
  • Europas Jazz 1960-80, Fischer Verlag, Frankfurt 1987. ISBN 3-596-22974-X

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