Wysel Gyr

Wysel Gyr

Wysel Gyr (bürgerlicher Name Alois Gyr; * 7. September 1927 in Zürich[1]; † 12. Mai 1999) war ein Schweizer Fernsehredaktor und -moderator. Sein Spezialgebiet war die schweizerische Volksmusik.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Gyr spielte selbst Akkordeon und war vor seiner TV-Karriere als Volksmusikant aktiv. Er war heimatberechtigt in Einsiedeln und Zürich und lernte Schriftsetzer, ein Beruf, der damals vielen Leuten den Weg zu den Medien ebnete. Auf zweitem Bildungsweg absolvierte er auch eine Journalistenausbildung. Nach 13 Jahren Tätigkeit als Schriftsetzer trat er 1961 als Ressortchef «Heimat» in die Dienste des neu gegründeten Fernsehsenders TV DRS. Wysel Gyr gestaltete und organisierte dort über 500 Sendungen, unter anderem zu landwirtschaftlichen und rätoromanischen Themen sowie Kommentare und Reportagen. Neben seiner Tätigkeit beim Fernsehen war Gyr auch als schreibender Journalist tätig, Beiträge und Kolumnen von ihm erschienen in diversen Zeitschriften. 1976 wurde er freier Mitarbeiter und betreute als solcher folkloristische Sendungen. Sein Hauptbereich war die traditionelle Ländlermusik, die er förderte wie kaum ein zweiter Fernsehredaktor. Wegen dieses Engagements wurde er von der Presse auch Ländlerpapst oder Folklorepapst genannt. Dabei kam ihm sein breites Wissen über die Volksmusik zugute. Auch nach seinem 65. Lebensjahr blieb er in den Diensten des Fernsehens DRS. 1995 wurde er von Kurt Zurfluh abgelöst.

Auszeichnungen

Wysel Gyr erhielt als Auszeichnung für seine Verdienste um das Schweizer Volkstum am 26. September 1986 den Goldenen Violinschlüssel in Zürich-Wiedikon.

Zitat

Ländlermusig isch meh als nume düderle, örgele und uf d'r Bassgiige fienggse. Ein typischer Ausdruck aus seinem Repertoire als Fernsehmoderator.

Sonstiges

Wysel Gyr unternahm gerne Weltreisen. Er war leidenschaftlicher Sammler und Archivar. In seiner Phonothek gabs rund 30'000 Schallplatten, jeder einzelne Titel war fein säuberlich katalogisiert.[1] Auch war er war er ein Liebhaber von Pinguinen, er hatte über 4000 Einheiten. Mit dem Zoo Zürich schloss er 1995 eine Tierpatenschaft ab. Ein Königspinguin erhielt daraufhin den Namen Wysel.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ein Leben gegen den Kitsch. In: Tages-Anzeiger vom 14. Mai 1999

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