Wächterlöwe

Wächterlöwe
Steinlöwe im Sommerpalast
Steinlöwen in der Verbotenen Stadt

Wächterlöwe oder auch Steinlöwe (石狮 Shishi) ist ein Begriff aus der chinesischen Kunst (Feng Shui). Vor vielen Hauseingängen, speziell vor den Eingängen traditioneller Gebäude, sieht man oft ein Paar Wächterlöwen Wache stehen. Wächterlöwen oder Fo-Hunde flankieren oft die Eingangstüren Buddhistischer Tempel. Auch innerhalb von Häusern werden häufig Steinlöwen aufgestellt, zum Beispiel auf Schreibtischen, Anrichten und vor schützenswerten Räumen. Auch an öffentlichen Gebäuden, besonders auf Steinbrücken, wurden Steinlöwen aufgestellt. Ein bekanntes Beispiel ist die Lugouqiao oder Marco-Polo-Brücke in der Nähe von Peking. Auf ihr stehen 501 Löwen in unterschiedlichen Größen und Positionen. Auch vor der Verbotenen Stadt in Peking steht ein Paar Wächterlöwen.

Symbolik

Der rechte Löwe ist männlich und hält unter seiner rechten Pranke einen Ball. Der Löwe auf der linken Seite ist weiblich und tätschelt mit der linken Pranke ein Löwenjunges. Der Löwe steht für Kraft und Macht. Der Ball, ursprünglich eine Perle, des männlichen Löwen symbolisiert die Einheit und Kraft des Reiches. Das Junge unter dem weiblichen Tier steht für das Gedeihen der Nachkommen, Wachstum und Wohlbefinden. Löwen sollen die Macht und Kraft haben, schlechte Einflüsse jeglicher Art fernzuhalten.

Geschichte

Zu Beginn der chinesischen Geschichte gab es keine Steinlöwen, da Löwen nur in Afrika vorkommen, und daher in China unbekannt waren. Mit der Verbreitung des Buddhismus im 3. Jahrhundert von Indien nach China fehlten chinesischen Bildhauer reale Vorbilder für Löwen. Da sie eine gewisse Ähnlichkeit des Löwenkopfes mit dem des chinesischen Pekinesenhund empfanden, übernahmen sie in ihren Skulpturen Elemente dieses Hundes und vermischten sie mit denen des Löwen.

Steinlöwen vor den Eingängen gab es nicht nur im Kaiserpalast, sondern auch vor den Häusern höhergestellter Persönlichkeiten. Dabei zeigt die Anzahl der Locken, aus denen die Mähne des Löwen besteht, ihren Rang an. Die Löwen der Beamten höchsten Ranges hatten 13 Locken und mit jedem Grad, den der Rang des Beamten sank, sank auch die Anzahl der Locken. Beamten unter dem siebten Grad durften jedoch gar keine Löwen vor ihren Häusern aufstellen.

Den Löwen von der Verbotenen Stadt sollen Priester spirituell die Augen geöffnet haben, sodass sie nachts bis heute rot und weiß leuchten.


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