Xnest

Xnest
Beispielkonfiguration von Xnest, sowohl eigener X-Server als auch X-Client im Fenster (blauer Hintergrund), mit eigenen Fenstern und anderem Window Manager als der väterliche X-Server.

Xnest ist ein X Window System-Server, der seine Anzeige direkt in einem Fenster eines bestehenden X-Servers darstellt. Das Programm ist damit sowohl ein X-Server zu seinen eigenen Programmen als auch ein X-Client zu dem X-Server, wo er verschachtelt ist (engl. nested: gebettet, verschachtelt).

Zum Testen von Situationen, wie z. B. vier Monitoren, die eine gemeinsame Arbeitsfläche ergeben, kann man Xnest benutzen. In dieser Konfiguration bilden vier Xnest-Server mittels Xinerama ein großes Display, auf dem OpenOffice.org gezeigt ist.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Xnest ist eine Art „Erweiterung“ des Xvfb. Es stellt also einen virtuellen Framebuffer zur Verfügung, der jedoch auf den realen Framebuffer, den Xnest dadurch erhält, dass es selbst ein Client an einem bestehenden X-Server mit Framebuffer ist, gemappt wird. Xnest selbst hat also keinerlei eigene Ausgabehardware oder physikalische (existierende) Inputdevices. Alle Eingaben erhält es über den X-Server, an den es gebunden ist.

Funktionsweise und Benutzung

Wenn ein Benutzer eine X-Sitzung an dem Display :0 laufen hat, kann er zum Beispiel mittels Eingabe von Xnest :1 in einen Terminalemulator, zum Beispiel xterm, einen solchen nested X-Server starten. Standardmäßig hat dieser dreiviertel der Größe der Abmessungen des „väterlichen“ Displays. Hat der Benutzer also eine Bildschirmauflösung von 1024×768 Pixeln, startet Xnest mit Standardeinstellungen mit einer Auflösung von 800×600 Pixeln. Falls eine andere Auflösung gewünscht ist, an diese mit dem Anhängen von: -geometry 'Breite'x'Höhe', zum Beispiel -geometry 1024×600, ausgewählt werden.

Mit Xnest kann man sehr bequem mehrere X-Sitzungen gleichzeitig starten, Programme mit unterschiedlicher Bildschirmauflösung oder zum Debugging des X Window Systems testen. Mittels XDMCP kann Xnest auch ähnlich wie VNC genutzt werden: Um einen „virtuellen Desktop“ zu einem anderen Computer in einem Fenster herzustellen. Das geht zum Beispiel, indem dem vorherigen Beispiel einfach ein Parameter angehängt wird: Xnest :1 -query name-des-anderen-computers.

Xephyr

Xephyr ist eine im Rahmen des X.Org-Servers entwickelte Software, die die Schwächen von Xnest ausbessert. So unterstützt Xephyr moderne X-Erweiterungen (Extensions), selbst wenn der X-Server, auf dem Xephyr als Client läuft, dies nicht tut; unter anderem Composite, Damage und RANDR. Xephyr nutzt zudem SHM und shadow framebuffer-Techniken, um die Performance weiter zu steigern. Ferner gehört auch ein visueller Debug-Modus, bei dem Bildschirmupdates durch rote Umrandungen kenntlich gemacht werden, zu den Funktionen von Xephyr.

Siehe auch

  • X VNC-Server

Weblinks

 Commons: Xnest – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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