Yips

Yips

Unter Yips versteht man vor allem bei Golfern auftretende plötzliche unwillkürliche, ruckartige Muskelzuckungen, die insbesondere beim Putten auftreten.[1] Betroffen sind vor allem sehr gute Amateur-Golfer (Handicap unter 12) und Profis. Yips treten nicht ständig auf – der Stress beim Wettkampf scheint die Erkrankung zwar nicht direkt auszulösen, aber zumindest zu verstärken. Für Profi-Golfer kann die Krankheit das Ende der Karriere bedeuten. Andere Sportarten, bei denen das Phänomen beobachtet werden kann sind Bowling und Dart.[2]

Vollständig geklärt ist die Ursache für Yips noch nicht. Anfänglich wurden durch „Lampenfieber“ bedingte motorische Störungen als Ursache angenommen. Inzwischen vermutet man, dass es sich dabei um eine Form der fokalen Dystonie handelt, einer Fehlfunktion der Nerven.[3] Die Behandlung ist mangels klarer Ursachen schwierig und reicht von mentalem Training mit Entspannung, Visualisierung, positivem Denken über medikamentöse Behandlungen bis zur momentan wohl effektivsten Lösung: die Veränderung der Puttbewegung (zum Beispiel mit Hilfe eines längeren Putters), um die Schultermuskeln vermehrt einzusetzen.

Der dreifache Major-Sieger Tommy Armour gilt als derjenige, der den Namen „Yips“ prägte. Er beendete aufgrund der Beschwerden bereits mit 41 Jahren seine Profikarriere. Weitere prominente Golfer die zumindest Teile ihrer Karriere von Yips geplagt wurden sind Sam Snead, Arnold Palmer, Tom Watson und Tony Jacklin.[4] Bernhard Langers Karriere wurde mehrfach durch die Yips beinahe beendet. 1988 benötigte er beispielsweise in der vierten Runde der British Open an Loch 17 aus einem Meter Entfernung fünf Schläge, um den Ball ins Loch zu bekommen.[5] Durch seinen Wechsel zum sogenannten Besenstielputter mit langem Schaft bekam er die Beschwerden in den Griff.

Einzelnachweise

  1. Moritz Fischer: Motorische Organisation und dystonische Störungen im kurzen Golfspiel. Das „Yips“ Phänomen. Dissertation, München 2007 , S. 1 (PDF).
  2. Moritz Fischer: Motorische Organisation und dystonische Störungen im kurzen Golfspiel. Das „Yips“ Phänomen. Dissertation, München 2007, S. 74f (PDF).
  3. Moritz Fischer: Motorische Organisation und dystonische Störungen im kurzen Golfspiel. Das „Yips“ Phänomen. Dissertation, München 2007, S. 6 (PDF).
  4. G. Kleffmann, T. Lötz: Golf. Das Buch. Süddeutsche Zeitung Edition, 2009, S. 91–92.
  5. Zwischen den Ohren. In: Der Spiegel. Nr. 34, 1988, S. 149b-152 (22. August 1988, online).

Literatur

  • Moritz Fischer: Motorische Organisation und dystonische Störungen im kurzen Golfspiel. Das „Yips“ Phänomen. Dissertation, München 2007 (PDF).
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