- Yitzchak Tabankin
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Jitzchak Tabenkin (hebräisch יצחק טבנקין; * 8. Januar 1888 oder 1889 in Bobruisk, Weißrussland; † 6. Juni 1971 in Tel Aviv) war ein gewerkschaftlich orientierter, israelischer Parlamentarier und leitendes Mitglied der Kibbuzbewegung.
Leben und politische Tätigkeit
Jitzchak Tabenkin saß für die Vereinigte Arbeiter Partei zwischen dem 24. Januar 1949 und dem 12. April 1951 und für die Fraktion der Ahdut HaAvoda-Poalei Zion zwischen dem 26. Juli 1955 und dem 9. Juni 1958 in der ersten bzw. dritten Knesset. Beide Male vollendete er nicht die gesamte Amtsperiode und gehörte keinem Ausschuss an.
Tabenkin wurde in Warschau, Wien und Bern ausgebildet. Er bekam sowohl eine religiöse Bildung im Cheder als auch später eine säkulare Schulbildung. Tabenkin, der 1912 nach Eretz Israel auswanderte, war noch in Polen Gründer und Aktivist für die Poale Zion.
Später im palästinensischen Mandatsgebiet vor der Staatsgründung war er Mitglied der sogenannten „Überparteilichen“-Gruppierung und Chef der Landwirtschaftlichen Arbeiter Organisation. 1919 war er Gründungsmitglied der Achdut HaAvoda und nahm auch 1920 an der Gründungsveranstaltung der Histadrut teil.
Tabenkin war Mitglied von HaSchomer, 1920 gehörte er zu den Verteidigern von Tel Hai. Im Jahr darauf wurde er Mitglied der Gedud Ha-Avoda (Arbeiterlegion) und lebte von 1924 an im Kibbuz En Harod.
Der Palmach-Kommandeur Yosef Tabenkin ist sein Sohn.
Jitzchak Tabenkin war Mitbegründer und Sprecher der Kibbuz-HaMeuchad-Bewegung; Kibbuz En Harod wurde zum Zentrum dieser Strömung. Tabenkin unterstützte große Kibbuzim mit vielen Mitgliedern und einer nicht-elitären Philosophie.
1930 war er einer der Gründer der Mapai und führte sie neben David Ben Gurion und Berl Katznelson an. Den UN-Teilungsplan für Palästina von 1937 lehnte Tabenkin, anders als Ben Gurion und die Mehrheit der Sozialdemokraten ab, weil er die den Juden zugesprochenen Gebiete für unzureichend hielt. Er erachtete es für notwendig, ganz Erez Israel zu besiedeln. 1944 spaltete sich die Bet-Fraktion unter seiner Führung von der Mapai ab und bildete die Achdut HaAvoda.
1948 gründete Tabenkin die MAPAM mit, die er 1954 zusammen mit der Achdut HaAvoda verließ, weil es Unstimmigkeit in Bezug auf das Verhältnis zur Sowjetunion gab. Er führte von da an die Achdut HaAvoda, bis sich 1968 die Arbeitspartei bildete.
Nach dem Sechstagekrieg schloss er sich der „Bewegung für ein Großisrael“ an. Tabenkin war ein wichtiger Ideologe der sozialdemokratischen und gewerkschaftlich orientierten Richtung in Israel. Er veröffentlichte viele Artikel zu den Themen Arbeiterbewegung, Kibbuzbewegung und Israel. Auch beteiligte er sich an vielen zionistischen Kongressen nach dem Ersten Weltkrieg und arbeitete als Landwirt.
Yad Tabenkin, das Forschungs- und Dokumentationszentrum der Vereinigten Kibbuzbewegung ist nach ihm benannt.
Jitzchak Tabenkin ist auf dem Neuen Friedhof von Kibbuz En Harod Meuchad beerdigt.
Veröffentlichungen
- Der jüdische Staat und wie man ihn erreicht (Hebr.) (1944)
- Kibbutz Gesellschaft (Hebr.) (1954)
- There is Nowhere to Pull Back To (Hebr.) (1968)
- Lehren aus dem Sechstagekrieg (Hebr.) (1970)
- Streitfragen (vier Bände mit Artikeln) (Hebr.) (1967)
- Literatur von und über Jitzchak Tabenkin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Quellen und Webseiten
- Informationen der Jewish Agency for Israel
- Obituary. In: The Times, Wednesday, Jul 07, 1971; p.16; Issue 58218.
Personendaten NAME Tabenkin, Jitzchak KURZBESCHREIBUNG israelischer Politiker GEBURTSDATUM 8. Januar 1888 oder 8. Januar 1889 GEBURTSORT Weißrussland STERBEDATUM 6. Juni 1971 STERBEORT Tel Aviv
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