Mapam

Mapam

Die Mapam - Vereinigte Arbeiterpartei (hebräisch: מפ״ם - מפלגת פועלים מאוחדת) war ursprünglich eine marxistisch orientierte zionistische Partei in Israel.

Die Mapam entstand am 23. Januar 1948[1] aus der Fusion der beiden linken Bewegungen HaSchomer HaTzair und Poalei Tzion. Sie war die Partei der linken Kibbuz-Bewegung und folgte der früheren politischen Partei HaSchomer HaTzair („Der junge Wächter“), die seit den 1920er Jahren als Partei und Jugendbewegung aktiv war, in beidem nach. Bis Mitte der 1950er Jahre war die Mapam hinter der Mapai die zweitgrößte Partei Israels.

Ursprünglich war die Mapam mit einer stark stalinistischen Politik an der Sowjetunion orientiert, die von ihr als der wahre Gegenpol zum Faschismus ausgemacht wurde. Dies änderte sich 1952 mit den antisemitisch geprägten Prager Prozessen gegen Rudolf Slansky und seine Mitangeklagten, die in Israel die Hoffnung auf die Unterstützung durch die UdSSR erschütterten.

Bei den Schauprozessen, in denen die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei hauptsächlich ihre jüdischen Mitglieder anklagte, inhaftierte oder liquidierte, war der Mapam und ihrem Vertreter Mordechai Oren die Beteiligung an einer zionistischen Verschwörung in Prag vorgeworfen worden. Nach den Prager Prozessen und später der geheimen Rede von Nikita Chruschtschow über die Entstalinisierung entfernte sich die Mapam von den kommunistischen Positionen und wurde eine moderatere sozialdemokratische Partei. Eine größere Zahl von Mapam-Führern, unter ihnen Mosche Sneh, verließ die Partei und trat der Maki bei. Zur selben Zeit spaltete sich ein rechter Flügel der Mapam ab und bildete die Achdut haAvoda Partei.

Die Mapam war bis nach den Wahlen von 1955 in der Opposition, sodann beteiligte sie sich an einer Regierung der Mapai.

1969 trat die Mapam als Juniorpartner in das Wahlbündnis Maarach („Zusammenschluss“) mit der Arbeitspartei (Awoda) ein, in der im Jahr zuvor der frühere Rivale Mapai und die Achdut haAvoda aufgegangen waren. 1984 verließ sie den Maarach aus Protest gegen die Entscheidung von Schimon Peres, eine „Regierung der nationalen Einheit“ mit dem Likud zu bilden. 1992 verbündete sich die Mapam mit der Bürgerrechtsbewegung Ratz und der liberalen Schinui, um die Wahlkoalition Meretz zu bilden, die das israelisches Friedenslager repräsentiert. Die Mapam ging 1996 in der zur politischen Partei umgewandelten Meretz auf, die 2004 nach einer weiteren Fusion ihren Namen in Meretz-Jachad änderte.

Einzelnachweise

  1. Mordecai Naor: Eretz Israel, Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, Seite 258

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