Yves Rossy

Yves Rossy
Yves Rossy, 2008

Yves Rossy (* 27. August 1959 in Neuchâtel, Schweiz), bekannt auch als Jet Man oder FusionMan, ist ein Schweizer Pilot und Erfinder.

Rossy studierte zunächst Ingenieurwissenschaften und war dann Berufspilot bei der Schweizer Luftwaffe. Heute ist er als Airbus-Pilot bei Swiss beschäftigt und in seiner Freizeit als Erfinder tätig.

Fluggleiter

Fluggleiter, 2008

Yves Rossy wurde bekannt durch die Entwicklung eines Fluggleiters aus starren Flügeln mit Düsentriebwerken, der Fallschirmspringern einen längeren Aufenthalt mit einem grösseren Radius in der Luft ermöglicht. In Zusammenarbeit mit einer Forschungs- und Entwicklungsfirma gelang Rossy nach mehreren Entwicklungsschritten (darunter auch mit aufblasbaren Gleitflügeln) die Konstruktion des Fluggeräts Jet Wing.[1] Der Fluggleiter wird auf den Rücken geschnallt und besteht aus einem aufklappbaren starren Flügel aus Kohlenstofffasern und Fiberglas mit rund drei Metern Spannweite und vier kleinen Strahltriebwerken, die sonst nur im Modellbau und bei Drohnen verwendet werden. Mit diesem Gerät gelang es ihm, im kontrollierten Horizontalflug etwa zehn Minuten lang mit Geschwindigkeiten zwischen 120 bis 300 km/h ohne weitere Hilfe zu fliegen. Der Start erfolgt aus einem Flugzeug, die Steuerung mit dem Körper. Zur Landung wird ein Fallschirm benötigt. Für den Flug verwendet er wegen der 700°C heissen Triebwerke einen feuerfesten Schutzanzug.

Das Fluggerät ist vergleichbar mit vorhandenen Entwicklungen wie z. B. dem Gryphon („Greif“) von der Firma Freesky GmbH,[2] deren Version noch nicht mit Triebwerken vor der Öffentlichkeit geflogen worden ist.[3] Eine frühe Version des Fluggleiters machte 2003 der Extremsportler Felix Baumgartner mit einem Flug über den Ärmelkanal bekannt. Auch Rossy überflog die Meerenge. Er sprang am 26. September 2008 mittags mit seinem Fluggerät aus einem Flugzeug in 2.300 m Höhe über Calais und flog mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von über 200 km/h in zehn Minuten über den Ärmelkanal nach Dover, wo er mit einem Fallschirm landete. Der Flug musste zuvor zweimal wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben werden.[4]

Der erste interkontinentale Flug Rossys am 25. November 2009 von Marokko nach Spanien scheiterte hingegen. Nach einem Drittel der Flugzeit fiel er aus bisher unbekannten Gründen in die Straße von Gibraltar ins Wasser. Rossy blieb dabei unverletzt.[5]

Rossys Entwicklung interessiert neben Fachleuten aufgrund der im Internet verfügbaren Videos auch Laien. Die Tauglichkeit des Fluggleiters für militärische Einsätze bekundet auch das Interesse des US-amerikanischen Militärs.[6] Auf der 35. internationalen Messe für Erfindungen (2007) in Genf war Rossy mit seinem Gerät (neben dem CERN) ein vielbeachteter Ehrengast.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Auf den Spuren von Superman“, Projektbeschrieb (PDF; 314 KB)
  2. Firmenprofil von FreeSky
  3. Markus Becker: „Fliegen wie Batman“, Spiegel online, 24. Juli 2006.
  4. sda: „Start zum Individual-Flugverkehr“, NZZ, 26. September 2008.
  5. cib: „Geplatzter Rekord: Der Flügel-Mann fällt ins Wasser“, Spiegel Online, 25. November 2009.
  6. Urs Gehriger: Der Raketenmann vom Genfersee“, Die Weltwoche, Nr. 12, 2007, Reportage
  7. pmz: „35. Internationale Erfindermesse in Genf eröffnet“, Heise online, 18. April 2007

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