- Zeig mal!
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Zeig mal! ist ein Aufklärungsbuch für Kinder von Helga Fleischhauer-Hardt mit Fotografien von Will McBride. Es erschien in erster Auflage 1974 in dem der evangelischen Kirche nahe stehenden Jugenddienst-Verlag in Wuppertal.
In dem Buch wird durch anschauliche Bilder die neugierige erwachende kindliche Sexualität gezeigt. Als Begleittexte dienen die Kommentare der fotografierten Kinder. Das Buch erlangte bei seinem Erscheinen hohe Anerkennung, wurde mehrfach von den Art Directors Clubs Deutschlands und der USA ausgezeichnet und unter anderem von Pro Familia und Organen der evangelischen Kirche empfohlen. Bis 1995 erschienen mehrere zum Teil erweiterte Auflagen. Im Jahr 1988 erschien ein weiterer Band unter dem Titel Zeig mal mehr!, der sich inhaltlich an eine etwas ältere Zielgruppe wandte. Das Buch wurde in sieben Sprachen übersetzt und weltweit in nahezu einer Million Exemplaren verkauft.
In den 1990er Jahren kam es in der Folge sich verändernder Moralvorstellungen zu Kritik an dem Buch, das nun in die Nähe von sexuellem Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie gerückt wurde. Einige Gruppen wollten das Buch verbieten lassen und erreichten ihr Ziel nur in einigen Bundesstaaten der USA, wo zum Teil bereits der bloße Besitz des Buchs strafbar ist. In Deutschland dagegen wurden mehrere Indizierungsanträge stets von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien abgelehnt.
Nachdem 1996 die Junge Union Wuppertal und das Jugendamt Frankfurt am Main voneinander unabhängig erneute Indizierungsanträge gestellt hatten und die Zeit in einem Artikel Will McBride der Förderung von Kindersexualität bezichtigte,[1] ließ der Autor selbst sein Werk vom Markt nehmen.
In Deutschland darf Zeig mal! nach wie vor ohne Einschränkung von öffentlichen Bibliotheken vorgehalten und vom Antiquariatshandel vertrieben werden. In den USA dagegen wurde 1995 ein Lehrer wegen Besitzes der englischen Ausgabe (Show Me!) zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt;[2] ein Gericht in Pittsburgh sprach im Juli 2006 einen 66-jährigen Rentner vom Vorwurf des Besitzes kinderpornografischer Schriften frei, weil er nachweisen konnte, das Buch bereits 1975 noch legal in einer Universitätsbuchhandlung gekauft zu haben.[3]
Ausgaben
- Will McBride: Zeig mal! Jugenddienst-Verlag, Wuppertal 1974. ISBN 3-7795-7318-0. Erschien in zum Teil erweiterten Fassungen bis zur 7. Auflage 1986.
- Will McBride: Zeig mal mehr! Beltz, Weinheim 1988. ISBN 3-407-85089-1. Erschien bis zur 5. Auflage 1995.
Einzelnachweise
- ↑ Susanne Mayer: Der Schatten von 1968. In: DIE ZEIT Nr. 42/1996; Nachtrag zu diesem Artikel
- ↑ http://www.inquisition21.com/pca_1978/ref/pb13/moody.html Autopsie 30. Mai 2009.
- ↑ http://www.post-gazette.com/pg/06207/708596-85.stm Autopsie 11. April 2007.
Weblinks
- Information zu Zeig Mal und anderen Aufklärungsbüchern
- Auszeichnung für Will McBride 2004
- Interview mit Will McBride. amadelio vlog, September 2006
- GUCK WEG! – Biografie eines Aufklärungsbuchs. In: DUMMY. Das Gesellschaftsmagazin, Januar 2007. (PDF-Datei; 371 KB; HTML-Version)
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