- Benedikt Dyrlich
-
Benedikt Dyrlich (* 21. April 1950 in Neudörfel/Nowa Wjeska) ist ein sorbischer Schriftsteller, Politiker und Journalist. Von 1995 bis 2011 war er Chefredakteur der sorbischen Abendzeitung Serbske Nowiny.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit
Benedikt Dyrlich wurde als Zweites von insgesamt sechs Kindern geboren. Sein Vater war ein sorbischer Kleinbauer und Handwerker. Seine Mutter starb bereits, als er 16 Jahre alt war. Im Jahr 1956 wurde Benedikt in die sorbische Schule in Räckelwitz eingeschult. Diese besuchte er bis 1964.
Nachdem er ab 1964 Zögling des Bischöflichen Vorseminars von Schöneiche bei Berlin war, folgte ein Studium der katholischen Theologie und Philosophie in Erfurt. Nachdem er sein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, arbeitete er als Krankenpfleger in Karl-Marx Stadt und holte sein Abitur, bis 1973, in Abendkursen nach. 1973 heiratete er Monika Rozowski. Von 1973 bis 1975 war Dyrlich als dramaturgischer Mitarbeiter am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen. Darauf folgte ein Studium (1975-1980) der Theaterwissenschaften in Leipzig.
In der Zeit der politischen Wende von 1989/90 war er in der Sorbischen Volksversammlung tätig. Im Jahre 1990 wurde er als SPD-Mitglied in den Sächsischen Landtag gewählt und war gleichzeitig SPD-Vorsitzender des Unterbezirks Oberlausitz. Im gleichen Jahr war Dyrlich außerdem Mitglied der Arbeitsgruppe Landesverfassung, die den Entwurf für die neue Verfassung des Freistaates Sachsen ausarbeitete. Bei der Landtagswahl 1994 verpasste er auf Listenplatz 30 den Wiedereinzug in den Landtag und schied folglich im September 1994 aus diesem aus.
Dyrlich ist Vorsitzender des Sorbischen Künstlerbundes und Mitglied im Sächsischen Kultursenat. Er schreibt Prosatexte und Gedichte in sorbischer sowie deutscher Sprache. Außerdem ist er als Zeitzeuge der Wiedervereinigung am Zeitzeugenportal „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ aktiv beteiligt.
Ehrungen
Am 15. Mai 2010 wurde ihm von Landtagspräsident Matthias Rößler „für seine Verdienste um die in Sachsen lebenden Sorben“ die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen.[1][2]
Am 5. Juli 2011 wurde bekannt, dass Benedikt Dyrlich zum Preisträger des diesjährigen Čišinski-Preises der Domowina gekürt wurde. Der Preis wurde am 15. Oktober verliehen.[3]
Weblinks
- Biografie Dyrlichs
- Literatur von und über Benedikt Dyrlich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Rößler verleiht Sächsische Verfassungsmedaille, abgerufen am 15. Mai 2010
- ↑ Pressemitteilung vom 15. Mai 2010: Sächsische Verfassungsmedaille verliehen, abgerufen am 17. Mai 2010
- ↑ Bericht auf mdr.de
Kategorien:- Journalist
- Theologe (20. Jahrhundert)
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Landtagsabgeordneter (Sachsen)
- SPD-Mitglied
- Literatur (Deutsch)
- Literatur (Sorbisch)
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (21. Jahrhundert)
- DDR-Literatur
- Träger der Sächsischen Verfassungsmedaille
- Sorbe
- Geboren 1950
- Mann
Wikimedia Foundation.