- Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels
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Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (Zadik) (wissenschaftlicher Leiter Günter Herzog) wurde 1992 gegründet und befand sich bis 2006 am Mauritiuswall 76-78 in Köln. Es ist für die Kunstwissenschaft von immenser Bedeutung und seit 2007 in der siebten Etage des Mediaparks 7 in den ehemaligen Räumen des Literaturhauses untergebracht. Damit stehen nach dem Umzug vom Mauritiuswall rund dreimal so viel Fläche zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde das Zadik 1992 durch den Galeristen Hein Stünke (Galerie Der Spiegel und Mitgründer der weltweit ersten Kunstmesse Art Cologne), der seine umfangreichen Archivbestände verschenkte mit der Auflage, sie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Fortan widmet sich das Forschungsarchiv der Aufarbeitung der internationalen Geschichte des Kunsthandels und den Verflechtungen zwischen Sammlern, Galeristen und Händlern.
Die erste Sonderausstellung in den neuen Räumen des Mediapark 7 (22. Januar bis zum 30. März 2007) widmete es dem Kunstsammlerehepaar und Stifter Thannhauser, das nahezu weltweite Kontakte mit den bedeutendsten Künstlern pflegte, darunter Pablo Picasso. Im Sommer 2005 erhielt das Archiv den umfangreichen Besitz des Archivs der Galerien Thannhauser, dem führenden deutschen Händler für Vincent van Gogh und Pablo Picasso und einer der wohl bedeutendsten Galerien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die zunächst nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in New York eröffnet wurde.
Mit der Ausstellung Joseph Beuys – „Wir betreten den Kunstmarkt“, die vom 4. Mai bis 31. Juli 2009 gezeigt wurde, erschien Heft 16, 2009. Die Publikation berichtet mit Interviews von Zeitzeugen über ihre Begegnungen, Erlebnisse und Projekte mit Joseph Beuys. Die Ausstellung beleuchtete mit Text- und Bilddokumenten sowie zahlreichen Leihgaben die Beziehungen zwischen Beuys und „seinen frühen Wegbereitern und Förderern unter den Galeristen, wie Rolf und Anneliese Jährling (Galerie Parnass, Wuppertal), René Block (Berlin), Anny De Decker und Bernd Lohaus (Wide White Space Gallery, Antwerpen), Klaus Staeck (Heidelberg) und Bernd Klüser (München) seit den 1960er Jahren und Erhard Klein (Bonn) und Heinz Holtmann (Köln) in den 70er und 80er Jahren.“[1]
Bestände
Der Bestand (Anfang 2007) setzt sich aus rund 5000 Plakaten, 300 000 Fotografien sowie einer Spezialbibliothek zusammen. Dazu gehören u.a. Archive von rund 80 Galerien, sechs Fotografen und sieben Sammlern sowie zahllose Dokumente, Kunstkritiken, Künstlerbriefe, Fotografien, Gutachten, Lagerbücher, Kundendateien (etwas des Dirigenten Arturo Toscanini, des Schriftstellers William Somerset Maugham oder des Schauspielers Anthony Quinn) und Projektskizzen. Archiviert und ausgewertet wird auch die Korrespondenz mit international bekannten Künstlern.
Damit dürfte das Archiv in der Welt einmalig sein und fungiert deshalb häufig auch als Leihgeber für Ausstellungen im In- und Ausland. Das Archiv hat eine besondere Bedeutung bei der Provenienzforschung und führt Sonderausstellungen aus eigenen Beständen zum internationalen Kunsthandel durch, nicht nur im eigenen Haus, sondern insbesondere auf Kunstmessen. Regelmäßig erscheinen Kataloge sowie die hauseigene Publikation Sediment, von denen bisher sechzehn Hefte erschienen. Die Institution wird durch die Kulturstiftung der Sparkasse Köln/Bonn finanziell unterstützt.
Weblinks
Einzelnachweise
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