Zeughaus (Sächsische Schweiz)

Zeughaus (Sächsische Schweiz)
Ausflugsgaststätte „Zeughaus“ 2009

Als Zeughaus wird ein altes Forsthaus im Großen Zschand in der Hinteren Sächsischen Schweiz bezeichnet. Es erlangte vor allem dadurch Bekanntheit, dass in unmittelbarer Nähe ein Ferienheim für Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR errichtet wurde.

Geschichte

Erste Ansiedlungen entstanden an dieser Stelle bereits 1642, das heutige Zeughaus wurde um 1870 errichtet. Ein kurfürstlicher Jagdknecht bewahrte hier allerlei Jagdgerät wie Schlingen, Stellnetze, Saufedern, Wolfsspieße, Transportkisten, Hasengarne, Fallen und Wildlappen auf. Erst später entwickelte sich eine zunehmende Gastbewirtung, als um 1900 nach Holzfällern, Fuhrleuten, Deserteuren und Schmugglern nun auch die ersten Touristen die Gegend bevölkerten. Auch das gesamte Areal profitierte von diesem ersten Ansturm, denn ein sich niederlassender Förster ließ rund um das Zeughaus eine kleine Siedlung entstehen. Die Grenznähe des Geländes machte in den dreißiger Jahren sogar ein Zollhaus unabdingbar.

Zu DDR-Zeiten wurden schließlich 30 vornehme Ferienwohnungen für Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit gebaut. 1974 wurde das Alte Zeughaus geschlossen und Besucher der Gegend mussten von da an mit einer biergartenähnlichen Freilufteinrichtung vorlieb nehmen. Diese Bewirtschaftung wurde in den neunziger Jahren eingestellt und der Herbergenbetrieb im ehemaligen Stasiheim wurde 1996 beendet.

Der Freistaat Sachsen bemühte sich um eine Ausschreibung des Geländes und erst im Mai 2000 konnte das herunter gekommene Areal verkauft werden. Vertragsinhalt war unter anderem eine Sanierung des Zeughauses und ein Abriss der DDR-Bauten, so dass zum heutigen Tage wieder eingekehrt werden kann. Die Bauten des Ferienheims sind inzwischen komplett abgerissen worden, an ihrer Stelle findet sich wieder eine Wiese.

Heute erreicht man die Gastwirtschaft Zeughaus entlang des Wanderweges im Großen Zschand, der Teil des Malerweges in der hinteren Sächsischen Schweiz ist.

Weblinks

50.91036714.3

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sächsische Schweiz — (Meißnisches Hochland), Theil des Elbsandsteingebirges u. des östlichen Erzgebirges in den Ämtern Schandau, Sebnitz, Hohnstein, Neustadt, Stolpen, Pirna, Königstein u. Gottleube des königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirks Dresden, an beiden… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Nationalpark Sächsische Schweiz — Nationalparkregion Sächsische Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Winterstein (Sächsische Schweiz) — Winterstein (Hinteres Raubschloss) Fundamentreste der Felsenburg auf dem Winterstein Höhe …   Deutsch Wikipedia

  • Zeughaus — Augsburger Zeughaus Innenhof des Innsbrucker Z …   Deutsch Wikipedia

  • Drježdźany — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Sachsen — Diese Liste führt Burgen und Schlösser im Freistaat Sachsen auf. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Stadt Chemnitz 3 Stadt Dresden 4 Stadt Leipzig …   Deutsch Wikipedia

  • Hochofen Brausenstein — Der damals Hoher Ofen genannte Hochofen liegt zwischen Felsen an der Biela Die Hammerhütte Brausenstein war ein an der Biela in der Sächsischen Schweiz gelegener Eisenhammer. Hier wurde nachweislich zwischen 1410 und der ersten Hälfte des 18.… …   Deutsch Wikipedia

  • Großer Zschand — Hinweisschild Großer Zschand Großer …   Deutsch Wikipedia

  • Festung Königstein — 2008 Die Festung Königstein ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein am linken Ufer der Elbe im …   Deutsch Wikipedia

  • Dresden — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”