- Großer Zschand
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Der Große Zschand ist das längste Trockental der Sächsischen Schweiz und führt über etwa 6 km von der Neumannmühle im Kirnitzschtal bis zur Roßmaulwiese in der Böhmischen Schweiz. Der Große Zschand hat keine durchgehende Wasserführung; zur Zeit der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen bilden sich einzelne, lokal abgegrenzte, Wasserläufe bzw. kleine versumpfte Flächen.
Inhaltsverzeichnis
Historie
Der Große Zschand wurde schon vor der Erschließung der Sächsischen Schweiz als Handelsverbindung zwischen Böhmen und Sachsen genutzt. Am Zeughaus befand sich eine Zollstation. Bis zum durchgängigen Ausbau der heutige Bundesstraße 172 von Schmilka über Hrensko nach Decin wurde der Große Zschand als Verkehrsverbindung von Bad Schandau genutzt.[1] Salzlecken und Bärenfanggruben sind Zeugnisse der jagdlichen Nutzung des Gebietes.
Geologie
Der nördliche Teil des Großen Zschandes schneidet sich klammartig in die umliegenden Felsen ein und weist ein feuchtes, kühles Kellerklima auf. Der südliche Teil, ab dem Zeughaus, ist ein breites Tal mit bewaldeten (Fichtenmonokultur) Hängen und darauf anschließenden Felsformationen (Thorwalder Wände und Partschenhörner). Durch die großbankige Schichtung des Sandsteins weisen die Felswände und die Kletterfelsen im Großen Zschand eine Höhe von oft über 50 m auf. An den Zwischenlagen der Sandsteinschichten haben sich vielfach Überhänge gebildet, ebenso auch die zweitgrößte Höhle der Sächsischen Schweiz, die Hickelhöhle. Diese typische Schichtfugenhöhle liegt im südlichen Teil des Großen Zschands in den Thorwalder Wänden.
Wirtschaftliche Bedeutung
Neben der historischen Handelsverbindung zwischen Sachsen und Böhmen und der jagdwirtschaftlichen Nutzung, dienten die Wälder des Großen Zschandes bis in die 1980er zur Holzgewinnung und zum Holztransport ins Kirnitzschtal. In einzelnen Seitenschlüchten sind Wegebefestigungen und Wegeausbauten für den Holzabtransport noch heute sichtbar. Der Parkplatz an der Neumannmühle war früher ein Ausschwemmplatz für die Flößerei auf der Kirnitzsch.
Nationalpark
Der Große Zschand befindet sich vollständig im Nationalpark Sächsische Schweiz und ab dem Zeughaus in der besonders geschützten Kernzone. Zur Eröffnung des Nationalparkes war angedacht, zukünftig im Großen Zschand einen Fußgängergrenzübergang in den erst 10 Jahre später ausgerufenen Nationalpark Böhmische Schweiz zu eröffnen. [2] Dieser ist bis heute nicht realisiert wurden. Im Rahmen der Wegekonzeption im Nationalpark aus dem Jahr 2000 wurde der Große Zschand ab der Hickelschlucht gesperrt und damit ist ein Fußgängergrenzübergang nicht mehr möglich.
Sonstiges
An der Neumannmühle beginnt der Lehrpfad Flößersteig, der parallel zur Kirnitzsch bis Bad Schandau verläuft. Im nördlichen Teil des Großen Zschandes befindet sich unter einem Felsüberhang ein mit einer Eisentür verschlossener Hohlraum, der am Ende des 2.Weltkrieges als Schwarzpulverkammer diente. Das Schwarzpulver wurde für Wurzelsprengungen gerodeter Bäume verwendet.[3]
Einzelnachweise
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstrasse_172
- ↑ http://www.swbv.de/05-oeffarb/a-wubis/zeitschrift-1991/91-06%20WuBiS.pdf
- ↑ Wanderkarte Sächsische Schweiz - Großer Zschand, 1:10 000, Rolf Böhm
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