Ziegelböhm

Ziegelböhm

Als Ziegelböhmen wurde die Arbeiterschaft der Ziegeleien im Süden Wiens des 19. Jahrhunderts bezeichnet, die überwiegend böhmischer Abstammung war. Der Ausdruck wird meist in der Dialektform als Ziaglbehm verwendet. Neben den "Ziegelschlägern" gab es die Mörtelmischerinnen, die "Maltaweiber", und die "Sandler" die in die Ziegelformen Sand streuten damit der Lehm nicht haften blieb.

Die Ziegeleien selbst waren für Wien wirtschaftlich äußerst wichtig, so ist de facto die gesamte Bausubstanz so wie auch die Prachtbauten der Wiener Ringstraße mit Ziegeln erbaut worden.

Siehe auch

Weblinks

  • Das harte Leben der "Ziegelböhm" in den Favoritner Werken. Wiener Zeitung, 4./5. August 2000, Seite 6
  • Anita Winkler: Die "Ziegelbehm" vom Wienerberg und kaiserliche Bauprojekte. habsburger.net, abgerufen am 2. Oktober 2011: „Die wohlhabende Bevölkerung Wiens zeigte wenig Mitgefühl für die Misere der werktätigen Massen. Viktor Adler und zwei Ziegelarbeiter erhielten sogar Geldstrafen wegen unbefugter Verteilung der Zeitschrift "Gleichheit".“
  • Wien um 1900: Über "Ziegelbehm" und "Maltaweiber". Die Presse, 27. September 2011, abgerufen am 2. Oktober 2011.
  • Mag. Dr. Viktor Velek: Wien, du fremde Stadt …. Universität Wien, 6. August 2009, abgerufen am 2. Oktober 2011: „Das auffälligste Kennzeichen dieser zweiten Gruppe ist ihre rasante Assimilierung: "Die Wiener Böhmen brauchten Arbeit, und das hieß damals: Nicht auffallen und sich nicht tschechisch engagieren." […] Bereits die erste Generation lernte Deutsch, die Dritte sprach schon überhaupt kein Tschechisch mehr. […] Das 19. Jahrhundert war das Jahrhundert des Nationalismus. Nach dem Revolutionsjahr 1848 wuchs die Angst vor den Slawen und der 'Tschechisierung' Wiens. Z.B. musste man, um das Bürgerrecht zu erhalten, zuerst auf den 'deutschen Charakter Wiens' schwören“

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