Zieschank

Zieschank

Klaus Zieschank (* 10. Dezember 1951; † März 1976) wurde als deutscher Student Opfer der argentinischen Militärdiktatur.

Zieschank hatte die deutsche und die argentinische Staatsangehörigkeit. Im Jahr 1976 lebte er in München und studierte an der Technischen Universität. Bereits während dieser Zeit wirkte er aktiv in der Widerstandsbewegung gegen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet mit.

Am 26. März 1976 wurde der damals 24-jährige in Buenos Aires von argentinischen Militärs entführt. Er machte zu diesem Zeitpunkt ein Industriepraktikum bei der Firma Buxton. Die Mutter von Klaus Zieschank schilderte, dass ihr Sohn am 26. März 1976 um 14 Uhr mit einem Arbeitskollegen die Firma verließ. Vor der Fabrik warteten vier Autos, aus denen bewaffnete Zivilisten stiegen, die die beiden in ihre Autos zwangen. Anschließend fuhren sie zum Haus der Mutter von Klaus Zieschank, durchsuchten die Wohnung und nahmen Papiere und persönliche Wertsachen mit. Auf die Frage der Mutter, was denn gegen ihren Sohn vorliege, antworteten die Männer mit Etwas wird es schon sein (span. Por algo será).

1983 wurde der mit Drähten gefesselte Leichnam von Klaus Zieschank (zunächst als NN vermerkt, identifiziert 1985 durch einen dt. Wissenschaftler der Universität Ulm) im Flussbett des Rio de la Plata an Land gespült.Die schon damals vermutete Praxis der Militärs, Gefangene aus dem Flugzeug zu werfen, um jegliche Spur zu verwischen, wurde durch den Leichenfund bestätigt.

Am 25. Februar 1999 erstattete Rechtsanwalt Konstantin Thun im Auftrag der Koalition gegen Straflosigkeit in Argentinien Strafanzeige in Deutschland gegen sieben argentinische Militärs wegen Verdachts der Geiselnahme und des Mordes im Zusammenhang mit der Tötung des Klaus Zieschank im Jahre 1976 in Argentinien.

Drei Jahre später, am 28. November 2003, erließ das Amtsgericht Nürnberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftbefehl gegen den früheren argentinischen Staatspräsidenten und Chef der argentinischen Militärjunta Jorge Videla, den früheren Oberbefehlshaber der Marine Emilio Eduardo Massera und den Chef des 1. Heerescorps der Zone 1 Carlos Guillermo Suárez Mason. Gegen alle drei Beschuldigten besteht der dringende Tatverdacht des Mordes in mittelbarer Täterschaft an den deutschen Staatsbürgern Elisabeth Käsemann und Klaus Zieschank.

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