- Benjamin Zix
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Benjamin Zix (* 1772 in Straßburg; † 1811 in Perugia) war ein deutsch-französischer Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zix lernte ab 1788 in der Zeichenschule Joseph Mellings (1724-1796), dann bei Christophe Guérin in Straßburg. Er trat 1792 in die Rheinarmee ein, wo er in dem General Balthazar von Schauenburg einen Gönner fand, der ihn als Zeichner in sein Hauptquartier zog. Zix nahm 1800 seinen Abschied aus der Armee und ließ sich in Straßburg nieder.
Anlässlich des feierlichen Einzugs Napoleons in Straßburg, im September 1805, für dessen Vorbereitung Zix den Entwurf zu dem Triumphbogen gezeichnet hatte, erregte er die Aufmerksamkeit des von Napoleon geschätzten Künstlers und Generaldirektors der kaiserlichen Museen Vivant Denons. Dieser zog, mit zahlreichen Privilegien ausgestattet, in Napoleons Gefolge durch Europa. Er nahm den jungen Zix in seine Dienste, dem sich nun die Gelegenheit eröffnete, als Napoleons Historiograph mit dem Zeichenstift die kriegerischen und politischen Taten des Korsen festzuhalten. So kam Zix im Dezember 1805 nach München, im Januar 1806 nach Wien, im Frühjahr 1806 über Straßburg nach Paris und im Herbst desselben Jahres im Gefolge Denons nach Frankfurt. Im Tross der Hauptarmee zeichnete er am 8. und 9. Oktober die Gefechte in Saalburg und Schleiz und kurz nach der Schlacht von Jena und Auerstedt gelangte er nach Weimar, wo er Goethe porträtierte[1]. Von dort reiste er nach Berlin, wo er Augenzeuge des glänzenden Einzugs Napoleons am 27. Oktober 1806 wurde.
Im Februar 1807 kehrte Zix nach Paris zurück. Im Herbst 1808 bis Februar 1809 hielt er sich mit Denon in Spanien auf. Im Sommer 1809 war er im Gefolge Denons in Österreich (Linz, Wagram, Wien). Im November 1809 Rückkehr über München, wo er die lith. Anstalt Alois Senefelders besuchte. Danach ging es über Straßburg nach Paris.
Im Herbst 1811 reiste Zix mit Denon über Lyon, Aix-les-Bains, Chalon-sur-Saone, Avignon nach Florenz und Rom. Auf der Rückreise zog er sich eine tödliche Erkrankung zu.
Benjamin Zix erlag im Jahr 1811 in Perugia einem Fieber.
Die Einzeletappen seines bewegten Lebens sind ersichtlich aus dem umfangreichen Briefwechsel Zix’ mit seiner Familie und seiner autobiographischen Skizze, die sich bei Dollinger abgedruckt findet.
Ehrungen und Auszeichnungen
Straßburg ehrt seinen berühmten Sohn mit einem „Place Benjamin Zix“ im historischen Zentrum der Stadt.
Ausstellungen
- 1911: Ausstellung aus Anlass der 100. Wiederkehr des Todestages des Künstlers in Straßburg, Rohan-Schloss
- 1961: Ausstellung aus Anlass der 150. Wiederkehr des Todestages des Künstlers in Straßburg, Rohan-Schloss
Werk
Benjamin Zix gehört zu den berühmtesten Malern seiner Epoche. Als offizieller Histograph der napoleonischen Waffentaten jielt er die Schlachtfelder, die eroberten Plätze und Städte sowie die militärischen Szenen der Jahre 1806-10 mit dem Zeichenstift für die Nachwelt fest.
Seine Zeichnungen und Gemälde hängen in den Museen von Straßburg, Mülhausen und im Louvre in Paris. Zahlreiche befinden sich auch in Privatbesitz. Zu seinen berühmtesten Bildern gehört seine Zeichnung von Napoleon und Marie-Louise zu Besuch in den Antikensäle des Louvre (um 1810).
Einige der Zeichnungen von Zix haben Heinrich Reinhold als Vorlagen für seine Stiche gedient, darunter beispielsweise: Napoleon bei Wagram 5./6. Juli 1809, am Wachfeuer schlafend. Zix' Zeichnung vom Schlachtfelde von Eylau ist vermutlich die Vorlage für Antoine-Jean Gros' berühmtes Louvrebild.
Originalblätter von Zix sind u.a. neun Radierungen: Malerische Ansichten des ehemaligen Elsass usw., Straßburg 1805 (8 Blätter), einige Aquatintastiche (1809 entstanden) Lithogr.: Ruhe der heiligen Familie auf der Flucht.
Seine zwei großen Aquarelle: Vermählung Napoleons (Louvre u. Manuf. Nat. Sèvres), sollten für den Schmuck der niemals vollendeten u. verschollenen Sèvres-Vase: Mariage de l’Empereur, Verwendung finden.
Im Museum Straßburg ein „B.Zix pinx.“ bez. Miniaturbildnis eines jungen Mannes (Kat. 1938, Nr. 500)
Emile Erckmann und Alexandre Chatrian: Ein Soldat von 1813 („Histoire d'un conscrit de 1813“). Deutscher Bücherbund, Stuttgart 1968 (Titelbild und 12 Illustrationen von Benjamin Zix).
Literatur
- A. Schricker: Zix, Benjamin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 382.
- Régis Spiegel: Dominique-Vivant Denon et Benjamin Zix. Témoins et acteurs de l' épopée napoléonienne 1805 - 1812. Harmattan, Paris 2000, ISBN 2-7384-9310-6.
- Benjamin Zix. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 36, E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 534
Weblinks
Commons: Benjamin Zix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Zeichnung von der Konversation zwischen Denon und Bernouilli mit Hörrohr.
- Zeichnung des Ministeriums von Dominique Vivant-Denon
- Zeichnung zu Saalburg Katalog des Kulturministeriums
Fußnoten
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- ↑ Die Zeichnung befindet sich im Goethe-Museum in Frankfurt.
Kategorien:- Französischer Maler
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