Zwischenablage

Zwischenablage

Die Zwischenablage (engl. Clipboard) oder Ablagemappe ist ein Zwischenspeicherbereich, der den einfachen Austausch von Daten (Text, Bilder und andere Objekte) zwischen Programmen in einem zweistufigen Vorgang ermöglicht.

Sie dient als Zwischenspeicher für Cut & Paste beziehungsweise Copy & Paste: Markierte Daten werden durch die Funktionen „Kopieren“ oder „Ausschneiden“ (engl. Copy bzw. Cut) vom Ursprungsort in die Zwischenablage kopiert. Diese werden durch die Funktion „Einfügen“ (engl. Paste) aus der Zwischenablage in einem Dokument eines anderen Programms eingefügt.

Die Zwischenablage wurde erstmals im Mac-OS-Betriebssystem systemweit realisiert. Zuvor musste jedes Anwendungsprogramm eine solche Funktion selbst realisieren, wenn sie notwendig war. Dies erfolgte aber nur in wenigen Programmen. Heutzutage findet sich das Konzept einer Zwischenablage in nahezu allen Desktop-Umgebungen und gilt als selbstverständlich.

Technische Realisierung

Technisch kann die Zwischenablage auch anstelle eines Speicherbereichs durch Interprozesskommunikation realisiert werden.

Es gibt auch Programme, die den Funktionsumfang der Zwischenablage erweitern, indem sie beispielsweise eine Historie der letzten Inhalte zur Verfügung stellen oder es erlauben, zwischen mehreren Zwischenablagen umzuschalten, so dass der Inhalt nicht jedes mal überschrieben wird. Im Texteditor Emacs beispielsweise ist diese Funktion im „killring“ verankert.

Die meisten modernen objektorientierten Programmiersprachen oder Toolkits stellen einfache Zugriffsmöglichkeiten auf die Zwischenablage bereit.

Unter Microsoft Windows kann der Inhalt der Zwischenablage über den Systemdienst Ablagemappe mit dem Programm %systemroot%\system32\clipbrd.exe (nur bis Windows XP) eingesehen und verwaltet werden, wobei %systemroot% für das Windows-Installationsverzeichnis steht (üblicherweise C:\WINDOWS oder C:\WINNT). Außerdem gibt es Erweiterungen für die Zwischenablage.

Im Unix-Desktop KDE ist das Programm Klipper für die Verwaltung der Zwischenablage zuständig. Auf der Linux-Konsole bietet GPM (General Purpose Mouse Manager) eine ähnliche Funktion, allerdings nur für Text. Das Einfügen erfolgt auf der Linuxkonsole mit der Rolltaste der Maus oder der mittleren Maustaste.

Verschiedene Datenformate

Daten, die in die Zwischenablage kopiert wurden, existieren dort meist in mehreren Formaten. Ein Text kann z. B. als reine Zeichenfolge (plain text) und im Rich Text Format in der Zwischenablage vorliegen. Die Quellanwendung speichert alle ihr bekannten Datenformate in der Zwischenablage.

Beim Einfügen wählt zumeist die Zielanwendung das Datenformat aus, das im aktuellen Kontext am besten passt. Textverarbeitungsprogramme bieten aber dem Anwender häufig die Möglichkeit, selbst das Datenformat auszuwählen.

Anwendung

Wie erwähnt, kann die Zwischenablage gleichermaßen zum Kopieren und zum Verschieben von Material verwendet werden.

  • Zunächst wird im Quelldokument der entsprechende Abschnitt markiert – in den heutigen Betriebssystemen zum Beispiel per Maus.
  • Dann wird er in die Zwischenablage kopiert („Copy“). Die Funktion kann meist aus einem Menu ausgewählt werden; üblich sind auch bestimmte Tastenkombinationen: In Windows-Systemen und im KDE-Desktop STRG+C, unter Mac OS Command+C.
  • Will man den markierten Abschnitt gleichzeitig von der Originalstelle löschen, dort also ausschneiden („Cut“), so bieten Windows-Systeme und KDE die Tastenkombination STRG+X, Mac OS Command+X; alternativ gibt es entsprechende Menueinträge.
  • Zum Einfügen („Paste“) setzt man den Cursor an die gewünschte Stelle des Zieldokuments und wählt entweder den Menueintrag oder drückt unter Windows STRG+V, unter Mac OS Command+V.
  • In allen genannten Betriebssystemen enthält die Zwischenablage anschließend immer noch das gleiche Material; es kann also auch mehrfach an verschiedenen Stellen eingefügt werden. Erst der nächste Copy- oder Cut-Vorgang überschreibt es dort.

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