- Benno von Achenbach
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Benno von Achenbach (* 24. Juli 1861 in Düsseldorf; † 15. Oktober 1936 in Berlin) war der Begründer der deutschen Kutschfahrkunst und einziger Sohn des Malers Oswald Achenbach. Er wurde wegen seiner Verdienste um die Fahrkunst von Wilhelm II. geadelt.
Achenbach lernte das Gespannfahren bei seinem englischen Fahrlehrer Edwin Howlett. Aufbauend auf Howletts Fahrweise postulierte er als oberstes Ziel, möglichst pferdeschonend, zweckmäßig und sicher zu fahren und führte dazu ein Fahrsystem mit teilweise standardisierter Ausstattung (Achenbachleine) ein.
In diesem Fahrsystem sind die sieben Grundsätze von Achenbach vorzufinden. Sie lauten:
- Zum korrekten Fahren gehören die richtige Achenbachleine, Peitsche und die feste Bracke.
- Auf korrektem Ein- und Zweispännigfahren sind Vier- und Mehrspännigfahren aufgebaut. Man muss nicht neu dazu lernen, weil man die Leinen grundsätzlich in der linken Hand hält.
- Die rechte Hand muss jederzeit frei sein können zum Geben von Fahrtrichtungszeichen (Grüßen), Bremsen und zum Peitschengebrauch.
- Alle Wendungen werden durch ein Verkürzen des Tempos und ein Nachgeben der äußeren Leine eingeleitet.
- Die senkrechte Stellung der Hände ermöglicht, Wendungen lediglich durch Drehung der Handgelenke zu fahren.
- Rechts- und Linkswendungen sind grundsätzlich voneinander verschieden und sind deshalb auch verschieden zu fahren. (Man sitzt meistens rechts auf dem Bock.)
- Das Durchgleitenlassen einer oder mehrerer Leinen macht korrektes Fahren unmöglich, ist im Straßenverkehr gefährlich und deshalb verboten.
Die von v.Achenbach 1922 in seinem Buch Anspannen und Fahren verbreitete Fahrlehre ist in Deutschland in die Turnierordnung eingegangen und wurde von vielen Ländern übernommen. Heute ist sie die in Europa meistgelehrte und -praktizierte Methode des Kutschenfahrens und im Fahrsport ein Quasi-Standard.
Inhaltsverzeichnis
Werke
- Benno von Achenbach, Anspannen und Fahren; Reprint der Ausgabe von 1925, Fn-Verlag, 1999 (ISBN 3872480421)
Literatur
- Max Pape: Achenbach, Benno von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 31 (Onlinefassung).
Siehe auch
Weblinks
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