Änne Koken

Änne Koken
Reklamemarken der Firma Bahlsen von Änne Koken (1913)

Änne Koken (* 28. Mai 1885 in Hannover; † 19. April 1919 ebenda) war eine deutsche Malerin und Universalkünstlerin. Sie war das zweite Kind des angesehenen Hannoveraner Kunstmalers Gustav Julius Koken (1850-1910) und seiner Ehefrau Bertha Marie Pauline Koken, geb. Voges (1858-1944). Neben Landschaftsbildern und Stillleben entwarf Änne Koken Glasfenster, Kleidung, Buchschmuck und diverse Gebrauchsgrafiken. Durch ihre Werke im Bereich der Gebrauchsgrafik und Reklamekunst, insbesondere für die Firmen Bahlsen, Günther Wagner[1] und Appel Feinkost, erlangte Änne Koken einen hohen Bekanntheitsgrad.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Änne Koken studierte in München-Planegg an der Schule für "Malerei und Dekorative Kunst" von Hans Eduard von Berlepsch-Valendas. Laut Thieme-Becker stand Änne Koken „zu der Zeit, als der Gedanke „Kunst in Handel und Industrie“ aktuell zu werden begann, in der ersten Reihe der deutschen Gebrauchsgrafiker:

„Das trotz der Kürze ihres Lebens umfangreiche Schaffen von Änne Koken auf so vielen verschiedenen Gebieten zeigt deutlich den allgemeinen Wandel der künstlerischen Betätigung um 1900: von der traditionellen Landschafts- und Stilllebenmalerei, der „wahren Kunst“, zum Entwerfen von Plakaten, Reklame und Verpackungen für Industriewaren.[2]

1909 entwarf sie das Markenzeichen mit dem Hummer, das von der Firma Appel Feinkost noch heute in ähnlicher Form verwendet wird. Ein Jahr später (1910) kehrte sie nach Hannover zurück und eröffnete ihr eigenes Atelier in der Lavesstraße. Die Gestaltung eines Plakats für die Firma Bahlsen, das das Verwaltungsgebäude in der Podbielskistraße darstellt und in diversen Zeitschriften Erwähnung fand, erfolgte 1911. Ab 1912 folgten Entwürfe für Kleidung, Hüte und Textilkunst, die ab diesem Zeitpunkt regelmäßig in der Zeitschrift Neue Frauenkleidung und Frauenkultur erschienen.

1913 erschien ein Artikel von Rudolf Bleistein über Änne Koken in Das Plakat. Im Jahr 1914 nahm sie an der Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln teil und wurde zur Beisitzerin im Vorstand des Kestner-Museums gewählt. Ab 1919 hieß sie Änne Neuendorff-Koken und ein letzter Beitrag für die Zeitschrift Neue Frauenkleidung und Frauenkultur vom Januar/Februar 1919 erschien.

Änne Koken starb am 19. April 1919 in ihrer Geburtsstadt Hannover.

Einzelnachweise

  1. Hugo Thielen: Koken, (1) Änne in: Stadtlexikon Hannover, S. 362
  2. Kaiserkern, Babette: Änne Koken – Einführung in Leben und Werk. Vortrag vom 17. Juni 2007 im Historischen Museum, Hannover.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Koken — bezeichnet die japanischen Tennō Kōken die Gemeinde Kohoutov, Okres Trutnov, Tschechien Koken ist der Familienname folgender Personen: Änne Koken (1885–1919), deutsche Malerin und Gebrauchsgraphikerin, Tochter von Gustav (Heinrich Julius) Koken… …   Deutsch Wikipedia

  • Edmund Koken — Johann Gottfried Edmund Koken (* 4. Juni 1814 in Hannover; † 30. Oktober 1872 ebenda) war ein bedeutender deutscher Landschafts und Porträtmaler sowie Gründungsmitglied des Hannoverschen Künstlervereins. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Familie …   Deutsch Wikipedia

  • Diane Koken — is a former Insurance Commissioner of the Pennsylvania Department of Insurance.[1] References ^ Diane Koken – Insurance Commissioner . Cabinet Officials. Commonwealth of Pennsylvania. Archived from …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kok–Kom — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bahlsen — GmbH Co. KG Rechtsform GmbH und Co. KG Gründung 1889 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Reklamemarke — des Unternehmens Manoli von Ernst Deutsch Dryden (etwa 1910) Reklamemarken oder Werbemarken sind Bildmarken mit Werbemotiven. Die Bezeichnung leitet sich von der Briefmarke ab und sie imitieren deren Charakter. Im Format ähneln sind sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Appel Feinkost — ist eine Feinkostfabrik, die sich auf Fischdauerkonserven spezialisiert hat. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Liste de femmes monarques — Cette liste de femmes monarques recense toutes les femmes qui ont régné sur un pays en qualité de reine, d impératrice ou d autre titre similaire ainsi que celui de régente. Sommaire 1 Afrique 1.1 Afrique du Sud 1.2 Algérie 1.3 …   Wikipédia en Français

  • Rounder Records — Fondé en 1970 Fondateur Ken Irwin, Bill Nowlin et Marian Leighton Levy. Statut Indépendant Maison de disques Concord Music Group …   Wikipédia en Français

  • Noh — This article is about the classical Japanese dance theatre. For the town in Africa, see Noh, Burkina Faso. Nou redirects here. For the Romanian village, see Roşia, Sibiu. Noh performance at Itsukushima Shrine …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”