- Änne Schmitz
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Änne Schmitz (* 13. Dezember 1911 in Seelow; † 11. Dezember 1999 in Berlin), fälschlicherweise auch Anne Schmitz, war eine deutsche Politikerin des von Artur Jacobs gegründeten „Bund(es) – Gemeinschaft für sozialistisches Leben“ und Gerechte unter den Völkern für ihren Einsatz zum Schutz jüdischer Berliner Bürger seit Beginn der 1940er-Jahre.
Änne Schmitz selbst war selbst nicht jüdischen Glaubens, heiratete jedoch 1931 den Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Die seltene Schreibweise ihres Vornamens stammt aus dem Schwedischen, auch die 1932 geborene Tochter Swantje erhielt einen nordischen Namen. Samuel Schmitz wurde 1938 von der Gestapo verhaftet und war bis mindestens 1941 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Danach verliert sich seine Spur. Änne Schmitz war 1934 in den „Bund“ eingetreten, nach der Festnahme ihres Mannes engagierte sie sich seit 1939 im Vorstand von Jacobs' Verein.
Noch im selben Jahr, wenige Wochen vor Beginn des Krieges, schickte sie ihre Tochter nach England, den Behörden gab sie einen „Kuraufenthalt“ als Grund an. Tatsächlich blieb Swantje Schmitz bis zum Kriegsende bei Verwandten nördlich von London. Ihre Mutter begann 1940 jüdische Bürger zu unterstützen, dabei halfen ihr andere Vertreter des Bundes, besonders Meta Kamp-Steinmann. Zu Beginn noch im „legalen Rahmen“, den die Rassengesetze der NSDAP gestatteten, versteckte und versorgte sie bald darauf mehrere Juden in Berlin. Insbesondere bekannt ist heute ihre Beteiligung am Überleben von Marianne Strauss-Ellenbogen († 1996).
Nach dem Krieg heiratete sie erneut. Änne Schmitz starb 1999 in Berlin, kurz vor ihrem 88. Geburtstag. Im Jahr 2005 wurde sie, unter anderem neben Kamp-Steinmann und Helene Holzman, postum als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet.
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