- Ärger
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Ärger, auch Verdruss, ist eine spontane, innere, negativ-emotionale Reaktion (Affekt) auf eine unangenehme oder unerwünschte Situation, Person oder Erinnerung. Das, was Ärger hervorruft – das Ärgernis –, kann eine Frustration, etwa eine Kränkung sein. Das bewußte Hervorrufen dieser Emotion durch Andere wird als ärgern bezeichnet.
Mit Ärger umschreibt man eine ganze Gruppe von „negativen“ Gefühlen, die verschiedene Erregungsniveaus und Intensitäten aufweisen können. Die stärkste Form ist die Wut (auch „Rage“), welche dem Gegenüber aufgrund möglichen aggressiven Verhaltens selten verborgen bleibt (außer evtl. die ohnmächtige Wut). Leichtere Formen des Ärgers sind zum Beispiel Unbehagen, Unmut oder Missmut. Diese Emotionen sind als innere Reaktionen zunächst spontan und in aller Regel unvermeidbar. Sie sind als solche weder gut noch schlecht (siehe dazu z. B. Friedemann Schulz von Thun) – also nicht moralisch zu werten.
Häufig gilt das Zeigen von Ärger als taktlos. Insbesondere Wut gilt als gesellschaftlich geächtet. Insbesondere in kollektivistischen Kulturen wie der Chinesischen führen Verstöße gegen das Harmoniegebot, etwa durch Zeigen von Ärger und Wut zum „Gesichtsverlust“. Eine Kleinigkeit, über die man sich aus einer persönlichen Empfindlichkeit heraus unverhältnismäßig stark aufregt, bezeichnet man im Englischen als Pet Peeve.
Literatur
- Barbara Berckhan: So bin ich unverwundbar - Sechs Strategien, souverän mit Ärger und Kritik umzugehen, Heyne 2004, ISBN 978-3-453-87435-0
- Claude Steiner: Emotionale Kompetenz, dtv 1999, ISBN 3-423-36157-3
- Juliane Stückrad: Ich schimpfe nicht, ich sage nur die Wahrheit. - Eine Ethnographie des Unmuts am Beispiel der Bewohner des Elbe-Elster-Kreises (Brandenburg). Ludwig, 2011, ISBN 9783869350462.
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Ärger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWikiquote: Ärger – Zitate- Literatur zum Schlagwort Ärger im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
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